Berlin (dpa) - Das Internationale Olympische Komitee wird im Fall Julia Stepanowa seine Ethik-Kommission einschalten. Wie das IOC mitteilte, soll die russische Doping-Kronzeugin mit Blick auf ihren angestrebten Olympia-Start von der Kommission angehört werden.
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Stepanowa, die zusammen mit ihrem Mann flächendeckendes staatliches Doping in der russischen Leichtathletik aufgedeckt hatte, hatte am 5. Juli beim IOC einen Antrag auf ihren Olympia-Start als neutrale Athletin gestellt.
Sobald die Ethik-Kommission eine Empfehlung abgegeben habe, werde das Exekutiv-Board des IOC entscheiden, ob ein Start Stepanowas in Rio de Janeiro (5. bis 21. August) mit der Olympischen Charta vereinbar sei, hieß es in der schriftlichen Erklärung.
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Der Internationale Leichtathletik-Verband (IAAF) hatte Whistleblowerin Stepanowa am 1. Juli die Starterlaubnis für internationale Wettkämpfe unter neutraler Flagge erteilt. Daraufhin war Stepanowa am Mittwoch bei der EM in Amsterdam im Vorlauf über 800 Meter unter der Flagge des Europäischen Leichtathletik-Verbandes gestartet. Sie musste ihr Rennen aber wegen einer Verletzung vorzeitig aufgeben.
"Ich hoffe, dass das nicht das Ende ihrer Geschichte ist. Julia Stepanowa ist ein Vorbild, dem andere Athleten folgen sollten. Sie können uns helfen und das ist wirklich wichtig" sagte IAAF-Präsident Sebastian Coe.
Während der Europäische Verband EAA die 30-jährige Stepanowa mit offenen Armen bei der EM aufnahm, zögert das IOC und argumentiert: Russlands Leichtathletik Verband WFLA ist suspendiert, aber nicht das Nationale Olympische Komitee des Landes, das die Athleten für Rio nominiert. Und deshalb sollen Russlands Sportler in Brasilien auch unter der eigenen Fahne starten dürfen.