Sicherheit gefährdet Startverbot für israelisches Radteam

Aus Sorge um die Sicherheit darf Israel-Premier Tech nicht beim Giro dell'Emilia starten. Die Organisatoren des Rennens in Norditalien reagieren damit auf jüngste Proteste gegen das Team.
Das Team Israel-Premier Tech darf "aus Sicherheitsgründen" nicht am Radsport-Klassiker Giro dell'Emilia teilnehmen. Das teilten die Organisatoren des Eintages-Rennens in Norditalien am Samstag der Nachrichtenagentur AFP mit. Der Rennstall war zuletzt vor allem bei der Spanien-Rundfahrt Ziel pro-palästinensischer Proteste gewesen, die letzte Etappe der Vuelta musste Mitte des Monats daher abgebrochen werden.
"Wir mussten diese Entscheidung aus Gründen der öffentlichen Sicherheit treffen", sagte Veranstalterpräsident Adriano Amici der Nachrichtenagentur AFP. Er verwies auf die angespannte Lage und mögliche Risiken: "Das Klima ist sehr angespannt, es gab zu viele Gefahren für die Fahrer des Teams sowie für die anderen Fahrer."
Der Giro dell'Emilia findet am 4. Oktober statt und führt über 199 Kilometer von Mirandola nach Bologna. Besonders der Rundkurs im Finale, der fünfmal zu absolvieren ist, mache das Rennen anfällig für Störungen, erklärte Amici. "Es ist eine Entscheidung, die ich aus sportlicher Sicht bedauere, aber aus Sicht der öffentlichen Sicherheit hatte ich keine andere Wahl."
UCI-Präsident sicherte erst am Freitag Unterstützung zu
Hintergrund des Ausschlusses sind anhaltende Proteste gegen die Teilnahme des Teams, insbesondere seit Beginn des Gaza-Kriegs. Bei der Vuelta in Spanien war Israel-Premier Tech mehrfach Ziel pro-palästinensischer Demonstrationen. Die letzte Etappe der Spanien-Rundfahrt musste Mitte September abgebrochen werden – laut Behördenangaben hatten mehr als 100.000 Menschen in Madrid protestiert.
Auch bei den World-Tour-Rennen in Québec und Montréal war das Team zuletzt unter dem Kürzel IPT und ohne Landeskennzeichnung unterwegs. UCI-Präsident David Lappartient sicherte dem Rennstall erst am Freitag seine Unterstützung zu. Israel-Premier Tech habe "ganz klar das Recht", weiterhin bei internationalen Rennen anzutreten, sagte er am Rande der Weltmeisterschaften in Kigali.
- MIt Material der Nachrichtenagentur SID
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