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BVB und Eintracht Frankfurt: Diese Transfers sind eine Katastrophe


Klubwechsel in letzter Minute
Dieser Transfer ist eine Katastrophe


Aktualisiert am 15.08.2022Lesedauer: 1 Min.
Interview
Was ist ein Pro & Kontra?

Die subjektive Sicht zweier Autoren auf ein Thema. Niemand muss diese Meinungen übernehmen, aber sie können zum Nachdenken anregen.

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Streit über Transferfenster: Verein und Trainer müssen sich fragen, ob es in Ordnung ist. (Quelle: t-online)

Die Saison läuft. Trotzdem wechseln weiter Topspieler hin und her. Die zwei jüngsten Beispiele haben die Fans auf die Palme gebracht. Zu Recht?

Der zweite Spieltag in der Bundesliga ist durch, genauso wie die erste Pokalrunde sowie der deutsche und der europäische Supercup. Und trotzdem wissen viele Vereinsverantwortliche noch nicht, ob ihr aktueller Kader auch nächste Woche noch so besteht. Noch schlimmer: Auch die Trainer und Fans vieler Vereine haben keine Gewissheit. Denn: Das Transferfenster ist noch bis zum 1. September 2022 geöffnet. Also bis kurz nach dem vierten Spieltag.

Bei zwei Vereinen in der Bundesliga hat das gerade eine große Lücke gerissen. Köln hat Angreifer Anthony Modeste (20 Ligatore für den FC in der vergangenen Saison) an Borussia Dortmund verloren, weil der finanzkräftige BVB schnell einen Ersatz für Stürmer Sébastien Haller verpflichten musste. Und Eintracht Frankfurt muss Filip Kostic ersetzen, den es zu Juventus Turin gezogen hat. Die Italiener dürfen sich auf den Topmann für die offensive Außenbahn freuen, der Ex-Klub hingegen muss wohl während des laufenden Spielbetriebs den vielleicht besten Spieler ersetzen.

Natürlich haben die Vereine diesen Verkäufen zugestimmt. Sie hätten auf die Verträge bis über die Saison hinaus pochen können. Trotzdem ärgern sich die Fans, die gerade das neue Trikot ihres Klubs gekauft haben mit dem Schriftzug von Modeste oder Kostic auf dem Rücken. Die Trainer müssen kurzfristig ihr Spielsystem ändern und die Bundesliga diskutiert: Ist das alles okay?

Und das führt zur Frage: Sollten Transfers nach Saisonbeginn verboten werden?

Pro
Robert HiersemannBereichsleiter Entwicklung

Ja, denn nur so können kleine Vereine geschützt werden

Die Verantwortlichen der Bundesliga-Vereine haben in der Sommerpause genug Zeit, um ihre Kader neu aufzustellen. Zwei Monate ist das Transferfenster bis Saisonstart bereits geöffnet. Und alles, was nach dem ersten Spieltag passiert, ist unfair. Denn gerade in dieser Zeit punkten vor allem die finanzstarken Topklubs. Sie entreißen kleineren Vereinen die Schlüsselspieler, die bis dahin im Zentrum der Planung standen. Köln hat alles auf Modeste ausgerichtet, Frankfurt auf Kostic. Die Trainer müssen alles umbauen.

Die klammen Klubs gucken in die Röhre, weil es fast unmöglich ist, in der verbliebenen Zeit bis Transferschluss gleichwertigen Ersatz für kleines Geld zu bekommen. Und die Fans haben sich ein Trikot gekauft mit dem Schriftzug eines Spielers, der am zweiten Spieltag weg ist.

Gerade der Transfer von Filip Kostic von Frankfurt nach Turin ist eine Katastrophe. Das kann die Eintracht niemals kompensieren. Ähnliches gilt für den Wechsel von Anthony Modeste. Das ist extrem hart für den 1. FC Köln.

Jeder Manager muss in der Lage sein, die eigene Mannschaft bis zum ersten Spieltag so aufzustellen, wie er sie haben will. Und deshalb sollte auch pünktlich mit dem Start der Bundesliga-Saison das deutsche Transferfenster schließen. Nur so können kleine Vereine auf Dauer vor Spontan-Transfers der Eliteklubs geschützt werden.

Kontra
Florian WichertStellvertretender Chefredakteur

Nein, die Last-Minute-Transfers sind die besten

Arjen Robben, Xabi Alonso oder Mark van Bommel zu Bayern, Jadon Sancho zum BVB, Rafael van der Vaart zurück zum HSV – das ist nur eine Auswahl von genialen Bundesliga-Transfers, die eines gemein haben: Sie wären nicht zustande gekommen, wenn Wechsel nach Saisonbeginn verboten gewesen wären.

Auch in diesem Sommer: Dortmund verliert Sébastien Haller durch eine schlimme Hodenkrebs-Diagnose und holt Anthony Modeste. Der bekommt die einmalige Chance, Champions League zu spielen. Timo Werner sieht bei Chelsea keine Chance mehr und kommt in die Bundesliga zurück. Was für Transfers!

Die Saison beginnt mal früher, mal später, doch das Transferfenster ist immer bis zum 31. August oder 1. September geöffnet. Alle Klubs und Spieler können sich darauf einstellen – und ihre Deals früh eintüten oder bis zum Ende zocken.

Sind wir mal ehrlich: Dabei sind die Last-Minute-Deals die spektakulärsten. Große Klubs haben ihren Saisonstart versemmelt und geraten unter Zugzwang – kleinere bekommen dadurch Geld ohne Ende und können selbst auf Einkaufstour gehen. Sie kommen an Spieler, die unerreichbar schienen, sich aber plötzlich auf der Bank und somit auf dem Markt wiederfinden.

Last-Minute-Transfers abzuschaffen wäre so wie in der Champions League nach der Gruppenphase Schluss zu machen. Langweilig. Und schwachsinnig.

Wer hat recht?

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