Champions League - FC Bayern München Von tiefenentspannten Baslern und gesalzener Suppe
Aus München berichtet Thomas Tamberg
Mit dem Schwung aus dem Hoffenheim-Spiel will der der FC Bayern München im Achtelfinal-Rückspiel gegen den FC Basel (ab 20.30 Uhr im t-online.de Live-Ticker) in der Champions League eine Runde weiterkommen. Während die Münchner nach der 0:1-Pleite aus dem Hinspiel und der Aussage von Uli Hoeneß ("Gegen Basel muss man weiterkommen") gewaltig unter Druck stehen, beeindrucken die Gäste mit ihrer inneren Ruhe und Gelassenheit.
"Mut", sinnierte Heiko Vogel, der Coach des Schweizer Klubs auf dem Podest in der Allianz Arena, sei der entscheidende Faktor. Das sei ein gutes Wort, um die Partie zu beschreiben. Vogel: "Und das gilt übrigens für beide Mannschaften." Der Basler Trainer, der sieben Jahre in der Jugendabteilung des FC Bayern gearbeitet und Holger Badstuber und Thomas Müller ausgebildet hat, will weder besonders defensiv noch offensiv agieren, sondern mutig.
Bundesliga-Duo will Bayern ärgern
Man habe zwar Respekt und Demut vor dem Gegner, betonten auch die beiden ehemaligen Bundesliga-Profis Marco Streller (VfB Stuttgart) und Alexander Frei (Borussia Dortmund), aber das Sturmduo vertraut auf den aktuellen Lauf der Mannschaft und ihre persönlichen Abschlussqualitäten. "Wir sind immer für ein Tor gut", sagte Streller. Basel ist immerhin auswärts seit 14 Pflichtspielen ungeschlagen und hat auch in der aktuellen Champions League-Saison kein einziges Spiel in der Fremde verloren, trotz Gegnern wie Manchester United oder Benfica Lissabon. Einen Anteil daran hat auch Offensivspieler Xherdan Shaqiri. Der zukünftige Münchner spielt in der Allianz Arena vor. Er dürfte besonders motiviert sein.
Heynckes: "Vertrauen auf unsere Leistung"
Dennoch sind die Münchner zuversichtlich. Trainer Jupp Heynckes setzt insbesondere auf die gute Form seiner Mannschaft aus dem Hoffenheim-Spiel. Basel sei zwar ein unbequemer Gegner, sagte Heynckes, aber das 7:1 sei genau zum richtigen Zeitpunkt gekommen. "Wir vertrauen auf unsere Leistung." Auf Bastian Schweinsteiger verzichtet der Coach zunächst. Deutet man die Äußerungen des 66-Jährigen auf der Pressekonferenz, dürfte er im Vergleich zum Bundesliga-Wochenende überhaupt keine Änderung vornehmen.
Never change a winning team
Heynckes betonte immer wieder, dass ihm vor allem der "homogene Auftritt" seiner Elf gefallen habe. Mit anderen Worten: Never change a winning team. Alles bleibt so wie es ist. Philipp Lahm verteidigt erneut auf der rechten Abwehrseite, David Alaba auf links. Toni Kroos und Luiz Gustavo bilden das defensive Mittelfeld. Mario Gomez, der ein Loch im Schienbein aus dem Hoffenheim-Spiel mitgebracht hat, dürfte ebenso rechtzeitig wieder fit werden, wie Jerome Boateng (Muskelverhärtung).
Neuer zitiert Schalke-Spruch
Taktisch will Heynckes auf die "Balance zwischen Offensive und Defensive" setzen. Das 0:1 aus dem Hinspiel sei ein "gefährliches Ergebnis", sagte Manuel Neuer. Der ehemalige Keeper von Schalke 04 erinnerte daher an einen geflügelten Ausdruck aus seiner Heimat. "Die Null muss stehen." Schweinsteiger, ganz emotionaler Leader, hofft indes auf die "Unterstützung des Publikums."
"Solche Spiele machen den Fußball aus"
Und die wird auch nötig sein. Denn bei ihrer vierten Achtelfinal-Teilnahme in Folge müssen die Bayern unbedingt eine Runde weiterkommen, schließlich soll der Traum vom Finale in der Allianz Arena weitergehen. Ein Scheitern könnte sich auch in der Bundesliga negativ auswirken. "Es steht viel auf dem Spiel", sagte Heynckes, "aber man denkt nicht daran. Solche Spiele machen doch den Fußball aus. Das ist das Salz in der Suppe."
So wollen sie spielen:
FC Bayern: Neuer - Lahm, Badstuber, Boateng, Alaba - Luiz Gustavo, Toni Kroos - Robben, Thomas Müller, Ribéry - Gomez
FC Basel: Sommer - Steinhöfer, Abraham, Dragovic, Park - Cabral, Xhaka - Shaqiri, Fabian Frei - Streller, Alex Frei
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