Note 2 für einen Rückkehrer – und ein Bayern-Star enttäuscht

Die deutsche Nationalelf ist mit einem Remis gegen Dänemark in die EM-Vorbereitung gestartet. In Innsbruck hieß es trotz zahlreicher Chancen und zwei Aluminiumtreffern des DFB-Teams am Ende 1:1. Ein Rückkehrer spielte dabei wie in alten Zeiten. Auch ein Youngster überzeugte. Die t-online-Einzelkritik.

Manuel Neuer: Im 99. Länderspiel weitgehend beschäftigungslos und dann doch geschlagen. Note 3

Matthias Ginter: Nicht ganz so aktiv wie der offensive Gosens auf der linken Seite. Schaltete sich aber gerade nach der Pause häufiger ein. Starke Aktion, als er bis in den Sechzehner der Dänen vorstieß und mit seiner Hereingabe fast das 2:1 provozierte. Insgesamt aber etwas zu verhalten. Note 3

Niklas Süle: Verpasste mit seiner Grätsche Eriksens Pass auf Poulsen, der dann zum 1:1 einschob. Bestätigte damit das Gefühl aus einigen Einsätzen in Verein und DFB-Elf 2020/21, sich mit untrüglichem Gespür für unglückliche Aktionen selbst um gute Leistungen zu bringen. War nie der ruhende Pol der Abwehr, den sein alter und neuer Nebenmann Mats Hummels verkörpert. Note 4

Mats Hummels: Seit seiner Ausbootung 2019 dermaßen oft zum Thema Nationalmannschaft in der Diskussion, dass es auf dem Platz gar nicht mehr so wirkte, als sei er 2019 ausgebootet worden. Solide "Rückkehr". Note 3

Lukas Klostermann (bis 59.): Ein typischer Klostermann-Auftritt – defensiv solide, offensiv unauffällig. Note 4

Florian Neuhaus: Starke Vorstellung des jungen Gladbachers. Umsichtiger Ballverteiler, dazu mit beherztem Einsatz in den Zweikämpfen. Suchte die Duelle, trieb seine Mitspieler nach vorn, setzte selbst nach wie bei seinem 1:0. Einziger Wermutstropfen: Mit jedem Tor oder jeder guten Aktion werden die Bayern-Gerüchte trotz aller Dementis wieder aufkommen. Er wird damit leben können. Note 2

Joshua Kimmich: Sein Pass auf Thomas Müller (14.) war ganz großes Kino. Gewohnt zweikampfstark und giftig auch gegen dänisches Dynamit. War auch am 1:0 beteiligt, hatte Pech, als sein Abpraller nur an die Latte ging (77.). Stemmte sich vergeblich gegen das Unentschieden. Note 2

Robin Gosens (bis 79.): Beackerte den Boden auf seiner linken Seite wie ein Landwirt bei der Aussaat. Mit seinem Offensivdrang immer wieder belebend für das deutsche Angriffsspiel. Seine Flanke führte zum 1:0. Hatte in der 53. Minute selbst die Chance zum 2:0. Note 2

Leroy Sané (ab 86.): Der Kommentatorensatz "2018 hat ihn Jogi Löw noch zu Hause gelassen, jetzt hat er sich etwas vorgenommen" empfiehlt sich für kein Trinkspiel. Hat sich aber offenbar tatsächlich etwas vorgenommen, so aktiv, wie der Bayern-Star als Vorbereiter (29.), mit eigenem Abschluss (6., 7., 28., 61.) und überhaupt durch die dänische Abwehr wuselte. Nur der Ertrag fehlt. Note 3

Serge Gnabry (bis 79.): Hatte in der 44. die Chance zum Traumtor, traf aber nur die Latte. Zog zuvor aus zentraler Position ab, wurde aber geblockt (36.). Wurde nach der Pause von Sané freigespielt, stand aber knapp im Abseits (52.). Wollte eine Hereingabe an der Strafraumgrenze direkt abnehmen, zog aber komplett daneben (62.). Note 4

Thomas Müller: Seit seiner Ausbootung 2019 dermaßen oft zum Thema Nationalmannschaft in der Diskussion, dass es auf dem Platz gar nicht mehr so wirkte, als sei er 2019 ausgebootet worden. War direkt wieder Thomas Müller. Hätte sein "Comeback" direkt mit einem Tor krönen können (14.), hatte aber wohl keine Lust auf "Es müllert wieder beim DFB"-Schlagzeilen. Note 2

Robin Koch (ab 59.): Kam für Klostermann, spielte wie Klostermann. Note 4

Kevin Volland (ab 79.): Ohne Note

Christian Günther (ab 79.): Ohne Note

Jonas Hofmann (ab 86.): Ohne Note