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FC Bayern: 3:3 – Ein Fingerzeig für künftige Partien in der Champions League


Elfmeter, Platzverweise, Tor-Festival
So konnte es zum Chaos-3:3 der Bayern kommen


Aktualisiert am 13.12.2018Lesedauer: 3 Min.
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Eine von vielen Chaos-Szenen: Ajax-Spieler versuchen, Manuel Neuer den Ball zu entreißen.Vergrößern des Bildes
Eine von vielen Chaos-Szenen: Ajax-Spieler versuchen, Manuel Neuer den Ball zu entreißen. (Quelle: Piroschka van de Wouw/reuters)

Der FC Bayern ist Gruppensieger in der Champions-League-Vorrunde. Das letzte Spiel bei Ajax lief allerdings aus dem Ruder. Wie das kam und was es für die K.o.-Runden bedeutet.

Was für ein Spiel: Der FC Bayern hat die Gruppenphase in der Champions League mit einem spektakulären 3:3 bei Ajax Amsterdam abgeschlossen. Zwei Elfmeter, zwei Platzverweise, sechs Tore – langweilig wurde es nie.

So konnte es zum Chaos-3:3 kommen. Die Taktik-Analyse:

Was die Startaufstellung betrifft, so blieb Bayern-Trainer Niko Kovač einmal mehr seiner Linie treu und nahm keine Umstellungen vor. Der Bundesligist spielte aus einer 4-2-3-1-Grundformation heraus gegen Ajax, das selbst in einem 4-2-3-1 statt dem typisch niederländischen 4-3-3 antrat. Der Amsterdamer Cheftrainer Erik ten Hag wollte ohne physischen Mittelstürmer, dafür aber mit den flexibleren Donny van de Beek und Dušan Tadić im Offensivzentrum für eine gewisse Unausrechenbarkeit sorgen.

Da aber beide Mannschaften oftmals in 4-4-2-Formationen wechselten – die Bayern defensiv und Ajax offensiv –, ergaben sich viele natürliche Eins-gegen-Eins-Situationen. Leon Goretzka verteidigte gegen Spielmacher Frenkie de Jong, Joshua Kimmich gegen Daley Blind oder die beiden bayerischen Innenverteidiger gegen van de Beek und Tadić.

Dominanz gegen Torgefahr

Ungewöhnlich für eine Partie der Bayern war die Verteilung der Spielanteile. Fast vom Anpfiff weg bestimmte Ajax den Ballbesitz und drängte den deutschen Rekordmeister in die eigene Hälfte. Dort konnten sich die Bayern aufgrund des druckvollen Gegenpressings nie durchweg befreien. Ajax kam allerdings zu wenig nennenswerten Chancen, während die Bayern die hoch aufgerückte Abwehrkette der Niederländer gelegentlich auskonterten.

Obwohl Ajax über sehr viele ball- und passsichere Akteure verfügt, sind Ballverluste unvermeidlich. Gerade Kimmich und Goretzka verteidigten das Zentrum des Spielfeldes clever und leiteten dadurch einige Konter ein. Nachdem die Bayern in der 13. Minute in Führung gingen und auch im Anschluss weiterhin mit Schnellangriffen vor das Tor von Ajax-Keeper André Onana kamen, wurden die Niederländer zusehends vorsichtiger. Sie ließen den Ball über weniger Stationen laufen und griffen häufiger zum langen Zuspiel. Van de Beek und Tadić waren von der Versorgung mit Bällen immer wieder abgeschnitten. Die Bayern hatten zunächst ihr Ziel erreicht.

Nach einer Stunde geknackt

Zur Halbzeitpause gab es keine personellen Umstellungen, aber Ajax spielte nun noch variabler bei eigenem Ballbesitz. De Jong schob ebenso wie die beiden Außenverteidiger frühzeitig nach vorn, sodass sich sieben Feldspieler in der bayerischen Hälfte bewegten und auch ständig die Positionen tauschten. Aber für einige Zeit blieb die Defensive der Bayern fehlerfrei. Goretzka beispielsweise musste ständig auf die Positions-Rochaden von Tadić und David Neres reagieren, verlor aber nie die Bindung an seinen direkten Gegenspieler.

In der 61. Minute gelang es Ajax nach vielen Versuchen, die Bayern endlich zu knacken. Eine schnelle Kombination auf der rechten Seite, bei der Kimmich und Jérôme Boateng nicht schnell genug zwischen den Gegenspielern wechselten und die Lücken schlossen, führte zum Ausgleich. Direkt im Anschluss stellte Kovač mit der Einwechslung von Thiago auf ein 4-3-3 um, wodurch die Bayern im Zentrum seltener in Unterzahl gerieten.

Fingerzeig für die K.o.-Runden

Kurz nach dem 1:1 entfachte sich ein Chaos auf dem Rasen der Johan-Cruyff-Arena. Platzverweise, Elfmeter und wilde Strafraumszenen prägten nun das Bild. Überblick behielten nur die wenigsten. Interessanterweise wechselte ten Hag nach der Roten Karte gegen seinen Innenverteidiger Maximilian Wöber auf eine offensivere Grundformation. Er ließ de Jong das Mittefeldzentrum allein bewachen und versuchte mit Angreifer Kasper Dolberg – vor dem zuvor als Stürmer eingesetzten Tadić positioniert – für neue Kombinationsmöglichkeiten auf dem Weg zum Tor zu sorgen.

Eben jener Dolberg holte dann auch den Elfmeter zum 2:1 heraus. Ten Hag wurde für seinen Mut belohnt, musste dann aber mit ansehen, wie sein junges Team die Führung gegen die abgezockte Sturmriege der Bayern aus der Hand gab. Wirkliche Kontrolle über das Geschehen hatten die Bayern in der zweiten Halbzeit jedoch zu keinem Zeitpunkt.


Ihre ungewohnte strategische Ausrichtung funktionierte nur in den ersten 45 Minuten. Mit zunehmender Spielzeit konnte der Bundesligist die Kompaktheit gegen unermüdlich anlaufende Niederländer nicht aufrechterhalten. Das ist ein Fingerzeig für künftige Partien in der Champions League, in denen die Bayern vielleicht geneigt wären, sich gegen andere Top-Teams zurückzuziehen und auf Konter zu lauern. Aktuell fehlt der Mannschaft von Trainer Kovač dazu noch die Konstanz in der Defensivarbeit.

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