Harsche Kritik an Boris Becker: Nach dem verlorenen French-Open-Finale von Becker-Schützling Novak Djokovic schießt Serbiens Davis-Cup-Kapitän Bogdan Obradovic gegen den deutschen Wimbledon-Sieger. "Novaks Team hat negative Energie ausgestrahlt, das hat das Ergebnis ganz klar beeinflusst. Zuallererst hat mir der Gesichtsausdruck von Boris Becker nicht gefallen, der Enttäuschung und Desinteresse ausgestrahlt hat", sagte Obradovic bei "tennisworldusa.org".
Damit gibt er Becker Schuld an der Final-Niederlage. "Boris hat nicht gut reagiert und hat Djokovic nicht richtig unterstützt. Ich kenne Novak, und auf dem Court braucht er manchmal ein Zeichen, um sich zu motivieren. Der Deutsche hat das diesmal nicht gut gemacht. Das war offensichtlich", stänkert Obradovic weiter.
Bruch im Betreuerteam
Doch nicht genug damit, vermutet der Davis-Cup-Kapitän einen Bruch zwischen Becker und Djokovics zweitem Trainer Marian Vajdan. "Ich denke, dass in seinem Team etwas passiert ist, aber ich bin mir nicht sicher, was es genau war. Es gibt ein Problem", sagte der 48-Jährige.
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Zudem findet Obradovic Djokovics Betreuerteam zu groß. "Ich habe Novak gefragt, warum er nicht auch noch einen Saxophon-Lehrer verpflichtet, nachdem er das Instrument so sehr mag", sagte Obradovic sarkastisch.
Seit Ende 2013 arbeiten Becker und Djokovic zusammen. Unter dem Deutschen gewann der Weltranglistenerste Wimbledon (2014), die Australian Open (2015) und die ATP World Tour Finals (2014). Mit Djokovic hatte Obradovic 2010 den Davis Cup gewonnen.