Jens Keller ist mit seiner Schalker Mannschaft nach dem schmeichelhaften 2:0-Pokalsieg gegen den Oberligisten FC Nöttingen hart ins Gericht gegangen."Wir sind von Anfang an extrem überheblich und arrogant aufgetreten", kritisierte der 42-Jährige den leblosen Auftritt seines Teams.
Für den Bundesliga-Start gegen den Hamburger SV (am Sonntag ab 17.15 Uhr im t-online.de Live-Ticker) hofft Keller auf Besserung: "Vielleicht war es zur richtigen Zeit der richtige Schuss vor den Bug."
Behäbig und körperlos
Vor 12.470 Zuschauern im Karlsruher Wildparkstadion hätten die Königsblauen nach vier Minuten fast schon die Quittung für ihre Behäbigkeit bekommen. Der Karlsruher Mario Bilger traf mit seinem sehenswerten Schuss aber nur die Latte. Der Warnschuss zeigte keine Wirkung: Kellers Mannschaft ging danach keineswegs konzentrierter zu Werke.
Der Erstligist ließ über weite Strecken das nötige Tempo vermissen. Zudem agierte der haushohe Favorit fast körperlos, Zweikämpfe wurden halbherzig geführt. Immerhin trafen Klaas-Jan Huntelaar (30. Minute) und Neuzugang Leon Goretzka (90.+3) für die Knappen.
Tönnies: "Gerede von Meistertitel irreführend"
Angesichts der eigenen Schwierigkeiten und der starken Konkurrenz hat der Aufsichtsratsvorsitzende Clemens Tönnies Spieler und Fans aufgefordert, auf das Gerede vom ersten Titel seit 1958 zu verzichten. "Wir sollten nun damit aufhören, von der Meisterschaft zu reden. Ich halte das für irreführend und fehlplatziert', sagte Tönnies der "Sport Bild".
Speziell die Münchener seien den Königsblauen voraus. "Lasst uns erst einmal Punkte sammeln. Unsere Ziele sollten sich vorerst darauf beschränken, uns wieder für die Champions League zu qualifizieren", sagte Tönnies.