Die neue Weltmeisterin Tina Maze riss beim fürchterlichen Sturz von Lindsey Vonn entsetzt den Mund im Zielraum auf. Nur wenige Sekunden nachdem sich die Slowenin in einem fragwürdigen ersten WM-Rennen an die Spitze des Super-G-Klassements vorgeschoben hatte, ereilte ihre amerikanische Konkurrentin bei der risikoreichen Attacke auf die Bestzeit ein schwerer Unfall. Die Abfahrts-Olympiasiegerin schrie im Schnee liegend vor Schmerzen, musste nach einer Viertelstunde Behandlung mit dem Hubschrauber abtransportiert werden. Nach ersten Erkenntnissen zog sie sich dabei einen Kreuzbandriss im rechten Knie zu.
Der schlimme Sturz der viermaligen Gesamtweltcupsiegerin Vonn prägte das Bild einer denkwürdigen ersten Medaillen-Entscheidung in Schladming. Und längst nicht alle waren mit dem Start des Rennens einverstanden gewesen. «Wir müssen uns der Jury beugen», zeigte sich der deutsche Alpin-Direktor Wolfgang Maier schon vor der ersten Skirennfahrerin des Wettbewerbs nicht glücklich. «Wenn man nicht garantieren kann, dass es für alle gleich ist, soll man es sein lassen.» Und nach 36 Skirennfahrerinnen wurde dann auch wieder abgebrochen, das Ergebnis aber zählte.