Kimi Räikkönen (unten) Kopf an Kopf mit Lewis Hamilton (Foto: imago)
Neues pikantes Detail im Streit um das Überholmanöver von Lewis Hamilton gegen Kimi Räikkönen beim Großen Preis von Belgien in Spa-Francorchamps: Der McLaren-Mercedes-Kommandostand hatte sich noch während des Rennens das Handeln seines Piloten von der Rennleitung absegnen lassen - in der Hoffnung, dass er für seinen illegalen Überholvorgang straffrei bliebe.
Doch die Rechnung ging nicht auf. Denn für Bestrafungen sind die Rennkommissare zuständig, nicht die Rennleitung.
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Klare Aufgabenverteilung
Die Rennleitung ist nur das Kontrollbüro, das beispielsweise über Safety-Car-Phasen, Abbrüche oder dergleichen entscheidet. Ihr Leiter ist Charlie Whiting. Die drei Rennkommissare greifen hingegen nur ein, wenn Zwischenfälle untersucht und Strafen ausgesprochen werden müssen. Und die belegten nach dem Rennen Hamilton mit einer 25-Sekunden-Strafe. Der Brite wurde deshalb von Platz eins auf Rang drei zurückgestuft.
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"Hätten Kimi auch noch ein zweites Mal überholen lassen"
"Wir haben die Rennleitung von der Boxenmauer aus gebeten, zu bestätigen, dass sie damit einverstanden sind, wie Lewis Kimi passieren hat lassen, und sie haben bestätigt, dass die Position auf eine Art und Weise zurückgegeben wurde, die 'okay' war", sagte McLaren-Geschäftsführer Martin Whitmarsh. Das habe diese getan. "Wenn die Rennleitung stattdessen irgendwelche Bedenken hinsichtlich Lewis' Verhalten geäußert hätte, dann hätten wir Lewis instruiert, Kimi ein zweites Mal überholen zu lassen."
Entscheidung noch im September
McLaren-Mercedes hofft nun, dass die FIA die Entscheidung der Rennkommissare aufheben werde. Einen offiziellen Protest hat das Team mittlerweile eingelegt, über den noch vor dem übernächsten Rennen am 28. September in Singapur verhandelt werden soll.
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"Vermutlich steht das F in FIA für Ferrari"
Unterdessen versuchen Fans von Lewis Hamilton mit einer Internet-Petition den Internationalen Automobilverband FIA zur Aufhebung der Strafe gegen den Formel-1-Piloten zu bewegen. Die Initiatoren der Aktion hatten bis Mittwochnachmittag bereits mehr als 35.000 Unterschriften gesammelt und wollen diese an die FIA weiterleiten. "Das war die beste Rennaktion seit Jahren und die Stewards haben es ruiniert", schimpfte ein Unterzeichner. "Noch mehr Entscheidungen wie diese würden die Glaubwürdigkeit dieses Sports ernsthaft schwächen und die Fanbasis verringern", warnte Unterstützer Nummer 29.256. Eine große Zahl der Befürworter der Petition wittert in der Entscheidung der Rennkommissare eine Bevorteilung des Ferrari-Teams. "Vermutlich steht das F in FIA für Ferrari", mutmaßte ein Unterzeichner.
Wildes Wechselspiel
Hamilton hatte beim Überholen in der 42. Runde eine illegale Abkürzung durch die Schikane gewählt, nachdem Räikkönen "die Tür zugemacht hatte". Dadurch hatte sich der Brite aber an dem Ferrari-Piloten vorbeigemogelt. Hamilton ließ auf Anweisung seines Teams Räikkönen dann wieder passieren, nur um ihn wenige Hundertmeter wieder zu überholen.
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