Die größten DFB-Blamagen

Die deutsche Nationalmannschaft hat in ihrer Historie bislang nur ein großes Turnier bei Welt- und Europameisterschaften verpasst. 1967 spielt die DFB-Elf mit Wolfgang Overath und Gerd Müller nur 0:0 gegen den Fußball-Zwerg Albanien und ist somit nicht für die Europameisterschaft 1968 qualifiziert. Das Hinspiel hatten die Deutschen noch mit 6:0 gewonnen.

Obwohl die DFB-Elf 1974 die Weltmeisterschaft im eigenen Land gewinnt, blamiert sie sich gegen die Nachbarn aus der DDR. Es ist die Sternstunde von Jürgen Sparwasser (v.l.). Er schießt das entscheidende Tor zum 1:0 gegen die BRD im ersten Finalrunden-Spiel in Hamburg.

Im Endspiel der Europameisterschaft 1976 schießt Uli Hoeneß den entscheidenden Elfmeter gegen das Team der CSSR in den Belgrader Nachthimmel. Der amtierende Welt- und Europameisterschaft kann seinen EM-Titel nicht erfolgreich verteidigen und der Außenseiter Tschechoslowakei gewinnt am Ende mit 5:3 nach Elfmeterschießen.

Eine weitere bittere Stunde erlebt die Nationalmannschaft 1978 bei der Weltmeisterschaft in Argentinien. Durch die 2:3-Niederlage und die "Schmach von Cordoba" gegen den Nachbarn Österreich muss das Team um Berti Vogts (mi.) nach Hause fahren. Hans Krankl (r.) schießt in diesem Spiel zwei Tore.

Trotz des Finaleinzugs bei der Weltmeisterschaft 1982 in Spanien blamiert sich Deutschland gleich doppelt. Zuerst verliert man das erste Vorrundenspiel mit 1:2 gegen Algerien und später folgt einer der peinlichsten Momente der gesamten Fußballgeschichte, der "Nichtangriffspakt von Gijón". Im Spiel gegen Österreich geht die BRD früh mit 1:0 in Führung, Horst Hrubesch trifft per Kopf (Foto) in der Anfangsphase. Danach beginnt der eigentliche Skandal. Dieses Ergebnis reicht beiden Teams zum Weiterkommen und somit stellen sie das Fußballspielen ein. Dieses Spiel hat zur Folge, dass zukünftig die letzten Gruppenspiele immer zeitgleich stattfinden.

Bei der Europameisterschaft 1984 in Frankreich scheidet zum ersten Mal eine deutsche Nationalmannschaft bereits in der Vorrunde bei einer WM oder EM aus. Im letzten Vorrundenspiel verliert das Team um Torwart Toni Schumacher in der Nachspielzeit durch einen Treffer von Maceda (mi.) gegen Spanien mit 0:1.

1986 blamiert sich Deutschland erneut gegen Österreich. Zwar ist es nur ein Freundschaftsspiel, aber das 1:4 gegen die "Ösis" ist nicht zu akzeptieren. Toni Polster (l.) trifft gleich doppelt für die Alpenrepublik.

Nachdem die Nationalmannschaft 1990 in Italien Weltmeister geworden ist, gilt sie über Jahre als "unbesiegbar". Zwei Jahre später bei der EM in Schweden kommt das Team von Bundestrainer Berti Vogts entsprechend bis ins Finale. Dort blamiert sich die Mannschaft dann aber gegen Dänemark (0:2). Peinlich daran ist, dass die Dänen eigentlich schon in Urlaub waren und gar keine Turniervorbereitung hatten. "Danish Dynamite" rückt nachträglich ins Turnier und gilt als Außenseiter, da sie nur Ersatz für Jugoslawien sind. Jugoslawien war für das Turnier qualifiziert, wird aber wegen des Krieges im Land ausgeschlossen.

Auch die Weltmeisterschaft 1994 in Amerika bleibt in keiner guten Erinnerung. Neben dem "Stinkefinger" von Stefan Effenberg scheidet das DFB-Team bereits im Viertelfinale gegen Bulgarien aus. Lothar Matthäus (m.) bringt Deutschland zwar mit 1:0 in Führung. Am Ende drehen die beiden Bulgaren Hristo Stojtschkow und Yordan Letschkow aber die Partei. Bei beiden Gegentoren sieht Bodo Illgner nicht gut aus. Endstand 1:2.

Auch vier Jahre später bei der WM 1998 in Frankreich blamiert sich Deutschland und scheidet erneut im Viertelfinale aus. Zwei Jahre nach dem Gewinn der Europameisterschaft in England, verliert das Team von Bundestrainer Berti Vogts gegen Kroatien.

Richtig blamabel wird es dann erst wieder 2001. Im WM-Qualifikationsspiel gegen England kassiert die deutsche Nationalmannschaft ein 1:5 in München. Dreifacher Torschütze dabei ist Michael Owen. Eine bittere Rache der "Three Lions" für den 1:0 Auswärtssieg der DFB-Elf im Hinspiel in England.

Rudi Völler in Erklärungsnot: Kurz vor der EM 2004 verliert das Team von Bundestrainer Rudi Völler mit 1:5 in Rumänien. Kurz darauf scheidet Deutschland bereits in der Vorrunde der EM in Portugal aus.

Vor dem Sommermärchen 2006 läuten die Alarm-Glocken in Deutschland. Die WM im eigenen Land soll ein Fest werden und nur wenige Wochen vor dem Turnier herrscht Ernüchterung. Bei einem Test gegen Italien geht die Mannschaft von Bundestrainer Jürgen Klinsmann mit 1:4 unter. Eine peinliche Niederlage, die Klinsi sogar fast den Job kostet.

Gegen die Schweiz hat die DFB-Elf zuletzt 1956 verloren. Doch was kurz vor der EM 2012 passiert, macht die Experten sprachlos. Mit 3:5 blamiert sich die Elf von Joachim Löw im vorletzten Test vor der Europameisterschaft in Polen und Ukraine. Auch, wenn acht Nationalspieler des FC Bayern fehlen, ist und bleibt das nackte Ergebnis eine derbe Klatsche.