Großer Wunsch beim Rekordmeister Rückkehr zum FC Bayern? Das sagt Thomas Müller

Thomas Müller spricht exklusiv bei t-online über seine Zukunftspläne in Vancouver und eine mögliche Rückkehr zum FC Bayern.
Eine echte Bilderbuchkarriere hat Thomas Müller zweifellos bereits jetzt schon vor deren Ende hingelegt. Da lag der Gedanke nahe, seine wichtigsten Momente in einem Druckwerk festzuhalten. Und genau das hat der 36-Jährige nun auch getan und ein Wimmelbuch herausgebracht. Es heißt "Thomas Müller – mein Wimmelbuch" (Karibu-Verlag). Auf acht Doppelseiten sind die bedeutendsten Ereignisse seiner Profikarriere mit vielen Details festgehalten. Auch prominente Wegbegleiter sind darin zu sehen.
Der Gewinn der Weltmeisterschaft 2014 als Höhepunkt und Krönung seiner Karriere darf da natürlich nicht fehlen, wie Müller im Gespräch mit t-online betont. "Der wichtigste Titel ist natürlich der Weltmeistertitel, weil man den nur alle vier Jahre gewinnen kann und dieses Turnier weltweit die größte Aufmerksamkeit erhält", sagt Müller. "Wir hatten in den Jahren 2013 mit dem Triple beim FC Bayern München und 2014 mit Double und dem WM-Sieg in Brasilien eine extrem erfolgreiche Zeit, in der wir großartig gespielt haben."
"Dass er den Mut hatte, war besonders"
Von Weltmeistercoach Joachim Löw über die beiden Triple-Trainer Jupp Heynckes und Hansi Flick bis hin zu Pep Guardiola – Müller hat in seiner Karriere mit den besten Fußballlehrern der Branche zusammengearbeitet. "Ich habe während meiner Karriere von jedem Trainer etwas Wichtiges mitgenommen. Dafür bin ich sehr dankbar", sagt er.
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Dennoch hebt er seinen wohl größten Förderer und Entdecker noch einmal hervor: "Dass Louis van Gaal den Mut hatte, mich so früh in die Mannschaft zu bringen, obwohl wir zu diesem Zeitpunkt viele andere Stars in der Offensive hatten, war natürlich besonders." Van Gaal kam 2009 nach München, setzte voll auf den damals gerade einmal 20 Jahre alt gewordenen Nachwuchsstürmer und setzte eine Art Gesetz beim FC Bayern in Kraft, das ab dann stets galt: "Müller spielt immer."
"Das eint uns alle": Müller schwärmt von "Robbéry"
Das tat Müller jahrelang, unter anderem an der Seite von Arjen Robben und Franck Ribéry. Auch die beiden Flügelstars, mit denen Müller 2013 die Champions League gewann, haben ihn geprägt. "Robbéry" hat Müller deshalb sogar eine eigene Seite seines Buches gewidmet, auf der das erste gemeinsame Spiel am 29. August 2009 beim 3:0 gegen den VfL Wolfsburg zu sehen ist.
"Arjen Robben und Franck Ribéry waren auf und neben dem Spielfeld komplett unterschiedliche Spieler, aber beide waren Weltklasse. Was uns alle eint, ist der absolute Siegeswille", sagt Müller. "Deshalb bin ich sehr froh, dass die beiden so lange in meinem Team gespielt haben und wir gemeinsam so viele Titel geholt haben. Als Gegenspieler waren 'Robbéry' nämlich nicht so leicht zu verteidigen."
Darum fehlt Uli Hoeneß in Thomas Müllers Wimmelbuch
Die Ära mit Robben und Ribéry ist beim FC Bayern längst Geschichte. Und nach insgesamt 25 Jahren beim FC Bayern hat sich auch Müller im Sommer von seinem Herzensklub verabschiedet. Das wurde von einigen Nebengeräuschen begleitet sowie von unglücklichen Aussagen des Ehrenpräsidenten Uli Hoeneß, der Müller öffentlich einen Abschied nahelegte.
Aber nicht deshalb sucht man Hoeneß in Müllers Wimmelbuch jetzt vergebens. Den wahren Grund verriet der Illustrator des Buches, Christoph Schöne. Er habe nämlich zwar ein gut gemachtes Konzept bekommen, an dem ihm aber ein paar Sachen nicht gefallen hätten, sagte Schöne der "Süddeutschen Zeitung": "Ich habe auch gesagt: Den Uli Hoeneß möchte ich eigentlich nicht zeichnen und den Schuhbeck auch nicht, höchstens in Sträflingskleidung." Der Hintergrund: Sowohl Hoeneß als auch Bayerns ehemaliger Chefkoch Alfons Schuhbeck wurden in der Vergangenheit aufgrund von Steuerhinterziehung zu Haftstrafen verurteilt.
Rückkehr zum FC Bayern? Das sagt Müller
Müller hat mit seinem Wechsel zu den Vancouver Whitecaps nach Kanada in die nordamerikanische Major League Soccer (MLS) nun jedenfalls noch einmal ein neues Kapitel in seiner Karriere aufgeschlagen. Dort erlebte er einen Traumstart und erzielte zuletzt direkt einen Hattrick, also drei Treffer in einem Spiel.
Möglicherweise benötigt sein Buch also schon bald eine neue Auflage mit einer zusätzlichen Doppelseite zum Kanada-Kapitel. Müller hat jedenfalls schon genaue Vorstellungen, was darauf zu sehen sein sollte. "Am liebsten würde ich den Fans natürlich ein volles Vancouver-Whitecaps-Stadion zeigen, in dem ich die MLS-Trophäe mit meinen Teamkollegen in die Luft stemme", sagt Müller. "Aktuell spielen wir ganz gut und sind in der Tabelle oben. Die Playoffs beginnen Ende Oktober und dann zählt's. Mal sehen, ob's am Ende klappt."
Ob auch ein Flugticket zurück nach München zum FC Bayern in Müllers Plänen nach dem abschließenden Kapitel seiner Profikarriere vorgesehen ist? Es ist schließlich kein Geheimnis, dass es beim FC Bayern der große Wunsch ist, dass Müller nach seiner aktiven Zeit in einer Führungsrolle wieder zurückkehren könnte. "Bayern wird immer meine Heimat bleiben", sagt Müller, darauf angesprochen, "aber erst mal genieße ich das Leben in Kanada und versuche, hier erfolgreich Fußball zu spielen."
- Persönlicher Austausch mit Thomas Müller
- sueddeutsche.de: "Thomas Müller wird zur Kinderbuchfigur"





