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Wettbetrug - Strafmilderung für Ante Sapina


Vor Gericht
Wettbetrüger Sapina erzielt Teilerfolg

Von sid
Aktualisiert am 14.04.2014Lesedauer: 2 Min.
Ante Sapina beim Auftakt der Prozessneuauflage im Dezember 2013 in Bochum.Vergrößern des BildesAnte Sapina beim Auftakt der Prozessneuauflage im Dezember 2013 in Bochum. (Quelle: dpa-bilder)
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Er war die Schlüsselfigur des wohl größten europäischen Wettskandals. Ante Sapina bestach Spieler, Trainer und Schiedsrichter und erzielte mit Wetten auf die so manipulierten Partien hohe Gewinne. Am Montag hat das Bochumer Landgericht den 38-Jährigen zu fünf Jahren Haft verurteilt. Damit wurde die Strafe aus einem bereits im Mai 2011 gefällten ersten Urteil um sechs Monate reduziert.

Der zweite Prozess war nötig geworden, nachdem der Bundesgerichtshof das frühere Urteil in der Revision teilweise aufgehoben hatte. Die Reduzierung der Strafe begründeten die Richter unter anderem mit der Aufklärungshilfe Sapinas. Der Wettbetrüger sei als Kronzeuge anzusehen, weil er "die Urteilsgrundlage durch seine Angaben sicherer gemacht hat", sagte der Vorsitzende Carsten Schwadrat in der Urteilsbegründung. "Herr Sapina hat in seinen Vernehmungen eine Vielzahl von Details preisgegeben."

Sapina hatte zugegeben, mit Wetten auf manipulierte Fußballspiele hohe Gewinne erzielt zu haben. Die Einsätze platzierte er über eine Londoner Firma auf dem asiatischen Wettmarkt. Laut Urteil bildete Sapina zusammen mit mindestens zwei Mitarbeitern des britischen Vermittlers eine Betrüger-Bande. Insgesamt wurden ihm über 4,3 Millionen Euro an Einsätzen und Gewinnen ausgezahlt. Geblieben ist ihm davon allerdings angeblich nichts. "Es hat sich überhaupt nicht gelohnt", sagte Sapina selbst in seinem letzten Wort vor der Urteilsverkündung.

Richter: "Den Sportbetrieb in Misskredit gebracht"

Der Berliner war bereits 2005 im Zusammenhang mit einem ersten Wettskandal zu zwei Jahren und elf Monaten Haft verurteilt worden. Dass er nach seinem damaligen Gefängnisaufenthalt sofort wieder in alte Verhaltensmuster verfiel, wirkte sich laut Urteil strafschärfend aus. "Der Angeklagte hat aus der ersten Verurteilung nichts gelernt", so Richter Schwadrat. Was schließlich in den Jahren 2008 und 2009 abgelaufen sei, sei schwere Wirtschaftskriminalität gewesen. "Der Angeklagte hat den Sportbetrieb in enormer Weise in Misskredit gebracht", so Schwadrat.

Sapina kündigte an, er wolle nun gerne die Seiten wechseln und mithelfen, eine Software zur Entdeckung von Wettmanipulationen zu entwickeln. "Ich kann mich da nur anbieten", sagte er.

Staatsanwaltschaft prüft Revision

Ein ebenfalls geständiger Mittäter wurde auch zu fünf Jahren Haft verurteilt. Ob die verhängten Urteile rechtskräftig werden, wollen sich Staatsanwaltschaft und Verteidigung in Ruhe überlegen. "Das Urteil ist ein deutliches Zeichen", sagte Oberstaatsanwalt Andreas Bachmann, obwohl er selbst sogar sieben Jahre Haft gefordert hatte. Daher wolle er eine mögliche Revision prüfen. Ähnlich äußerten sich die Verteidiger.

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