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Nico Rosberg ewiger Kampf gegen das Verlierer-Image


Trotz "Feuerwerk" in Bahrain
Rosbergs ewiger Kampf gegen das Verlierer-Image

Von t-online
Aktualisiert am 20.04.2015Lesedauer: 3 Min.
Nico Rosberg (re.) muss einmal mehr zusehen, wie Lewis Hamilton gefeiert wird.Vergrößern des BildesNico Rosberg (re.) muss einmal mehr zusehen, wie Lewis Hamilton gefeiert wird. (Quelle: dpa-bilder)
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Nico Rosberg kann derzeit machen, was er will. Am Ende eines jeden Rennens steht er doch wieder mit finsterer Miene auf dem Podium. So war es auch in der Wüste von Bahrain. Der deutsche Mercedes-Pilot hatte beim vierten Saisonrennen mit offenen Visier gekämpft und spektakuläre Überholmanöver gezeigt. Aus allen Duellen ging Rosberg als Sieger empor - bis auf das entscheidende gegen Kimi Räikkönen.

Zwei Runden vor Schluss rutschte Rosberg von der Piste und der Iceman zog vorbei. Trotz eines überragenden Rennens, in dem fast ausschließlich der Deutsche für die Unterhaltung gesorgt hatte, stand er am Ende wieder als Verlierer da.

Rosberg überzeugt mit Killerinstinkt

Dabei hat Rosberg viele Kritiker Lügen gestraft. Ihm fehle der Killerinstinkt eines Champions, war ihm immer wieder vorgeworfen worden. Besonders nach dem Rennen in China, als er sich über Lewis Hamiltons Bummelfahrt beschwerte, fragten sich viele, warum er den Weltmeister nicht attackiert hatte. Die Vorwürfe hat er mit seiner furiosen Fahrt durch die Wüste weggeblasen.

In Manama zeigte Rosberg, dass er gelernt hat. Er nahm sich nicht mehr zurück. Nachdem er beim Rennstart von Räikkönen überholt worden war, konterte er schnell und setzte sich wieder vor den Finnen. Wegen schlechter Boxenstopps fiel er immer wieder hinter Vettel zurück, war aber stets im Angriffsmodus und zog mit aggressiven Manövern schnell wieder an ihm vorbei. Er zeigte den Ferraris klar die Grenzen auf.

"Ich hatte am Ende keine Bremsen mehr"

Am Ende war Rosberg dennoch der Geschlagene. Der Stratege hat stets eine Erklärung, warum etwas nicht hingehauen hat. So auch bei den missratenen Boxenstopps, bei denen er jeweils fast eine Sekunde auf Vettel verlor. "Mein Chefmechaniker musste wieder nach Hause fliegen, weil es ihm nicht gut ging", zitiert "auto, motor und sport.de" Rosberg. Weil der Mechaniker normalerwiese bei den Boxenstopps involviert ist, musste das Team Umstellungen vornehmen. Die Folge: Rosberg verlor seine Position zwei Mal an Vettel.

Auch für den Ausritt zwei Runden vor Schluss hatte Rosberg eine Ausrede parat. "Ich hatte am Ende keine Bremsen mehr", sagte er. "Das Pedal ist in der Kurve durchgefallen, ich habe das Auto gerade noch so nach Hause gebracht."

Wolff: Rosberg war der Beste

Ein Bremsdefekt war dieses Mal also Schuld. Beim Deutschen scheint immer irgendetwas nicht zu passen, während Hamilton das Auto stets als erstes ins Ziel bringt. Auch der Engländer hatte den Bremsdefekt, auch bei ihm gab es bei einem Stopp Probleme. Dennoch stand er als Sieger auf dem Podium.

Das drückt auf das sowieso schon angekratzte Selbstvertrauen Rosbergs. Deshalb mühen sich die Chefs auch, ihn aufzubauen. "Er war in Bestform, hat hart gekämpft und überholt. Jeder der Zweifel gehabt hatte, ob er brutal genug und Fighter genug ist, hat einen Nico gesehen, der sein bestes Rennen des Jahres gefahren ist - einen Nico, der das beste Rennen in diesem Feld gefahren ist", hob Mercedes-Motorsportboss Toto Wolff die Leistung des 29-Jährigen hervor.

Bremsdefekt "war nicht sein Fehler"

Auch Niki Lauda schwärmte. "Er ist ein perfektes Rennen gefahren. Das hat mich persönlich nach seinem Durchhänger gefreut. Vor Nico kann man nur die Kappe ziehen", sagte der Aufsichtsratsboss des Mercedes-Teams. Seine Leistung sei ein "Feuerwerk" gewesen wie im vergangenen Jahr, "als er sich gegen alles aufgebäumt hat". Nur gereicht hat es nicht - wie im vergangenen Jahr.

Wolff stützte die Aussage Rosbergs, dass ihn ein Bremsdefekt Platz zwei gekostet habe. "Das war nicht sein Fehler, das war unser Fehler", sagte er. Zur Erklärung: Die Bremse wird mit dem sogenannten "Break-by-Wire"-System elektronisch unterstützt. Nicht nur die Bremsscheiben, sondern auch der Motor wird runtergebremst. Fällt es aus, ist die Bremsleistung deutlich schwächer.

Rosberg steckt im Teufelskreis

Doch Rosberg wurde bereits früh im Rennen gewarnt, auf seine Bremsen zu achten. Eine Überhitzung sollte er vermeiden. Wäre er schonender gefahren, wäre der Bremsdefekt möglicherweise ausgeblieben. Die Kritiker hätten dann aber erneut über den fehlenden Killerinstinkt nörgeln können. Rosberg steckt im Teufelskreis.

Auch der warme Applaus, mit dem Rosberg zur Nachbesprechung im Mercedes-Motorhome empfangen wurde, nützt ihm wenig. "Es war enttäuschend, den zweiten Platz zu verlieren. Alles in allem ein insgesamt durchwachsenes Wochenende", sagte Rosberg. Der Rückstand im Team- und Titelduell ist weiter angewachsen. Hamilton ist bereits auf 27 Punkte Vorsprung weggezogen. Selbst bei einem Ausfall und einem gleichzeitigen Sieg Rosbergs würde der Engländer die Spitzenposition behaupten.

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