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EM 2021: Italien ist Europameister – England scheitert im Elfmeterschießen


Fußball-EM 2021
Italien ist Europameister – England scheitert im Elfmeterschießen

  • Dominik Sliskovic
Von Dominik Sliskovic

Aktualisiert am 12.07.2021Lesedauer: 4 Min.
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Grenzenloser Jubel in Italien: So reagierten die Fans auf den Ausgang des EM-Finales am Sonntagabend. (Quelle: Reuters)

Italien hat sich zum Fußball-Europameister gekrönt. Im Finale von London setzte sich die "Squadra Azzurra" ausgerechnet im Elfmeterschießen gegen England durch. Dabei war Italiens Torwart der entscheidende Akteur.

Am Ende lastete der Druck einer ganzen Nation, von 60.000 Fans im Londoner Wembley-Stadion auf den Schultern eines 19-Jährigen. Bukayo Saka war als fünfter Schütze England im Elfmeterschießen im Finale um die Fußball-Europameisterschaft auserkoren. Der Flügelstürmer lief an – und scheiterte am erst 22-jährigen Torwart Italien, Gianluigi Donnarumma. Das Spiel war entschieden. Italien gewann das Endspiel gegen Gastgeber England mit 4:3 nach Elfmeterschießen. Die "Squadra Azzurra" ist zum zweiten Mal nach 1968 Europameister.

So lief das EM-Endspiel England gegen Italien

Es sollte ein ungewollter Vorbote auf den finalen Showdown im Elfmeterschießen werden, denn die erste Nervosität erlaubte sich England. Innenverteidiger Harry Maguire stand dem hohen, aggressiven Pressing der Italiener direkt zu Beginn des Spiels nicht stand und spielte einen an Torwart Jordan Pickford adressierten Pass ins Aus.


Doch genauso schnell rückte England sein Nervenkostüm auch wieder zurecht. Nach der Ecke Italiens trugen die "Three Lions" den Ball schnell nach vorne, Kieran Trippier flankte vom rechten Strafraumeck, Italien hatte Linksverteidiger luke Shaw überhaupt nicht auf dem Schirm, der im Rücken Giovanni di Lorenzos den Ball per Dropkick nahm und eng am linken Pfosten ins Tor schoss. 1:0 in der zweiten Minute – nach 116 Sekunden. Ein EM-Finalrekord.

Die Anfangsphase ging nicht nur wegen des Treffers klar an England. Die "Three Lions" standen hoch, spielten dynamisch und vertikal nach vorne, Italien wirkte überrascht und überfordert, präsentierte sich im Regenschauer von London ungewohnt passiv. Die "Azzurri" suchten händeringend nach einem Ansatz, um die englische Verteidigung zu überlisten, auch das Überspielen der tiefen defensiven Ketten mit hohen Bällen misslang.

Es benötigte eine tolle Einzelaktion Federico Chiesas, das Italien erstmals Torgefahr ausstrahlte: Der Stürmer von Juventus Turin setzte sich im Dribbling gegen zwei Engländer durch, narrte Declan Rice, zog mit Volltempo in Richtung englischen Strafraum und schloss dann flach ab. Der Ball ging jedoch wenige Zentimeter am rechten Pfosten vorbei.

Es war eine insgesamt höhepunktarme erste Hälfte, England spielte vor allem defensiv überragend, stellte verzweifelten Italienern alle Anspielstationen im letzten Drittel zu. Zudem überzeugten die "Three Lions" mit herausragender Dynamik nach vorne, insbesondere über die beiden Außenverteidiger Shaw und Trippier.

Italien kommt gut aus der Kabine

Kaum waren die beiden Finalisten vom Pausentee zurück, forderte das Publikum in Wembley auch schon einen Elfmeter. Raheem Sterling drang in der 48. Minute in den Fünfmeterraum der Italiener und fiel nach leichtem Kontakt durch Leonardo Bonucci. Doch das reichte sowohl Schiedsrichter Björn Kuipers als auch dem VAR nicht für einen Strafstoß. Im Gegenzug kriegte Italien einen Freistoß an der Strafraumkante zugesprochen. Lorenzo Insigne setzte den Schlenzer jedoch knapp übers Lattenkreuz (50. Min).

Es entwickelten sich die spannendsten Minuten der regulären 90 Minuten.

Chiesa zwang Pickford zu seiner ersten Glanztat (62. Min). Der italienische Stürmer schlängelte sich durch den englischen Strafraum, schloss durch drei englische Verteidiger hindurch ab, Pickford sah den Ball spät, konnte aber noch rechtzeitig abtauchen, um den Flachschuss zu parieren.

Im Gegenzug wurde England per Ecke gefährlich, Donnarumma muss seine ganze Körpergröße von 1,96 Meter nutzen, um Stones' Kopfball über die Latte zu bugsieren (64. Min). In der 67. Minute fiel dann der Ausgleich Italiens: Bryan Cristante verlängerte eine Ecke mit dem Hinterkopf zu Marco Verratti. Dessen Kopfball kriegt Pickford noch pariert, doch Leonardo Bonucci sprang mit viel Willen ins Gemenge und stocherte den Ball über die Linie.

Kurz darauf hatte Italien die große Chance aufs 2:1. Doch Domenico Berardi gelang es nicht, einen langen Ball Bonuccis am viel zu spät und sehr ungestüm herauseilenden Pickford vorbeizulegen. Nicht nur wegen dieser Szene war Italien in Hälfte zwei die spielbestimmende Mannschaft. England konzentrierte sich noch mehr als in der ersten Halbzeit aufs Verteidigen, konnte offensiv dafür jedoch deutlich weniger Nadelstiche setzen. So ging das Endspiel in die Verlängerung.

In den 30 Extraminuten entwickelte sich ein offener Schlagabtausch, das Spiel ging hin und her, das Tempo wurde noch einmal enorm angezogen – nur der entscheidende Treffer wollte einfach nicht fallen.

Englands Trainer Gareth Southgate wechselte in der 119. Minute Marcus Rashford und Jadon Sancho ein, zwei seiner fünf designierten Elfmeterschützen. Es sollte dies die Entscheidung sein, die das Finale zugunsten Italien ausfallen ließ. Denn sowohl Rashford (scheiterte am Pfosten) als auch Sancho (scheiterte an Donnarumma) konnten die Aufgabe, für die sie Southgate noch ins Spiel brachte, nicht bewältigen. Donnarummas Parade gegen Sakas Elfmeter beschloss Englands Schicksal. Ausgerechnet im Elfmeterschießen platzte der Traum vom ersten Titel seit der Weltmeisterschaft 1966, vom ersten EM-Titel. Stattdessen jubelte Italien, das eine historische Serie von 34 ungeschlagenen Partien krönte.

Verwendete Quellen
  • Eigene Beobachtungen
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