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WM 2018 – Diese sieben Probleme muss Jogi Löw jetzt in den Griff kriegen


Sieben Probleme: Jetzt muss Löw radikal durchgreifen

Ein Kommentar von Florian Wichert

Aktualisiert am 04.07.2018Lesedauer: 3 Min.
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Joachim Löw hier bei der Ankunft der deutschen Nationalmannschaft am Frankfurter Flughafen. Es wird nicht seine letzte Dienstreise für den DFB bleiben – Löw macht weiter.Vergrößern des Bildes
Joachim Löw hier bei der Ankunft der deutschen Nationalmannschaft am Frankfurter Flughafen. Es wird nicht seine letzte Dienstreise für den DFB bleiben – Löw macht weiter. (Quelle: Eibner/imago-images-bilder)

Löw macht als Nationaltrainer weiter – und kündigt an, die richtigen Schlüsse aus dem WM-Debakel ziehen zu wollen. Für den angekündigten Neustart muss er diese sieben Probleme in den Griff bekommen – mindestens.

Einen Tag nach dem WM-Aus sprach Bundestrainer Joachim Löw am Frankfurter Flughafen von "tief greifenden Maßnahmen" und "klaren Veränderungen", die es bei der Nationalmannschaft brauche. Nun ist klar: Den Posten des Bundestrainers, also seinen eigenen, meinte Löw nicht.

Die Entscheidung, weiterzumachen, ist richtig.

Allerdings nur, wenn Löw jetzt wirklich alles auf den Prüfstand stellt und tatsächlich tief greifende Maßnahmen durchsetzt.

1. Trainerteam umbauen: Die Auftritte bei der WM und davor haben bewiesen, dass gerade aus dem Trainerteam die Ideen fehlen. Taktische Kniffe, clevere personelle Schachzüge, ein neues Spielsystem? Offensichtlich kam von den Co-Trainern Thomas Schneider und Marcus Sorg nicht viel, was die Nationalelf weitergebracht hätte. Hier bedarf es dringend ganz neuer Impulse. Vor allem fehlt dort die Streitkultur. Ein Typ wie früher Matthias Sammer als Sportdirektor muss her, egal in welcher Funktion. Schade, dass Sammer selbst nicht zur Verfügung steht.

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2. DFB-Apparat hinterfragen: Der "Kicker" beschrieb die 118-köpfige DFB-Delegation in Watutinki so: "Die Ankunft des Weltmeisters von 2014 gleicht der Landung eines gigantischen Raumschiffes, dessen Insassen das Bestreben haben, sich unter größtmöglicher Vermeidung von Begegnungen mit Erdenbürgern auf die Weltmeisterschaft in Russland vorzubereiten." Die Passage zeigt zum einen wie aufgebläht der Apparat mittlerweile ist. Und zum anderen ein weiteres Problem, das Löw in den Griff kriegen muss:

3. Neuen Geist entwickeln: Die Selbstherrlichkeit vieler DFB-Mitarbeiter und auch Spieler hat glücklicherweise durch das WM-Aus einen heftigen Dämpfer bekommen. Das wird aber nicht reichen. Löw muss die Spieler endgültig von ihrem hohen Ross runterbekommen und der Mannschaft ein neues, bescheidenes Selbstbewusstsein vermitteln.

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4. Fans und Mannschaft vereinen: Löw muss auch den Draht zu den Fans wiederfinden. Durch Ticketpreise, das Ticketsystem und die Abschottung der Spieler ist die Skepsis der Anhänger gerade riesig. Die Nationalmannschaft muss dringend wieder volksnah werden.

5. Kader ausmisten: Manuel Neuer, Jérôme Boateng, Sami Khedira oder Mats Hummels – alle haben sie bereits verkündet, weitermachen zu wollen. Auch Thomas Müller soll dazu tendieren. Offen ist eine Entscheidung über ein Ende der DFB-Karriere somit lediglich bei Toni Kroos, Mesut Özil und Mario Gomez.

Obwohl Löw mit all diesen Spielern seit Jahren zusammen arbeitet, muss er nun gnadenlos durchgreifen und darf vor Namen nicht Halt machen. Khedira, Özil oder Müller haben in ihrer aktuellen Form nichts in der Nationalmannschaft zu suchen. Deshalb sollte Löw beim Kader für das nächste Länderspiel am 6. September gegen Frankreich auf Spieler setzen, die es verdient haben, das Trikot zu tragen – und zwar ausschließlich aufgrund des Leistungsprinzips.

6. Maulwürfe finden: In der FAZ meckerten "Maulwürfe" aus "Spielerkreisen" sowie zwei "erfahrene Kenner der sportlichen und organisatorischen Verhältnisse" über brutale Fehler von Bierhoff und Löw. Der Bundestrainer habe "dem Leistungsgedanken geschadet", verdiente Spieler bevorzugt und Probleme unterschätzt. Das mag korrekt sein, wurde aber aktiv nach außen getragen. Mit den entsprechenden Spielern und Mitarbeitern kann Löw nicht mehr zusammen arbeiten – sofern er sie findet.

7. Spielsystem revolutionieren: Das 4-2-3-1 und der Ballbesitzfußball entpuppten sich bei der WM als nur scheinbar dominant und letztlich ideenlos. Auch Spanien scheiterte so. Andere Nationen spielten direkter, zielstrebiger und variabler. Löw braucht einen neuen Plan – oder am besten mehrere.

Das heißt: Löw muss durchgreifen – sonst droht ihm ein Schicksal wie einst Berti Vogts. Der scheiterte bei der WM 1998 im Viertelfinale, durfte zunächst weitermachen und ging dann nach zwei ganz schwachen Testspielen gegen Malta (2:1) und Rumänien (1:1) im September doch.

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