Nach erneuter Enttäuschung Zverev mit harter Selbstkritik: "Rundum schreckliches Tennis"

Beim Masters in Shanghai musste Alexander Zverev eine frühe Niederlage verkraften. Danach fand er deutliche Worte über sein Spiel.
Alexander Zverev hat nach einer weiteren frühen Niederlage beim Masters-Turnier im chinesischen Shanghai harte Selbstkritik geübt. Nach der 6:4, 3:6, 2:6-Niederlage gegen den Franzosen Arthur Rinderknech, gegen den er schon in der ersten Runde von Wimbledon gescheitert war, sagte Zverev, seine Leistung sei "leider nichts Ungewöhnliches".
"Ich habe einfach kein Selbstvertrauen, keinen Glauben an meine Schläge", analysierte er und ging dann noch weiter: "Mein Jahr war schrecklich, ich spiele einfach rundum schreckliches Tennis."
Zverev angeschlagen
Zverev geht in der Spätphase der Saison merklich auf dem Zahnfleisch. Bei seinem mühsamen Zweitrundensieg über den Qualifikanten Valentin Royer hatte er über Schmerzen am rechten großen Zeh geklagt – zudem macht ihm der Rücken seit Wochen Probleme. Die hohe Belastung fordert ihren Tribut, nicht nur bei Zverev.
Viele Topspieler schleppen sich offenbar nur so dem letzten großen Highlight des Jahres – den ATP Finals in Turin im November – entgegen. Carlos Alcaraz etwa hatte die Teilnahme am Shanghai-Turnier trotz der 1000 zu vergebenden Weltranglistenpunkte aufgrund von "körperlichen Problemen" abgesagt – und anschließend den vollen Terminkalender kritisiert. Es müsse sich dringend etwas ändern, forderte der Weltranglistenerste.
Auch Sinner und Alcaraz verletzt
Und dann ist da noch Alcaraz' großer Rivale Jannik Sinner. Der trat in Shanghai zwar an, hinterließ dabei aber einen besorgniserregenden Eindruck. In seinem Drittrundenmatch gegen Tallon Griekspoor humpelte Sinner offenbar unter starken Schmerzen und auf seinen Schläger gestürzt vom Feld – ehe er mit einer Verletzung am rechten Oberschenkel aufgeben musste.
Doch nicht nur die Allerbesten in der Weltrangliste haben mit ihrem Körper zu kämpfen – die Liste an Angeschlagenen in den Top 100 ließe sich in diesem Herbst fast beliebig fortführen. Auch bei den Frauen. Die seit Jahren schwelende Belastungsdiskussion flammt daher erneut auf. Insbesondere den Topspielern bleibt kaum Zeit zur Regeneration, da nur kurz nach den letzten Turnieren im November Jahr für Jahr die Vorbereitung auf den ersten Grand Slam des nächsten Jahres beginnt, die Australian Open in Melbourne Mitte Januar.
Zur Wahrheit gehört aber auch: Teilnahmen an hochdotierten Showevents wie dem "Six Kings Slam" in Saudi-Arabien (ab 15. Oktober) schwächen die Argumentationsgrundlage der Starspieler. Auch Zverev will dort – nach aktuellem Stand – antreten. Die Reise in Shanghai ist für den 28-Jährigen hingegen früh vorbei.
- Mit Material der Nachrichtenagentur SID