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Während der WM in Katar: US-Sportreporter Grant Wahl stirbt auf der Tribüne


Der Journalist mit Regenbogenshirt
Bekannter US-Sportreporter stirbt während WM-Viertelfinale

Von dpa, wan, lw

Aktualisiert am 10.12.2022Lesedauer: 3 Min.
US-Journalist Grant Wahl stirbt bei WM: Hier wurde er vor kurzem noch geehrt. (Quelle: Glomex)
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Während der WM sorgte er für Aufsehen, weil er ein Regenbogenshirt trug und deshalb kurzzeitig festgenommen wurde. Nun ist der US-Journalist Gran Wahl verstorben.

Der renommierte US-Sportjournalist Grant Wahl ist während des Viertelfinales zwischen Argentinien und den Niederlanden bei der Fußball-WM in Katar gestorben. Verschiedene US-Reporter, die in der Nähe des 48-Jährigen saßen, berichteten, Wahl sei am Freitagabend während der Verlängerung des Spiels im Lusail-Stadion von Doha auf der Medientribüne zusammengebrochen und habe nicht wiederbelebt werden können. Nach Angaben des "Wall Street Journal" habe er einen Herzinfarkt gehabt.

Seine Frau Céline Gounder schrieb auf Twitter, sie stehe völlig unter Schock. Der US-Fußballverband erklärte auf seinem Twitter-Account: "Der ganzen US-Fußballfamilie ist das Herz gebrochen, als wir vom Verlust von Grant Wahl erfuhren."

"Drei Wochen mit wenig Schlaf, viel Stress"

Wahl war bereits zum achten Mal Berichterstatter bei einer Fußballweltmeisterschaft. Er hatte laut Nachrichtenagentur AP am Montag geschrieben, er sei in einem Krankenhaus gewesen, weil ihn sein Körper im Stich gelassen habe. "Drei Wochen mit wenig Schlaf, viel Stress und viel Arbeit können einem das antun", schrieb Wahl. Covid habe er nicht gehabt. Im Krankenhaus habe man ihm gesagt, dass er wahrscheinlich eine Bronchitis habe. "Sie gaben mir ein Antibiotikum und einen starken Hustensaft, und ein paar Stunden später geht es mir schon etwas besser. Aber trotzdem: Nicht gut."

Sein Bruder Eric schrieb auf Instagram, bei Wahl seien Wiederbelebungsversuche durchgeführt worden und er sei per Uber-Taxi aus dem Lusail-Stadion gebracht worden. Im Krankenhaus sei aber sein Tod festgestellt worden. Eigentlich sei Wahl gesund gewesen, so der Angehörige.

Bruder: "Ich glaube, er wurde umgebracht"

Wahl hatte unter anderem für "Sports Illustrated", die "New York Times" und den Sender CBS gearbeitet. Er hatte während der WM für Aufmerksamkeit gesorgt, weil er vor dem Vorrunden-WM-Spiel USA gegen Wales am 21. November eigenen Angaben zufolge für 25 Minuten von Sicherheitskräften festgehalten worden war – er hatte ein T-Shirt in Regenbogenfarben getragen, um seine Unterstützung für die LGBTQI*-Community zu demonstrieren. Homosexualität ist in Katar verboten und wird mit bis zu sieben Jahren Gefängnis bestraft.

Wahls Bruder Eric erhebt jetzt schwere Vorwürfe. "Ich bin schwul. Ich war der Grund, dass er das T-Shirt trug", sagte er mit tränenerstickter Stimme auf Instagram. Sein Bruder habe ihm von Todesdrohungen erzählt. "Ich kann nicht glauben, dass er einfach gestorben ist. Ich glaube, er wurde umgebracht."

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"Wir konnten uns immer auf ihn verlassen"

Der 48-jährige Grant Wahl war mit der Ärztin Céline R. Gounder verheiratet, die unter anderem US-Präsident Joe Biden im Covid-19-Übergangsteam beraten hat. Sie schrieb auf Twitter: "Ich bin so dankbar für die Unterstützung meines Mannes und von so vielen Freunden, die sich heute Abend gemeldet haben. Ich bin total geschockt."

Auch die US-Regierung kondolierte Wahls Familie. Der Sprecher des US-Außenministeriums, Ned Price, schrieb auf Twitter, man habe mit großer Betroffenheit vom Tod Wahls erfahren. "Wir arbeiten mit hochrangigen katarischen Beamten zusammen, um sicherzustellen, dass die Wünsche seiner Familie so zügig wie möglich erfüllt werden."

Der US-Fußballverband sprach von Grant als einem Journalisten höchster Qualität. "Wir konnten uns immer auf ihn verlassen", hieß es in einer offiziellen Mitteilung.

Wahl selbst hatte am Freitagabend kurz vor der Verlängerung noch zum 2:2-Ausgleich der Niederländer getwittert: "Ein unglaublicher Treffer nach einer Standardsituation." Die Argentinier hatten sich schließlich nach einem packenden Spiel mit 4:3 im Elfmeterschießen durchgesetzt.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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