"Eigentlich ist das ein Anschlag" Horrorfoul: BVB-Star muss mit Trage vom Platz

Im DFB-Pokal zog der BVB mit viel Mühe gegen Rot-Weiss Essen in die nächste Runde ein. Doch kurz vor Schluss verloren die Borussen den nächsten Verteidiger.
Borussia Dortmund zittert nach einem Horrorfoul um den nächsten Verteidiger. Wenige Sekunden vor dem Ende der Erstrundenpartie im DFB-Pokal gegen Rot-Weiss Essen (1:0) musste Yan Couto einen schweren Tritt einstecken. Der BVB-Verteidiger führte an der eigenen Grundlinie den Ball, als Essens Kelsey Owusu mit gestrecktem Bein heranflog und Couto mit voller Wucht am rechten Knie erwischte.
Couto ging sofort schreiend zu Boden, wälzte sich vor Schmerzen und stand auch nicht wieder auf. Die Partie war zwar wenige Augenblicke später beendet, doch Couto blieb weiter liegen. Am Ende musste er mit einer Trage vom Platz transportiert werden. Eine genaue Diagnose gibt es noch nicht, aber es droht wohl ein längerer Ausfall.
Schiedsrichter zeigt nur Gelbe Karte
BVB-Coach Niko Kovač fand deshalb nach dem Spiel deutliche Worte für die Aktion: "Ich muss ganz ehrlich sagen: So geht man nicht hin", sagte er am ARD-Mikrofon. "Ich will ihm keine Absicht unterstellen, aber das ist grob fahrlässig. Eigentlich ist das ein Anschlag", so der Trainer weiter. Er äußerte aber dennoch Hoffnung, dass Couto glimpflich davon gekommen sein könnte: "Ich hoffe, es ist nicht allzu viel passiert. Er hat starke Schmerzen. Wir müssen die Untersuchungen abwarten, aber ich bin trotzdem zuversichtlich, dass es vielleicht in Anführungsstrichen nur eine starke Prellung ist."
In der Pressekonferenz berichtete der Trainer: "Yan liegt jetzt in der Kabine und hat einen Eisbeutel auf dem Knie."
Owusu sah für die Aktion übrigens nur die Gelbe Karte. In der ersten Runde des DFB-Pokals gibt es noch keinen Videobeweis. Glück für Owusu, denn der VAR hätte angesichts der Brutalität des Fouls sicherlich eingegriffen und die Bestrafung auf eine Rote Karte korrigiert.
Essen-Trainer Uwe Koschinat gab nach dem Spiel zwar an, die Szene nicht genau gesehen zu haben, wählte aber trotzdem entschuldigende Worte. "Natürlich gute Besserung. Es wirkt so, als ob der Spieler schwerer verletzt ist", sagte er der ARD. "Das darf und soll nicht sein. Es ist mit Sicherheit eine unglückliche Situation, vielleicht eine völlig übermotivierte von Kelsey", so Koschinat weiter.
Später fügte der Essener Coach hinzu: "Es ist unverzeihlich, wenn ein Spieler so hart einsteigt."
Auch Sky-Kommentator Wolf Fuss war ob der Szene schockiert. "Oh ja, da ist er mit der Gelben gut bedient. Ach, du lieber Gott. Ja, bist du irre", entfuhr es ihm angesichts der Zeitlupe.
Für den BVB wäre eine Verletzung des Brasilianers ein schwerer Schlag, denn mit Nico Schlotterbeck, Niklas Süle und Emre Can fallen bereits drei Verteidiger aus. "Ich hoffe, dass uns der Couto nicht auch noch wegfällt, weil wir sind aktuell nicht der ganz große Kader", stellte auch Julian Brandt deshalb am Sky-Mikrofon fest.
- Eigene Beobachtungen bei Sky und in der ARD
- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
