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Pelé feiert den 80. Geburtstag: "Ich möchte, dass man mich nicht vergisst"


"Ich möchte, dass man mich nicht vergisst" – Der Fußballkönig wird 80

Von sid
Aktualisiert am 23.10.2020Lesedauer: 3 Min.
Pelé nach dem gewonnenen WM-Finale 1970 im Aztekenstadion von Mexiko City: Die Legende führte Brasilien zu drei WM-Titeln.Vergrößern des BildesPelé nach dem gewonnenen WM-Finale 1970 im Aztekenstadion von Mexiko City: Die Legende führte Brasilien zu drei WM-Titeln. (Quelle: Sven Simon/imago-images-bilder)
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Er gilt noch immer als der Größte im Fußball, wurde drei Mal Weltmeister, schoss über 1.000 Tore – und soll auch einmal einen Krieg verhindert haben: Pelé wird 80 – und hat noch einen Wunsch.

Nicht nur für Franz Beckenbauer ist er "der größte Fußballer aller Zeiten". Der "Kaiser" gratulierte seinem Freund Pelé bereits vorab per Video – denn "o Rei", Brasiliens Fußballkönig, wird am Freitag 80. "Was ich von Dir gesehen habe, war immer ein großes Schauspiel", schrieb der fünf Jahre jüngere Beckenbauer dem Jubilar außerdem.

Trotz Corona-Pandemie, trotz Isolation in seiner noblen Strandvilla in Guarujá wenige Autominuten von Santos entfernt, und über vier Jahrzehnte nach seinem letzten offiziellen Spiel ist der FIFA-Jahrhundertfußballer immer noch präsent. Seit langem gibt es Pelé aber nur noch virtuell und online zusehen. Dabei lagen für den Ehrentag über 200 Interview-Anfragen aus aller Welt für ihn vor.

1.281 Tore in 1.363 Spielen

"Ich möchte, dass man sich an mich erinnert, mich nicht vergisst. Nur das!", wünscht sich der in einem kleinen Dorf namens Tres Coracoes (drei Herzen) geborene Edson Arantes do Nascimento seit jeher. Und dazu hat er unter seinem Künstlernamen Pelé viel beigetragen.

Jüngster Torschütze in einem WM-Finale, als er 1958 in Schweden gegen die Gastgeber mit 17 Jahren und 249 Tagen zweimal traf. Selber festgehaltene 1.281 Treffer in 1.363 Spielen. Unzählige Titel überall auf dem Globus mit dem FC Santos, mit Cosmos New York und vor allem die WM-Triumphe 1958, 1962 und 1970 mit der Selecao.

Mehr als 21 Jahre schnürte er bis zum Abschied am 1. Oktober 1977 die Fußballschuhe, machte die Rückennummer 10 weltberühmt – nicht als klassischer Spielmacher, eher als hängende Spitze nach heutigem Spielverständnis. In Dribblings verliebt, auf Tore aus, geschossen mit rechts oder links, mit Gewalt oder Raffinesse, per Kopf oder Fallrückzieher förmlich in der Luft schwebend. "Das Schwierige ist nicht, tausend Tore zu schießen wie Pelé, sondern ein Einziges wie Pelé", schrieb Brasiliens Poet Carlos Drummond de Andrade in einer Ode an den Modellathleten.

"Jedes Kind weiß, wer Sie sind."

Im zweiten Leben versuchte sich der aus einfachen Verhältnissen stammende Afrobrasilianer – manchmal peinlich, meist mittelprächtig – als Sänger, Schauspieler, Sportminister oder Unternehmer, versilberte seinen Ruf in Werbekampagnen und nutzte den Ruhm als Fußball-Botschafter.

"Angenehm, ich bin Ronald Reagan, aber Sie brauchen sich nicht vorzustellen. Jedes Kind weiß, wer Sie sind", wurde er vom damaligen US-Präsidenten im Weißen Haus begrüßt. Eine von vielen Anekdoten, die sich um den Mythos ranken.

So soll er Anfang 1969 irgendwo in Afrika einen Krieg gestoppt haben – die einen sprechen vom Kongo, die anderen von Nigeria – weil die verfeindeten Lager den "Rei" und seine Santos-Gefolgsleute spielen sehen wollten. Wahre Legenden, legendäre Wahrheiten.

Die Söhne waren nur wenig erfolgreich

Wie die vom Platzverweis mit unglaublicher Wendung bei einem Freundschaftsspiel im Juli 1968 in Kolumbien. Die gut 60.000 im Stadion von Bogotá skandierten den Namen ihres Idols, tobten wild. Der Schiedsrichter schlich sich davon, Pelé kam triumphierend auf den Rasen zurück.

Das Talent bekam er von Vater Dondinho in die Wiege gelegt, weitervererbt hat er es nur leidlich. Von seinen sieben Kindern versuchten sich nur die beiden Söhne Edinho (Profikarriere als Torhüter und Trainer), der wegen Geldwäsche und Verwicklung in Drogengeschäfte Haftstrafen absaß, und Joshua (College-Fußball in den USA) am Ball, mit wenig Erfolg.

Edinho war zuletzt so etwas wie das Sprachrohr seines Vaters. "Er möchte mehr Zeit mit seinen Kindern, seinen Enkeln, seiner Familie verbringen", sagte der 50-Jährige und gab zu: "Für ihn ist es schwierig, lange Zeit zu Hause zu bleiben."

Beckenbauer zeigte Mitgefühl

Im Februar streute der Sohn Gerüchte über Depressionen, Pelé entgegnete: "Ich habe meine guten wie auch meine schlechten Tage. Das ist für Menschen in meinem Alter normal." Doch die Operationen an Niere (November 2014), Prostata (Mai 2015), Wirbelsäule (Juli 2015) oder an der Hüfte (Dezember 2015) sowie der Tod von Bruder Zoca (77) im März haben Spuren hinterlassen.

"In den letzten Jahren hatten wir beide mit ein paar gesundheitlichen Wehwehchen zu kämpfen", schrieb Beckenbauer in der Bild am Sonntag voller Mitgefühl. Die Gehhilfe ist Pelés ständiger Begleiter. Manager Joe Fraga versprach dennoch: "Nach dem Geburtstag werden wir viele Aktionen für seine Stiftung machen." Vorerst aber nur in den Sozialen Netzwerken.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur SID
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