Champions League Brisantes Spiel in Neapel: Frankfurt erkämpft sich Punkt

Ein Sieg, ein Unentschieden: Eintracht Frankfurt hält sich in der Champions League im Rennen.
Eintracht Frankfurt hat sich einen weiteren Punkt in dieser Champions-League-Saison erkämpft. Bei der SSC Neapel spielte der Bundesligist 0:0. Ansgar Knauff (73.) und eine von Mario Götze inszenierte Torchance (81.) hätten am Ende auch für einen Sieg der Eintracht sorgen können. Allerdings musste auch Eintracht-Keeper Michael Zetterer mehr als einmal sein Können unter Beweis stellen.
Das Spiel hatte unter keinen guten Vorzeichen gestanden. Die Stadt Neapel hatte strengste Sicherheitsmaßnahmen eingeleitet. "Es wurde intensive Vorbeugungsarbeit geleistet, um sicherzustellen, dass alles bestmöglich verläuft", sagte Michele di Bari, der Präfekt von Neapel am Dienstag: "Ich vertraue auf die Verantwortungsbereitschaft aller Fans, damit dieses Spiel ein Fest bleibt."
Für den 3. und 4. November hatte das Innenministerium gar die vorübergehende Wiedereinführung von Grenzkontrollen angeordnet. Bereits vor einigen Wochen war der Verkauf von Eintrittskarten an Einwohner aus Frankfurt sowie der Provinz Bergamo untersagt worden, da die Fans von Atalanta Bergamo mit jenen der SGE befreundet sind. Außerdem galt am Dienstag ein Aufenthaltsverbot an öffentlichen Orten für Personen, die der Fangemeinde der Hessen zugeordnet werden können.
Beim vergangenen Duell beider Teams im Achtelfinale der Königsklasse in der Saison 2022/23 war es in Neapel zu schweren Ausschreitungen gekommen, die zahlreiche Festnahmen zur Folge hatten. Auch damals hatten die italienischen Behörden den Ticketverkauf an Personen mit Wohnsitz in Frankfurt verboten. Dennoch reisten Eintracht-Fans an und lieferten sich Straßenschlachten mit der Polizei und Napoli-Anhängern, sogar ein Polizei-Auto geriet in Brand. Italienische Medien sprachen damals von "Guerilla"-Kämpfen in den Straßen und Gassen der Stadt.
So lief das Spiel
Ohne Frankfurter Anhänger im Stadio Diego Armando Maradona und auch ohne Can Uzun war Neapel um Meistertrainer Antonio Conte erst einmal die tonangebende Mannschaft. In der sechsten Minute wurde es erstmals gefährlich, als Rasmus Højlund – Bruder von Frankfurts verletzten Oscar – aus kurzer Distanz an Eintracht-Keeper Michael Zetterer scheiterte. Ein Treffer hätte aufgrund einer Abseitsposition aber ohnehin nicht gezählt.
Zetterer zeichnete sich wenig später ein weiteres Mal aus, indem er einen Schuss von Napolis Eljif Elmas entschärfte (13.). Vor allem der Ex-Leipziger brachte die rechte Abwehrseite der Frankfurter zu Beginn immer wieder in Bedrängnis, weil sich Außenbahnspieler Rasmus Kristensen ungewohnt fahrig präsentierte.
Offensiv trat die Eintracht in der ersten Hälfte überhaupt nicht in Erscheinung. Immer wieder schlichen sich ins Frankfurter Spiel vermeidbare Fehlpässe ein. Stattdessen dominierten die Abwehrreihen. Denn auch die Hausherren, die unter anderem verletzungsbedingt auf die beiden belgischen Starspieler Kevin De Bruyne und Romelu Lukaku verzichten mussten, konnten bis zur Pause keine nennenswerte Chance mehr kreieren.
Nach dem Seitenwechsel ähnelte sich zunächst das Bild. Beide Teams zeigten sich ohne Durchschlagskraft, nennenswerte Chancen gab es nicht – bis zur 68. Minute, als ein Schuss von Neapels Scott McTominay noch von Nationalspieler Robin Koch entscheidend ins Toraus abgefälscht wurde.
Auf der Gegenseite hatte der eingewechselte Ansgar Knauff aus dem Nichts die Riesenchance auf die schmeichelhafte Führung. Doch den Schuss wehrte Napoli-Keeper Vanja Milinkovic-Savic mit einer starken Parade ab (76.). In der Schlussphase hatte die Eintracht Glück, dass ein Versuch von McTominay aus vielversprechender Position meterweit am Tor vorbeiging (83.). In der Schlussphase rettete Zetterer mit Glanzparaden der Eintracht den Punkt.
- Eigene Beobachtungen
- Mit Material der Nachrichtenagenturen dpa und SID



