Den Tabellenführer abgeschossen und seinen Trainer trotzdem verloren: Freude und Entsetzen mischten sich bei Österreichs Meister Sturm Graz am 18. Spieltag der Bundesliga. Nach dem 5:1 (1:1)-Kantersieg über Austria Wien sickerte durch, dass Erfolgscoach Franco Foda den Europa-League-Teilnehmer am Saisonende verlassen wird. Vier Tage zuvor noch galt seine Vertragsverlängerung bis 2014 als per Handschlag zu erledigende Formsache. (So steht's in Österreich: Tabelle und Ergebnisse)
Wie österreichische Medien nach Fodas 100. Bundesliga-Sieg als Trainer meldeten, sollen sich Verein und Trainer über Vertragsdetails entzweit haben. Angeblich ist Foda eine zusätzliche Forderung nicht erfüllt worden. Die mündliche Übereinkunft, die Präsident Gerald Stockhuber und Foda getroffen hatten - in einem "30-Sekunden-Gespräch vor rund drei Monaten" (Foda) - ist offenbar hinfällig.
Eine Ära, die seit 1997 andauert
1997 kam Foda als damals 31-jähriger Spieler nach Graz. Im Sommer 2006 übernahm der frühere deutsche Nationalspieler den Trainerposten bei einem Verein, der nach glorreichen Champions-League-Zeiten pleite ging. Foda aber blieb ein treuer "Blacky" - und wird es noch bis Mai 2012 sein. "Sturm ist für mich eine Herzensangelegenheit", sagte der gebürtige Mainzer.
Doch zur Hertha?
Für wen sich Fodas Herz in einem halben Jahr öffnet, bleibt Spekulation. In seiner deutschen Heimat sind die Erfolge des einstigen Lauterer Meisterkickers nicht unbemerkt geblieben. Über ein Engagement bei Hertha BSC war bereits spekuliert worden, bevor Fodas nun ausbleibende Verlängerung in Graz publik wurde. Da Herthas Aufstiegscoach Markus Babbel bisher an der Spree weder verlängert noch sich unmissverständlich erklärt hat, bekommt dieses Gerücht neue Nahrung.