Formel-1-Chef Bernie Ecclestone schließt eine erneute Absage des Rennens in Bahrain nun doch nicht mehr völlig aus. "Wenn die Teams nicht dorthin wollen, können wir sie nicht zwingen", zitierte die englische Zeitung "The Times" den 81-Jährigen.
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Zuvor hatten mehrere Medien berichtet, dass einige Rennställe wegen der anhaltenden politischen Proteste im Golfstaat gegen die Austragung des Großen Preises von Bahrain am 22. April sind. Bereits in der Vorsaison war das Rennen wegen blutiger Unruhen gestrichen worden.
Antrittsgeld spielt angeblich keine Rolle
Ecclestone wies jedoch darauf hin, dass vertraglich nur die Streckenbetreiber, Bahrains Regierung oder der Automobil-Weltverband FIA die Entscheidung über eine Absage treffen können. Am Rande des Großen Preises von China werden in dieser Woche erneut Gespräche zwischen FIA-Präsident Jean Todt, Ecclestone und den Teams erwartet.
Chefvermarkter Ecclestone hatte sich bislang immer wieder für eine Rückkehr nach Bahrain stark gemacht. Angeblich kassiert der Brite rund 30 Millionen Euro an Antrittsgeld für das Rennen. Er dementierte jedoch, dies sei der Grund für sein Festhalten an dem WM-Lauf.
Kontakt zum Kronprinzen aufgenommen
In den vergangenen Wochen war es immer wieder zu Zusammenstößen zwischen Demonstranten und der Polizei in Bahrain gekommen. Ecclestone kontaktierte deshalb den Kronprinzen Salman bin Hamad Al-Khalifa und bat um eine Garantie für die Sicherheit der Formel 1. Zudem lud er die Anführer der Protestgruppen zu einer Pressekonferenz an der Rennstrecke ein.
Die Streckenbetreiber haben unterdessen in der Debatte um eine mögliche Absage des Formel-1-Rennens "riesige Missverständnisse" beklagt. "Wir haben in den vergangenen Wochen eine Reihe von Leuten in Bahrain begrüßt, die alle für sich selbst herausfinden konnten, dass das Königreich für ein Formel-1-Rennen bereit ist", erklärte Streckenchef Zayed Al Zayani in einer Pressemitteilung.
Kritik an den "Beobachtern aus der Sessel-Perspektive"
In ihrer Mitteilung zitierten die Streckenbetreiber unter anderem eine Lage-Einschätzung von zwei Lotus-Mitarbeitern, die nach deren Vor-Ort-Inspektion an alle Teamchefs gesandt worden sei. "Wir sind aus Bahrain mit viel mehr Vertrauen zurückgekehrt, dass alles unter Kontrolle ist", heißt es angeblich in dem Bericht.
Auch der britische Botschafter und ein britischer Parlamentarier wurden als Befürworter der Ausrichtung des Rennens zitiert. Kritiker des Formel-1-Gastspiels bezeichnete der Streckenchef als "Beobachter aus der Sessel-Perspektive". Zudem hätten kleine Gruppen von Extremisten über die sozialen Netzwerke Ängste geschürt und so die tatsächliche Situation verfälscht.