Varese (dpa) - Vierter Saisonstart, erste Niederlage: Die Siegesserie der Deutschland-Achters ist gerissen. Im Finale des Weltcups auf dem Lago di Varese wurden dem Paradeboot des Deutschen Ruderverbandes (DRV) die Grenzen aufgezeigt.
Sport aktuell
- Volleyball: Berlin gewinnt erstes Volleyball-Finale in Friedrichshafen
- Behindertensport: Mehr Geld für Behindertensport in Aussicht gestellt
- Judo: Knappe Final-Niederlage: Judoka Stoll erneut EM-Zweite
- Segeln: Sir Ben Ainslie mit Rekordbudget zum America's-Cup
- Tennis: Yannick Maden erstmals im Viertelfinale eines ATP-Turniers
Nach hartem Kampf kamen die Olympiasieger mit nur wenigen Zentimetern Rückstand auf Weltmeister Großbritannien ins Ziel. Damit nahmen die Briten Revanche für die Schlappe bei der EM in Posen drei Wochen zuvor.
Doch der Frust bei Schlagmann Hannes Ocik (Schwerin) hielt sich in Grenzen: "Aus dieser Niederlage nehmen wir vielleicht mehr mit, als wenn hier knapp gewonnen hätten. Abgerechnet wird bei der WM in Frankreich."
Aktuelle Fotoshows
- Europa League Halbfinale: Griezmann schockt Arsenal spät mit 1:1 - Salzburg unterliegt
- DEL Playoff-Finale: Serienmeister München deklassiert Berlin im Final-Showdown
- WTA-Turnier: Kerber gibt auf - alle Deutschen in Stuttgart raus
- Sorgen um Boateng: Bayern trotz 1:2 gegen Real: "Geben nicht auf"
- Champions League: Bayern-Stars Robben und Boateng im Halbfinale verletzt
Bis zur 1500-Meter-Marke schienen die Deutschen auf gutem Kurs zum vierten Saisonerfolg in Serie. Doch der Dauerrivale der vergangenen Jahre bewies das größere Stehvermögen und rettete einen Vorsprung von 35 Hundertstelsekunden ins Ziel. "Die Briten sind einen sehr starken Endspurt gefahren. Darauf waren wir vielleicht nicht ganz gefasst. Aber bis zur WM sind es ja noch gut zwei Monate", kommentierte Coach Ralf Holtmeyer.
Die DRV-Gesamtbilanz mit einmal Gold, zweimal Silber und einmal Bronze in den olympischen Klassen taugte nur bedingt als Mutmacher für die Welttitelkämpfe in Aiguebelette. Chefcoach Marcus Schwarzrock schien dennoch zufrieden: "Es stimmt mich positiv, dass wir sechs Boote haben, die bei der WM um Medaillen mitfahren können."
Zumindest der Frauen-Doppelvierer meisterte die Aufgabe auf dem italienischen Alpensee gewohnt souverän. Beim Start-Ziel-Sieg lagen die Weltmeisterinnen um Schlagfrau Lisa Schmidla (Krefeld) eine Bootslänge vor den Crews aus Polen und den USA. "Es läuft immer besser und das ist vor der WM auch gut so. Schließlich sind wir seit 2013 die Gejagten", sagte Teammitglied Annekatrin Thiele (Leipzig).
Zur Freude von Schwarzrock scheint der Männer-Doppelvierer auf gutem Kurs zurück zu alter Stärke. Der EM-Sechste musste sich nach starkem Finish nur den Briten geschlagen geben. Eine weitere Medaille in den olympischen Wettkampfklassen steuerte das Duo Ronja Fini Sturm (Brandenburg) und Marie-Louise Dräger (Rostock) bei, das im leichten Doppelzweier Rang drei belegte.
Dagegen fand die Siegerehrung diesmal ohne die Europameister Marcel Hacker/Stephan Krüger (Magdeburg/Rostock) statt. Denn der vom Einer in den Doppelzweier gewechselte Hacker musste nach dem Vorlaufsieg am Freitag aufgrund eines Infekts passen. "Das ist ärgerlich. Der Vergleich mit der Weltspitze wäre interessant gewesen, aber die Gesundheit geht vor", sagte Cheftrainer Schwarzrock. Im Halbfinale hatte Krüger mit Ersatzmann Patrick Leineweber (Celle) keine Chance.