Herzproblem im Stadion Luxemburgs Trainer musste Spiel abbrechen lassen

Ein Schreckmoment um Jeff Strasser ist vielen Bundesliga-Fans noch in Erinnerung. Er musste wegen des Vorfalls sogar eine Jobpause einlegen.
Vor dem WM-Qualifikationsspiel gegen Deutschland zeigt sich Luxemburgs Nationaltrainer Jeff Strasser optimistisch – trotz eines Fehlstarts in die Gruppe A. Der frühere Bundesliga-Profi (194 Spiele für Kaiserslautern und Gladbach) sieht bei seiner Mannschaft eine klare Entwicklung.
"Wenn mal eines Tages alles zusammenpasst, dann ist das Undenkbare vielleicht denkbar", sagte der 51-Jährige im Gespräch mit der "Funke Mediengruppe". Gleichzeitig betonte Strasser, dass Luxemburg ambitioniert, aber auch demütig bleiben müsse.
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Aktuell steht seine Mannschaft mit null Punkten am Tabellenende. Nach Niederlagen gegen Nordirland (1:3) und die Slowakei (0:1) rangiert Luxemburg hinter Deutschland, Nordirland (jeweils 3 Punkte) und der Slowakei (6 Punkte).
Trotz der mauen Bilanz ist Strasser seit August am Ziel seiner Träume angekommen: Er übernahm von Luc Holtz das Amt des luxemburgischen Nationaltrainers. Holtz, der nun Waldhof Mannheim trainiert, hatte den Posten 15 Jahre lang inne. Strasser hatte selbst noch unter ihm gespielt.
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Als FCK-Trainer: Strasser muss in der Halbzeit ins Krankenhaus
Einige Jahre vor seinem Engagement als Luxemburgs Trainer machte Strasser in der Bundesliga Station. Beim 1. FC Kaiserslautern, heute wie damals Zweitligist, heuerte er vor fast genau acht Jahren, im September 2017, an der Seitenlinie an. Doch sein Engagement in der Pfalz sollte nur von kurzer Dauer sein – und ein dramatisches Ende nehmen.
Im Januar 2018 verspürte Strasser in der Halbzeitpause des Spiels bei Darmstadt 98 plötzlich Schmerzen in der Brust. Er wurde blass und klagte über Unwohlsein. Die Teamärzte kümmerten sich um ihn, er kam umgehend in ein Krankenhaus. Die Partie wurde daraufhin abgebrochen.
Bei Strasser wurden vorübergehende Herzrhythmusstörungen in Zusammenhang mit einer verschleppten Grippe diagnostiziert. Die Ärzte verordneten ihm eine Pause; er musste seinen Trainerposten beim FCK aufgeben. Michael Frontzeck übernahm.
| Pl. | Mannschaft | Sp. | S | U | N | Tore | Diff. | Pkt. | Form → | ||
|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
| 1 | Deutschland | 6 | 5 | 0 | 1 | 16:3 | +13 | 15 | |||
| 2 | Slowakei | 6 | 4 | 0 | 2 | 6:8 | -2 | 12 | |||
| 3 | Nordirland | 6 | 3 | 0 | 3 | 7:6 | +1 | 9 | |||
| 4 | Luxemburg | 6 | 0 | 0 | 6 | 1:13 | -12 | 0 |
Immerhin konnte er im August jenen Jahres auf den Trainerstuhl zurückkehren: Er nahm ein Angebot in Luxemburg an und blieb dort mehrere Jahre, trainierte verschiedene Vereine.
Nun der Traumjob – und sein bisher größtes Spiel: gegen Deutschland mit Bundestrainer Julian Nagelsmann. Mit ihm absolvierte Strasser vor knapp zehn Jahren gemeinsam die Trainerausbildung. Er sagt über ihn: "Er ist ein intelligenter Mensch und Trainer."
Als Spieler traf Strasser einmal auf die DFB-Elf – und verlor 0:7
Dennoch hofft er nun auf die große Sensation: "Ich komme ja nicht zum Klassentreffen, sondern wir wollen ein gutes Spiel machen", betont der ehemalige Defensivspezialist.
Mut machen ihm dafür Ergebnisse aus der jüngeren Vergangenheit. So holte Luxemburg im vergangenen Jahr unter anderem Unentschieden gegen Weißrussland, Irland, Belgien und Nordirland. Dazu kam ein 1:0-Erfolg gegen Schweden.
Ob so etwas auch gegen eine aktuell nicht gefestigt wirkende DFB-Elf drin ist, wird sich am Freitag zeigen. Als Spieler bestritt Strasser übrigens 98 Länderspiele und traf dabei einmal auf Deutschland: Vor der WM 2006 setzte es für ihn und sein Team ein 0:7. So deutlich soll es diesmal nicht werden, wenn es nach dem neuen Trainer geht.
- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
- transfermarkt.de: Profil von Jeff Strasser
- sportschau.de: Deutschlands Gegner Luxemburg: Jeff Strasser - ein Blutgrätschen-Meister als Nationalcoach




