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Oberliga Niederrhein: Wuppertaler SV darf nicht auswärts ran


Fußball
Keine Auswärtsspiele für den Wuppertaler SV

Von t-online
12.08.2013Lesedauer: 3 Min.
So wie beim 2:0-Heimspiel-Erfolg gegen den FC Kray möchten die Wuppertaler endlich auch auswärts jubeln.Vergrößern des BildesSo wie beim 2:0-Heimspiel-Erfolg gegen den FC Kray möchten die Wuppertaler endlich auch auswärts jubeln. (Quelle: Otto Krschak/imago-images-bilder)
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Von Maximilian Miguletz

Der Wuppertaler SV war mit neuer Euphorie in die neue Saison der Oberliga Niederrhein gestartet. Nach der Insolvenz und dem Zwangsabstieg aus der Regionalliga hatte die "Initiative WSV 2.0" die Weichen für einen Neuanfang gestellt. Dieser findet momentan allerdings ausschließlich im heimischen Stadion am Zoo statt. Weil die Polizei 300 Fans des Traditionsklubs als gewaltbereit einstuft, können momentan keine Auswärtspartien stattfinden. Diese Einschätzung stößt vielerorts auf Unverständnis, vor allem beim Verein. Vorstand Achim Weber nannte den aktuellen Zustand im t-online.de-Interview eine "Unverschämtheit".

Die von der Zentralen Informationsstelle Sporteinsätze (ZIS) der Polizei ausgegebene Zahl gewaltbereiter Fans sei nach wie vor nicht belegt, so Weber. "Und eine Verhältnismäßigkeit zu anderen Vereinen, zu anderen Spielen gibt es auch nicht." Der Ausfall der Gastspiele schade dem Verein sportlich und wirtschaftlich. Wie die Absagen aufgefangen werden sollen, ob es Nachholtermine oder womöglich nur noch Heimspiele für den WSV geben wird, ist nach wie vor unklar.

Fan-Aufkommen sei zu groß und gefährlich

In der Oberliga sind bislang drei Spieltage absolviert worden. Der Wuppertaler SV hat aber nur eine Partie gespielt. Die Auftritte bei Ratingen 04/19 und SV Hönnepel-Niedermörmter wurden abgesagt. Und auch die kommende Auswärtspartie beim VfL Rehde droht auszufallen.

Der ZIS kommt eine beratende und koordinierende Funktion zu. Deren Einschätzung ist ausschlaggebend für die Bewertung vor Ort. Und hier waren angesichts der kleinen Spielstätten der Oberliga-Vereine nicht die erforderlichen Sicherheitsvorkehrungen gegeben, wie etwa eine Trennung der Fan-Blocks.

"Die Leute haben einfach Bock auf ihren WSV"

"Wir wissen, dass wir nicht nur Schülerlotsen unter unseren Fans haben", betonte der WSV-Vorstand nicht zum ersten Mal. Er fügte aber auch an, dass die Zahl 300 aus der Luft gegriffen sei. Gebe es tatsächlich 300 gewaltbereite Wuppertaler, hätte man in der vergangenen Regionalliga-Saison 80 Prozent aller Problem-Fans gestellt.

Über 3000 Zuschauer kamen zum ersten Heimspiel der Saison. "Das Interesse am WSV ist wieder da", sagte Weber stolz, denn "die kommen ja nicht, weil ich schöne blaue Augen habe." Es sei gelungen, die Leute wieder für den Verein zu begeistern. So habe sich der Verkauf der Dauerkarten trotz des Abstiegs verdreifacht. "Die Leute haben einfach mal wieder Bock haben auf ihren WSV, auch auswärts."

Sportlicher und wirtschaftlicher Schaden

Die Euphorie wird durch die momentane Situation aber gehörig gebremst. "Das ist kontraproduktiv", beschrieb Weber den Ernst der Lage: "Es schadet dem WSV in einer Art und Weise, wie wir sie gar nicht mehr darstellen können." Aus sportlicher Sicht müsse man von einer Wettbewerbsverzerrung sprechen. Eine junge Mannschaft wie Wuppertal benötige Zeit, um in Tritt zu kommen. "Wenn man dann nur alle 14 Tage spielt, kommt man nicht in den Rhythmus rein." Beim Blick auf die verzerrte Tabelle sehen sich die Kicker auf einem Abstiegsplatz. "Psychologisch von absolutem Nachteil."

Auch wirtschaftlich wirke sich der Ausfall der Auswärtsspiele negativ aus. Der WSV buche einen Bus, die Partie werde kurzfristig abgesagt, die Kosten blieben bestehen. Auch die gastgebenden Klubs blieben auf Kosten sitzen, etwa für Ankündigungsplakate. Dabei sei seit Monaten klar, dass der WSV in der Oberliga antritt. "Und trotzdem war man nicht in der Lage, vernünftig zu planen", so Webers Kritik an die zuständigen Stellen: "Dass das auf den Rücken der kleinen Vereinen ausgetragen wird, ist eine Unverschämtheit."

"Wir werden Ross und Reiter benennen"

Dass es so nicht dauerhaft weitergehen kann, ist allen Beteiligten auf sportlicher Ebene klar - vom WSV über dessen Gegner bis hin zum Niederrheinischen Verband. "Wenn jetzt nicht die Arschbacken langsam mal zusammengekniffen werden und alle an einen Tisch kommen, um eine Lösung zu suchen", wurde Weber deutlich, "dann müssen wir andere Wege gehen." Und das würde einen Kurs bedeuten, der auf Konfrontation ausgelegt ist. "Wir werden Ross und Reiter benennen, wer aus unserer Sicht dafür verantwortlich ist."

Noch besteht aber Hoffnung auf eine einvernehmliche Lösung. Ende der Woche soll es ein Gespräch im Innenministerium geben, bei dem ZIS, DFB, FVN und WSV zusammenkommen. Hier soll eine Einigung erzielt werden, "die grundsätzlich ist, damit der WSV wie alle anderen Vereine in Deutschland am Spielbetrieb mit Heim- und Auswärtsspielen teilnehmen darf."

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