DFB-Elf in der Einzelkritik: Trotz Sieg – ein Nationalspieler sieht die Fünf

Auf eine schwache erste Hälfte der deutschen Mannschaft folgte eine gute zweite. Dabei taten sich mehrere Spieler hervor, ein anderer enttäuschte jedoch.

Marc-André ter Stegen: Der Neuer-Ersatz bekam wenig zu tun, beteiligte sich daher aktiv am Spielaufbau und führte die Abstöße schnell aus. War aber auch aufmerksam in der Verteidigung und lief raus, wenn es nötig war (16. Minute). Beim Gegentor chancenlos. Note 3

Jonas Hofmann (bis 85.): Stand als Rechtsverteidiger wieder sehr hoch, sodass im Ballbesitz Süle oft die rechte Seite für etwaige Konter abdeckte. Spielte in der 5. Minute einen großartigen Pass auf Werner, der zum Elfmeterpfiff führte. War aber auch defensiv wachsam (37.) und lief einige Bälle ab. Note 3

Niklas Süle: Der Feld in der Brandung in der deutschen Abwehr. Rettete immer wieder bei Rumäniens Kontern (48. und 51.), dazu brutal stark im Zweikampf (Quote bei 80 Prozent). Note 2

Antonio Rüdiger: Ein durchwachsener Auftritt des Champions-League-Siegers. Sah beim 0:1 nicht gut aus, als Hagi ihn im Dribbling tunnelte. Kam aber über Zweikämpfe und Aggressivität zurück ins Spiel (44.). Kurz vor dem Ende mit fahrlässigem Ballverlust (87.). Note 4

Thilo Kehrer: War zu Beginn des Spiels etwas unkonzentriert und schenkte den Rumänen kurz nach dem 0:1 fahrlässig den Ball und ermöglichte so die nächste Torchance des Gegners (10.). Sonst aber sehr zuverlässig, sowohl defensiv als auch offensiv. Dazu zeigte er einen tollen Einsatz, und gab keinen Ball verloren (68.). Note 3

Joshua Kimmich: Der Kapitän führte das Team an, übernahm viel Verantwortung und dirigierte das Spiel nach vorne. Zwei großartige Pässe auf Gnabry, ob flach (35.) oder hoch (54.), sorgten für Szenenapplaus im Stadion. Leitete mit seiner Ecke das Siegtor ein. Note 2

Leon Goretzka: Hatte immer mal wieder Ungenauigkeiten im Passspiel in der ersten Hälfte und gab so einige gute Chancen her. Steigerte sich im zweiten Durchgang und setzte seine Dynamik oft gut ein. Leitete den Ausgleich ein und bereitete das 2:1 direkt vor. Note 3

Serge Gnabry: Der Bayern-Star zeigte ein Spiel mit Licht und Schatten. Schatten war der erste Durchgang. Gnabry war zwar sehr aktiv und viel zu sehen, seine Hereingaben landeten aber oft beim Gegner. In der zweiten Hälfte kam dann das Licht. Immer wieder bewegte sich Gnabry gut und schoss auch das sehenswerte 1:1 (53). Dazu gab er keinen Ball verloren und setzte immer wieder nach (72.). Note 3

Marco Reus (bis 67.): Übernahm oft den Part des Wandspielers, der mit dem Rücken zum gegnerischen Tor angespielt wird und den Ball für anlaufende Mitspieler ablegt. So bereitete er auch das 1:1 vor. Brachte dazu einige gute Steilpässe an den Mann und war der einzige leichte Lichtblick in einer schwachen DFB-Offensive im ersten Durchgang. Note 3

Leroy Sané (bis 89.): Ein in vielen Punkten glückloser Auftritt des Flügelstürmers. Die Ansätze und Laufwege waren gut, doch im Passspiel war er oft zu unpräzise. Note 4

Timo Werner (bis 67.): Bis auf ein paar gute Laufwege war das wenig von Werner. Sein Pass auf Reus (31.) war viel zu ungenau. Dazu sehr unglücklich im Abschluss, sei es beim Luftloch in der 64. Minute oder beim Bauchtreffer drei Zeigerumdrehungen später. Die Auswechslung war wenig überraschend. Note 5

Thomas Müller (ab 67.): Brachte sofort frischen Wind ins Spiel. Tolle Weiterleitung auf Havertz (76.) und ein überragendes Raumgefühl beim 2:1 (81.). Note 2

Kai Havertz (ab 67.): Kam fast zum 2:1, wurde aber stark verteidigt. Eine aktiver Kurzauftritt des Chelsea-Spielers. Note 3

Lukas Klostermann (ab 85.): Holte noch eine Ecke heraus, mehr aber auch nicht. Ohne Note

Karim Adeyemi (ab 89.): Konnte in der kurzen Spielzeit sein beeindruckendes Tempo zeigen und bereitete fast eine Großchance vor. Ohne Note