Der Halbfinal-Traum lebt: Die deutschen Handballer haben bei der EM in Polen das hochspannende zweite Hauptrundenspiel gegen Russland 30:29 (17:16) gewonnen und kommen nun auf sechs Punkte.
Damit hat das DHB-Team am Mittwoch gegen Dänemark die Chance, aus eigener Kraft ins Halbfinale einzuziehen. Die Dänen gewannen das zweite Spiel des Tages 27:23 (11:14) gegen Spanien.
Deutschland trotzte nicht nur dem Gegner, sondern auch einer geheim gehaltenen Grippewelle. "Das haben wir bewusst nicht gesagt", so Delegationsleiter Bob Hanning.
Kurz vor Schluss der Begegnung musste Kapitän Steffen Weinhold mit einer Oberschenkelverletzung raus, Christian Dissinger bekam im Spiel einen Schlag auf die Hüfte. "Es sieht leider schlecht aus", sagte Bundestrainer Dagur Sigurdsson und kündigte die Nachnominierung von Kai Häfner und Julius Kühn an.
Schlechter Start
In Breslau erwischte Deutschland einen schlechten Start, lag schnell 0:3 hinten (3.). Doch die Deutschen kämpften sich ins Spiel, in der 21. Minute führten sie erstmals (11:10).
Bei 17:16 ging es in die Pause. Vor allem der Kieler Dissinger zeigte ein starke Partie, er war mit sieben Treffern der erfolgreichste Werfer.
Russland kämpft sich zurück
Nach dem Wechsel setzte sich Sigurdssons Mannschaft auf 24:19 ab (42.), aber die Russen schlugen zurück.
Dazu kamen einige zweifelhafte Entscheidungen der Schiedsrichter Santos/Fonseca aus Portugal. "Da waren komische Sachen dabei. Sehr ungewöhnlich, was sie pfeifen", sagte Sigurdsson nach der Partie in der ARD.
Acht Minuten vor Schluss (26:26) war wieder alles offen. In der Endphase entwickelte sich ein Krimi - mit dem besseren Ende für Deutschland.