Nathalie Pohl Deutsche Extremschwimmerin wagt Weltrekordversuch
Nathalie Pohl hat als erste Deutsche alle sieben Meerengen durchschwommen. Nun stellt sich die Extremschwimmerin einer neuen Herausforderung.
Nathalie setzt sich immer wieder große Ziele. Vergangenes Jahr beendete die Extremschwimmerin beispielsweise als erste Deutsche die "Ocean's Seven". Dabei handelt es sich um eine siebenteilige Langstreckenherausforderung für Freiwasserschwimmer auf fünf Kontinenten. Die Challenge besteht darin, die sieben der weltweit schwierigsten Meerengen zu durchschwimmen. Nun hat die 30-Jährige, die seit ihrem fünften Lebensjahr schwimmt, eine neue Herausforderung im Blick: die Ibiza Challenge.
Pohl will von Ende September an bis zum 6. Oktober mit Andy Donaldson 110 Kilometer rund um Ibiza schwimmen – am Stück. Das Duo hat vor, sich alle zwei Stunden abzuwechseln. Sollte der Plan am Ende aufgehen, hätten Pohl und Donaldson einen neuen Weltrekord aufgestellt.
"Nicht einfach nur ein Sport"
Pohl sagt zu t-online: "Meine Motivation ist riesig – denn für mich ist das Schwimmen nicht einfach nur ein Sport, sondern meine große Leidenschaft. Das Meer ist mein Zuhause, dort spüre ich Freiheit, Stärke und Lebendigkeit. Ich habe gelernt, dass die größten Träume oft genau da entstehen, wo man bereit ist, an seine Grenzen zu gehen."
Sie führt aus: "Diese innere Überzeugung treibt mich immer wieder an, neue Herausforderungen anzunehmen. Und genau daraus schöpfe ich meine Motivation: aus dem Wunsch, mir und anderen zu zeigen, dass nichts unmöglich ist, wenn man dranbleibt."
Das Vorhaben wird bei MagentaSport im Stream zu sehen sein. Zudem wird die Rennfahrerin Sophia Flörsch als Reporterin in einem Beiboot neben Pohl her fahren. Die Challenge dient auch dem guten Zweck: Pro geschwommenem Kilometer werden 1.000 Euro gespendet.
Lynne Cox als Motivation
Die Marburgerin schwimmt, seit sie klein ist. Ihre Inspiration war nach eigenen Aussagen die Freiwasserschwimmerin Lynne Cox. Die US-Amerikanerin durchschwamm unter anderem den Ärmelkanal und als erste Frau den Titicacasee. Das beeindruckte Pohl so sehr, dass sie selbst das Meer auch entdecken wollte – mit Erfolg. Sie durchquerte als erste deutsche Frau alle sieben Meerengen. Im Anschluss schrieb sie auf Instagram: "Es gab Momente, in denen ich wirklich dachte, ich könnte keinen Atemzug mehr nehmen, und jetzt weiß ich, wozu mein Körper fähig ist."
Wir benötigen Ihre Einwilligung, um den von unserer Redaktion eingebundenen Instagram-Inhalt anzuzeigen. Sie können diesen (und damit auch alle weiteren Instagram-Inhalte auf t-online.de) mit einem Klick anzeigen lassen und auch wieder deaktivieren.
Angst definiert die Extremschwimmerin auf ihre eigene Weise. Sie erklärt t-online vor ihrem neuen Vorhaben: "Angst ist für mich kein Feind, sondern ein Begleiter. Natürlich habe ich Respekt vor 110 Kilometern, vor Strömungen, vor Müdigkeit und der langen Nacht im Wasser."
"Respekt macht mich wachsam"
"Aber genau dieser Respekt macht mich wachsam und lässt mich vorbereitet an den Start gehen. Ich glaube fest daran: Man wächst nicht, wenn man in der Komfortzone bleibt. Ich nehme diese Ängste bewusst an und verwandle sie in Antrieb", so Pohl.
Um die Ibiza Challenge zu schaffen, ist nicht nur der Körper, sondern auch der Geist gefragt. Pohl bezeichnet die Herausforderung mental als "eine riesige Prüfung". Doch genau das reize sie an der Aufgabe.
Pohl hat zudem ein Buch sowie ein Kinderbuch geschrieben. In letzterem will sie Kinder ermutigen zu schwimmen und keine Angst davor zu haben. Pohl glaubt daran, dass "man mit Wille, Teamgeist und Leidenschaft scheinbar Unmögliches möglich machen kann".
- Eigene Aussagen von Nathalie Pohl
- instagram.com: Profil von @pohlnatalie
- redbull.com: "Nathalie Pohl: Die Freischwimmerin"



