Transfermarkt: BVB bittet Aubameyang zum Medizincheck

Borussia Dortmund ist mit der Verpflichtung von Offensivspieler Pierre-Emerick Aubameyang vom französischen Erstligisten AS St. Etienne schon sehr weit. Das bestätigte AS-Präsident Roland Romeyer auf einer Pressekonferenz: "Er hat die Erlaubnis bekommen, die medizinische Untersuchung zu absolvieren. Zu klären sind noch Vertragsmodalitäten und Details des Finanzplans. Ich habe keinen Zweifel, dass wir eine Einigung erzielen werden."

Nach Auskunft des Klub-Bosses legt der BVB eine Ablöse in Höhe von 13 Millionen Euro auf den Tisch und zahlt einen leistungsabhängigen Bonus von zwei Millionen Euro. Aubameyang wäre nach Abwehrspieler Sokratis von Werder Bremen (9,5 Mio. Ablöse) der zweite Neuzugang bei Borussia Dortmund und soll einen bis 2018 datierten Vertrag unterschreiben.

Aubameyang ist "sehr schnell, torgefährlich und körperlich stark"

Der 24-jährige Aubameyang ist in Deutschland ein unbeschriebenes Blatt. Kenner schätzen den gabunischen Nationalspieler allerdings sehr. "Pierre-Emerick ist mittlerweile zu einem großartigen Spieler gereift, der eine Weltkarriere vor sich hat", urteilte sein einstiger Nationaltrainer Gernot Rohr in der Online-Ausgabe der "Sport Bild". Nach mehreren Stationen als Leihspieler (Dijon, Lille, Monaco) wechselte Aubameyang im Winter 2011 für 1,8 Millionen Euro nach Saint-Etienne. Starke Leistungen beim Afrika-Cup 2012 steigerten seinen Marktwert beträchtlich.

"Für mich bringt er alles mit, um sich in jeder Liga der Welt durchzusetzen", erläuterte der Afrika-Experte und ehemalige Profi-Torwart Lutz Pfannenstiel gegenüber den "Ruhrnachrichten". "Er ist sehr schnell, torgefährlich und körperlich stark, obwohl er eher dünn aussieht. Auch sein Kopfballspiel ist nicht zu vernachlässigen. Er wird auch in Deutschland seine Kisten machen, davon bin ich überzeugt." Aubameyang erzielte in der vergangenen Saison 19 Tore und 14 Assists in 37 Liga-Spielen. Er kann sowohl im Sturmzentrum als auch im offensiven Mittelfeld auf mehreren Position eingesetzt werden.

Hang zur Exzentrik

Der vermeintliche Neuzugang von Borussia Dortmund gilt als einer der schnellsten Profis der League 1 mit einem ausgeprägten Hang zur Exzentrik. Aufsehen erregte Aubameyang im vorigen Oktober, als er sein Tor gegen Rennes mit einer Spiderman-Maske feierte. "Er ist ein extrovertierter Mensch und manchmal verrückt", sagte Rohr und empfahl der BVB-Spitze einen toleranten Umgang: "Wenn die Dortmunder Pierre-Emerick seine Freiheiten geben, macht er sie glücklich."

Mit dem Namen des Nationalspielers Gabuns, der die Lücke des zu Bayern München gewechselten Mario Götze (37 Millionen Euro Ablöse) schließen soll, wurde in Dortmund bereits seit einigen Wochen spekuliert. An dem Torjäger sollen auch Ligakonkurrent Bayer Leverkusen und Newcastle United aus der englischen Premier League starkes Interesse gezeigt haben. Noch nicht fest steht, ob der gebürtige Franzose mit afrikanischen Wurzeln im Falle der Verpflichtung bereits beim Telekom Cup in Mönchengladbach (20./21. Juli) zum Einsatz kommen würde. Dort könnte der BVB im Turnierverlauf in der Neuauflage des Champions-League-Endspiels auf die Bayern treffen.