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WM 2018: So tickt Deutschland-Gegner Schweden wirklich


Pfannenstiel erklärt DFB-Gegner
Schweden hat den Ibra-Mythos abgelegt

Von Lutz Pfannenstiel

Aktualisiert am 23.06.2018Lesedauer: 3 Min.
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Quelle: imago-images-bilder

Mit dem Abgang von Zlatan Ibrahimovic haben die Schweden ihren Superstar verloren. Das macht sie für Deutschland aber noch gefährlicher, meint t-online.de-Experte Lutz Pfannenstiel.

Jetzt zählt's! Im zweiten Gruppenspiel gegen Schweden (ab 20 Uhr im Liveticker von t-online.de) geht es für die deutsche Nationalmannschaft bereits um den Verbleib im WM-Turnier. Nach dem blamablen 0:1 gegen Mexiko steht das Team von Bundestrainer Joachim Löw unter gehörigem Druck. Schweden kann nach dem 1:0 -Auftaktsieg gegen Südkorea dagegen relativ gelassen in die Partie gehen.

Fußball-Globetrotter Lutz Pfannenstiel kennt die schwedische Mannschaft gut. Für t-online.de macht Pfannenstiel, der als Profi auf allen Erdteilen aktiv war, den Kurz-Check:

Das Team

Nach dem Rücktritt von Zlatan Ibrahimovic im Jahr 2016 fehlte den Schweden der dominierende Akteur des letzten Jahrzehnts. Für das Team war das allerdings fast wie eine Befreiung: Denn Ibras One-Man-Show wurde durch ein extrem gut funktionierendes Kollektiv ersetzt. Es steht kein Spieler mehr über dem anderen. Mit diesem Stil wurden die Skandinavier in ihrer WM-Quali-Gruppe Zweiter und ließen sogar Holland hinter sich. In den Play-offs gelang dann ein noch größerer Coup: Sie kegelten Italien raus.

Trainer Janne Andersson hat ein relatives No-Name-Team zur Verfügung. Die wichtigsten Stützen sind mit Abwehr-Hauer Andreas Granqvist (FK Krasnodar), der mit einem Elfmeter den Auftaktsieg gegen Südkorea eintütete, und Leipzigs Emil Forsberg ganz andere Typen als der exzentrische Ibrahimovic.

Die Stärken

Die Schweden profitieren von ihrem Teamspirit. Sie treten als Einheit auf und stehen sehr kompakt. Taktisch spielen sie sehr einfach – aber auch äußerst effektiv. Im traditionellen 4-4-2 weiß jeder, was er zu tun hat. Die Konzentration liegt klar auf der Abwehr – wobei die baumlangen Innenverteidiger so gut wie jedes Kopfballduell gewinnen. Zwei Zu-Null-Spiele in den Play-offs gegen Italien zeigen, dass die defensive Grundstruktur stimmt. Dazu spielen sie körperlich robust und tun dir teilweise richtig weh: Akteure wie Albin Ekdal (HSV) im defensiven Mittelfeld, ein echter Giftkäfer übrigens, hauen dich aus den Schuhen, wenn es sein muss.

Generell agiert Schweden mit vielen langen Bällen auf die großen Angreifer wie Marcus Berg (Al-Ain FC) und Ola Toivonen (FC Toulouse). Nach Ballgewinn wird schnell umgeschaltet und es geht oft mit einstudierten Laufwegen nach vorne. Ein ganz großes Augenmerk liegt zudem auf Standards. Da ist Schweden eine Macht.

Die Schwächen

Das Spiel der Schweden ist relativ einfach gestrickt und lesbar. Gerade im Mittelfeld ist das oft sogar etwas bieder. Bis auf Emil Forsberg gibt es keinen wirklich kreativen Spieler. In den U-Mannschaften wachsen zwar gerade einige vielversprechende Jungs – oft mit Migrationshintergrund – nach, aber auf diese müssen die Schweden noch etwas warten.

Der Star

Emil Forsberg sorgt für die besonderen Momente im schwedischen Spiel. Durch gute Technik und exzellente Antizipation gelingen ihm immer wieder spektakuläre Vorlagen. Unverzichtbar machen ihn auch seine raffinierten Freistöße und Eckbälle. Abseits des Platzes wirkt der Leipziger schüchtern und zurückhaltend. Auf dem Feld explodiert er allerdings – und ist dann ein absoluter Führungsspieler.

Der Trainer

Janne Andersson ist ein Schwede, wie er im Buche steht: Ruhig, unkompliziert und sehr bescheiden. Als Coach hat er bisher nur in der Heimat gearbeitet hat. Sein größter Erfolg: die Meisterschaft 2015 mit Außenseiter IFK Norrköping. Trotzdem wurde er etwas überraschend Nationaltrainer. Doch der Erfolg gibt ihm Recht. Andersson ist ein eher unspektakulärer Typ. Dazu passt der Spielstil seiner Mannschaft. Große Überraschungen sind von ihm nicht zu erwarten.

Prognose

Die Schweden gehen mit viel Selbstbewusstsein in die Begegnung gegen Deutschland. Sie haben nichts zu verlieren. Die Partie hat für Deutschland Endspielcharakter, während die Schweden sich über ein Unentschieden wie Honigkuchenpferde freuen würden. Trotz des schwachen Auftakts ist Deutschland Favorit.

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