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BVB gibt Topspiel-Tickets zurück: Es geht los!


BVB gibt Topspiel-Tickets zurück
Es geht los!

  • David Digili
MeinungVon David Digili

Aktualisiert am 01.12.2021Lesedauer: 2 Min.
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Viele Fans, nur ganz wenige mit Masken: Die Kölner Südkurve beim Rheinderby gegen Borussia Mönchengladbach.Vergrößern des Bildes
Viele Fans, nur ganz wenige mit Masken: Die Kölner Südkurve beim Rheinderby gegen Borussia Mönchengladbach. (Quelle: imago-images-bilder)

Nach den Bildern beim Rheinderby in Köln muss der Profifußball Vertrauen zurückgewinnen. Borussia Dortmund düpiert nun die Politik – und eröffnet dem Sport eine große Chance in der Corona-Krise.

Das sitzt! Was Borussia Dortmund da am Mittwochvormittag beschlossen hat, kann, soll und muss Signalwirkung haben. Alle bereits verkauften Tickets für das große Bundesliga-Topspiel zuhause gegen den FC Bayern München am Samstag hat der BVB storniert. 67.000 Karten, deren Käufern der Revierklub nun das Geld zurückzahlt. Und damit die behäbige NRW-Landespolitik unter Druck setzt, ja vorführt. Die CDU-geführte Regierung unter Neu-Ministerpräsident Hendrik Wüst kann nun erst nachziehen, wird wohl in einer Sitzung später am Mittwoch neue Beschlüsse zur Auslastung von Großveranstaltungen verabschieden.

Mit der Entscheidung seines zweitgrößten Vereins hat der deutsche Fußball endlich wieder ein Bewusstsein demonstriert. Das Image des "Vorreiters in der Corona-Pandemie" hatte zuletzt große Risse bekommen. Die Bilder Tausender maskenloser Fans beim Rheinderby zwischen dem 1. FC Köln und Borussia Mönchengladbach vom vergangenen Wochenende – durchaus mitverursacht durch das träge handelnde Kölner Gesundheitsamt – trafen ins Mark, führten die im Fußball so gern betonte gesellschaftliche Verantwortung des Sports ad absurdum.

Der NRW-Beschluss steht noch aus

Natürlich: Auch hier büßen nun Zigtausende gewissenhafte Anhänger, die geimpft sind, Masken tragen, auf Abstände achten, für die kindische Unvernunft und den gefährlichen Leichtsinn einer Minderheit. Wichtiger allerdings ist das Zeichen, das Dortmund im besten Fall stellvertretend für den gesamten Profifußball in Deutschland sendet: Wir haben verstanden. Die echten Fans werden mitziehen.

Denn der Klub hat sich offengehalten, den Kartenverkauf neu zu starten – wenn der Beschluss des Landes feststeht. Dem Vernehmen nach soll ein Drittel Auslastung möglich sein. Ein Spitzenspiel vor dann rund 27.000 Zuschauern im Dortmunder Stadion ist noch immer besser als ein Spitzenspiel vor leeren Rängen. Selbst der gerne mal emotionsgesteuerte BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke betont: "Das nimmt ein bisschen das besondere Feeling. Aber es ist richtig und sachlich geboten."

Es droht ein Flickenteppich

Es ist ein Signal, ein "Mea culpa" auch an jene, die nach dem Rheinderby – das unter Vollauslastung stattfinden durfte – kopfschüttelnd an die vielen abgesagten Weihnachtsmärkte und weitere Schließungen dachten, während der Fußball weiter fröhliche Feste feiern darf.

Wie es weitergeht, ist noch offen. Wieder einmal lässt die Politik Einigkeit vermissen, wieder einmal droht ein bundesweiter Flickenteppich: Bayern hat bereits jetzt Geisterspiele angeordnet, Berlin und Niedersachsen favorisieren dagegen offenbar eine Reduzierung der Kapazitäten, Hamburg soll mitziehen wollen.

Klar ist: Nur mit Vernunft und Verantwortung kann das verspielte Vertrauen zurückgewonnen werden. Die Erlaubnis, weiter vor Publikum spielen zu dürfen, muss sich als richtig erweisen, erneute Schreckensbilder aus den Stadien oder gar Superspreader-Events wären fatal. In den Arenen muss konsequent auf Verstöße gegen die Maskenpflicht und die strikte Einhaltung aller Corona-Regeln geachtet werden.

Es ist die Chance. Der Fußball muss zeigen: Es geht los! Es geht los mit den wichtigen Entscheidungen mitten in der vierten Welle der Pandemie – und wir sind ganz vorne dabei. Borussia Dortmund hat heute demonstriert, wie das gehen kann.

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