Der niederländische Fußball leidet nach Ansicht von Bondscoach Guus Hiddink an einem Mangel an Kampfgeist. "Wir wollen immer gut spielen, aber jetzt ist Überleben in Spielen auch wichtig", sagte der Nationaltrainer am Ende eines Kongresses des Königlichen Fußballbundes (KNVB) über die Zukunft des niederländischen Fußballs in Zeist bei Utrecht.
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Fast könnte man meinen, die Niederländer schauen neidisch auf Nachbar Deutschland. Denn der Weltmeister verkörpert derzeit eine perfekte Mischung: fußballerisch und kämpferisch stark. Das war das Erfolgsrezept bei der WM in Brasilien. Bei Oranje stehen indes vor allem technisch visierte Spieler wie Arjen Robben und Robin van Persie im Mittelpunkt. Es fehlen mehr Kämpfertypen wie der robuste Nigel de Jong oder die ehemaligen Nationalspieler Ronald Koeman und Mark van Bommel.
Cruyff vermisst Willen, "Spiel zu killen"
Unterstützung erhielt Hiddink unterdessen von Oranje-Legende Johan Cruyff. "Ich vermisse den Willen, um ein Spiel zu killen", sagte der frühere Nationalspieler und Ex-Coach. Kampfgeist könne man lernen, sagte Cruyff.
Der KNVB hatte Trainer, Spieler und prominente Ex-Fußballer eingeladen, um über Wege zu beraten, die internationalen Leistungen niederländischer Vereine zu verbessern. An der Tagung hatte unter anderem auch Mark van Bommel teilgenommen.