Die French Open in Paris (28. Mai bis zum 11. Juni ) im Stade Roland Garros sind wie in jedem Jahr der Höhepunkt der Sandplatz-Saison. Auf die deutschen Tennis-Profis warten in der ersten Runde bereits sehr schwere Aufgaben – zu schwer für die Weltranglistenerste Angelique Kerber, die bereits in der ersten Runde an Jekaterina Makarow scheiterte.
Und das gleich am Auftakttag des zweiten Grand-Slam-Turniers der Saison. Als einziges der vier Major-Turniere beginnen die French Open Sonntags – und dauern damit 15 statt 14 Tage.
Was kann man Alexander Zverev zutrauen?
Eigentlich alles. Der 20-Jährige hat für sein Alter schon ein erstaunlich komplettes Spiel, was perfekt zum sandigen Untergrund passt. Zverev hat bei seinem Masters-Triumph in Rom bewiesen, dass er selbst Ausnahmekönner wie French-Open-Titelverteidiger Novak Djokovic (Serbien) bezwingen kann. Das gibt Selbstvertrauen.
Ebenso die Tatsache, dass Zverev als erster deutscher Profi seit Tommy Haas 2007 in den Top Ten steht. Allerdings versuchte nicht zuletzt Boris Becker, den Druck auf die deutsche Nummer eins ein wenig zu minimieren. "Für mich sind noch immer Rafael Nadal und Novak Djokovic die Favoriten für Paris. Zverev kommt in einer Gruppe von sechs, sieben Spielern dahinter", sagte Becker.
Für ein erfolgreiches Turnier muss er allerdings eine hohe Auftakthürde meistern. In der ersten Runde wartet der spanische Sandplatz-Spezialist Fernando Verdasco (Weltranglisten-37.), gegen den Zverev aber vor Kurzem in Madrid gewonnen hat. Die Bilanz der beiden ist ausgeglichen, 2015 verlor Zverev beim Hallen-Turnier in Metz in drei Sätzen.
Schwere Lose für deutsche Herren
Für die deutsche Herren-Garde wird der Auftakt fast unlösbar. Philipp Kohlschreiber muss gleich zum Auftakt gegen Top-20-Spieler Nick Kyrgios aus Australien ran. Jan-Lennard Struff trifft in der ersten Runde auf den früheren Top-Ten-Profi Tomas Berdych aus Tschechien, Dustin Brown spielt gegen den Weltranglisten-16. Gael Monfils aus Frankreich. Mischa Zverev bekommt es mit einem Qualifikanten zu tun.
In der Damen-Konkurrenz fehlt Laura Siegemund. Die deutsche Nummer zwei erlitt einen Kreuzbandriss und fällt voraussichtlich für den Rest der Saison aus.
Die Titelverteidiger:
Auf diese internationalen Stars müssen Sie achten
Der formstarke Paris-Rekordsieger Rafael Nadal will endlich seinen zehnten Roland-Garros-Tiel holen: La Decima. Die Augen werden aber auch auf Titelverteidiger Novak Djokovic gerichtet sein, der in Paris Ex-Champion Andre Agassi als Coach in seiner Box sitzen hat.
Bei den Frauen sind keine klaren Favoritinnen auszumachen. Titelverteidigerin Garbine Muguruza und Madrid-Siegerin Simona Halep plagen Verletzungen.
Auf diese Stars müssen die Tennis-Fans verzichten
Australian-Open-Gewinner Roger Federer lässt nach einem Traumstart ins Tennisjahr die kräftezehrende Sandplatzsaison aus. Serena Williams ist schwanger. Und Maria Scharapowa, zweimalige Paris-Siegerin, hat nach ihrer Dopingsperre keine Wildcard für die French Open bekommen.
Erhöhte Sicherheitsvorkehrungen
Das Event im Arrondissement XVI fand wegen der Terror-Anschläge in Paris im November 2015 bereits im vergangenen Jahr unter stark erhöhten Sicherheitsvorkehrungen statt. Diese werden nach dem Anschlag von Manchester wohl weiter verstärkt.
2016 gab es bereits einen Sicherheitsriegel rund um die Anlage - nicht autorisierte Autos durften sich dem Gelände im Westen der französischen Metropole nicht nähern und wurden weiträumig umgeleitet.
Die Erstrunden-Partien der deutschen Profis in der Übersicht:
Damen:
- Sonntag, 28. Mai: Angelique Kerber (Kiel/Nr. 1) - Jekaterina Makarowa (Russland)
- Sonntag, 28. Mai: Julia Görges (Bad Oldesloe) - Madison Brengle (USA)
- Mona Barthel (Neumünster) - Zwetana Pironkowa (Bulgarien)
- Carina Witthöft (Hamburg) - Lauren Davis (USA/Nr. 25)
- Annika Beck (Bonn) - Anastasija Sewastowa (Lettland/Nr. 17)
- Andrea Petkovic (Darmstadt) - Varvara Lepchenko (USA)
- Tatjana Maria (Bad Saulgau) - Ying-Ying Duan (China)
Herren:
- Sonntag, 28. Mai: Florian Mayer (Bayreuth) - Pablo Carreno Busta (Spanien/Nr. 20)
- Alexander Zverev (Hamburg/Nr. 9) - Fernando Verdasco (Spanien)
- Philipp Kohlschreiber (Augsburg) - Nick Kyrgios (Australien/Nr. 18)
- Jan-Lennard Struff (Warstein) - Tomas Berdych (Tschechien/Nr. 13)
- Dustin Brown (Winsen/Aller) - Gael Monfils (Frankreich/Nr. 15)
- Mischa Zverev (Hamburg) - Qualifikant