Die erfolgsverwöhnten deutschen Athleten sind am vorletzten Wettkampftag der Winter-Paralympics in Sotschi ohne Medaille geblieben. Jetzt soll Monoski-Fahrerin Anna Schaffelhuber am Sonntag für einen goldenen Abschluss sorgen - die 21-Jährige will auch ihr fünftes Rennen gewinnen und zum Gesicht der Spiele werden.
Völlig frustrierend endeten die alpinen Wettbewerbe bei den Männern. Podiumskandidat Georg Kreiter musste seine Hoffnungen auf Edelmetall im Riesenslalom nach einem Sturz begraben, nachdem er nach dem ersten Durchgang noch aussichtsreich auf Platz vier gelegen hatte. Thomas Nolte wurde Achter.
"Das böse Wort mit 'sch' trifft es wohl ganz gut", sagte Kreiter, der seit einem Motorradunfall querschnittsgelähmt ist, sichtlich bedient.
Wintersport aktuell
"Die Linie hat nicht gestimmt"
Vor dem entscheidenden Durchgang hatte er volles Risiko angekündigt: "Entweder lande ich auf dem Treppchen oder falle noch ordentlich zurück." Und Kreiter fiel weit zurück, erreichte nach einem Fahrfehler nicht das Ziel: "Die Linie hat nicht gestimmt."
Gold gewann der Schweizer Christoph Kunz vor Corey Peters aus Neuseeland. Bronze holte sich Roman Rabl aus Österreich.
Auch die Mixed-Staffel über 4 mal 2,5 Kilometer hatte mit der Medaillenvergabe nichts zu tun. Tino Uhlig (stehend), Andrea Eskau (sitzend) und der sehbehinderte Willi Brem, der zweimal in der Loipe war, mussten sich am Ende mit Rang fünf zufrieden geben. Gold ging an die favorisierte Mannschaft aus Russland vor Schweden. Bronze sicherte sich Norwegen.
Schaffelhuber peilt fünftes Gold an
Am Schlusstag ruhen die Gold-Hoffnungen nun auf Schaffelhuber, die im Riesenslalom auf ihren persönlichen Gold-Sweep hofft. "Ich muss nicht unbedingt fünf Mal Gold holen, aber wenn ich am Sonntag oben am Start stehe, will ich auch gewinnen", sagte die Monoski-Fahrerin, die in Sotschi bereits in Abfahrt, Super-G, Slalom und der Super-Kombination triumphiert hat.