Handball Bundestrainer Prokop mit Start-Pleite: DHB-Team verliert in Schweden
Handball-Bundestrainer Christian Prokop hat einen Fehlstart hingelegt. Der Nachfolger von Erfolgscoach Dagur Sigurdsson musste bei seinem Debüt mit dem deutschen Nationalteam der Männer in Göteborg eine 25:27-(9:16)-Niederlage gegen Gastgeber Schweden hinnehmen.
Der Europameister musste auf neun Leistungsträger verzichten und war deshalb mit mehreren Spielern aus der zweiten Reihe angetreten. Auch Schwedens Team, das sich ausschließlich aus Bundesliga-Akteuren zusammensetzte, konnte nicht seine Top-Formation aufbieten.
Drei Debütanten dabei
Ohne Kapitän Uwe Gensheimer (Paris Saint-Germain), Tobias Reichmann (Kielce); Patrick Wiencek, Andreas Wolff, Rune Dahmke (alle THW Kiel), Patrick Groetzki, Hendrik Pekeler (beide Rhein-Neckar Löwen) und dem grippekranken Jannik Kohlbacher (Wetzlar) musste Prokop improvisieren. Unmittelbar vor der Partie fiel auch noch Torhüter Silvio Heinevetter wegen eines Magen-Darm-Infekts aus. Ihr Debüt gaben Moritz Preuß (Bergischer HC), Florian Billek (HSC 2000 Coburg) und Nicolai Theilinger (HC Erlangen).
DHB-Spieler scheitern an Palicka
Mit einer deutlichen Steigerung in der zweiten Halbzeit verhinderten die Deutschen eine peinliche Niederlage. Mehrmals lagen sie mit acht Toren hinten. Die Bad Boys fanden nur schwer in die Partie und scheiterten immer wieder an Torhüter Andreas Palicka von den Rhein-Neckar Löwen. Prokop nahm nach neun Minuten die erste und acht Minuten später die nächste Auszeit, um seine Mannen besser einzustellen. Den Gästen unterliefen viele Fehler, die die Schweden zu schnellen Gegenstößen nutzten. "Viele der jungen Spieler sind nervös", sagte DHB-Vizepräsident Bob Hanning. Man merke der Mannschaft ihre Unerfahrenheit an.
Prokop plant taktische Änderungen
Prokop hatte in den vergangenen Tagen beim Vorbereitungslehrgang in Hamburg mit den Spielern neue Abwehrvarianten getestet. Der 38 Jahre alte Bundestrainer, der bis Saisonende in Personalunion auch den Bundesligisten SC DHfK Leipzig betreut, will das erfolgreiche Konzept von Sigurdsson fortsetzen, aber auch Änderungen vornehmen. So soll die Mannschaft "offensives Attackieren und intelligentes Decken" praktizieren.