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Wintersport: Ski-Star kritisiert Verband in wichtiger Debatte


Diskussion um Sicherheit
"Tsunami im Fis-Vorstand": Ski-Star lässt kein gutes Haar an Verband

Von t-online
Aktualisiert am 24.10.2025Lesedauer: 3 Min.
Alexis Pinturault: Der Athlet ist gestürzt.Vergrößern des Bildes
Alexis Pinturault (Archivbild): Der Gesamtweltcupsieger von 2021 feiert nach zwei schweren Verletzungen sein Comeback im Riesenslalom. (Quelle: LEONHARD FOEGER)
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Der Wintersport steht vor dem Saisonstart. Doch noch vor dem ersten Rennen in Sölden nimmt eine Debatte um die Sicherheit im alpinen Skisport Fahrt auf. Nun schaltet sich ein französischer Skifahrer mit klaren Worten in die Diskussion ein.

Schwere Unfälle haben zuletzt im Ski-Zirkus ihre Spuren hinterlassen. Nach dem tödlichen Trainingssturz des Italieners Matteo Franzoso in Chile im September und mehreren schweren Stürzen der vergangenen Saison – etwa von Aleksander Aamodt Kilde in Wengen oder Cyprien Sarrazin in Bormio – ist eine intensive Sicherheitsdebatte entbrannt.

Zwar reagierte der Ski-Weltverband FIS auf die jüngsten Unfälle – und beschloss unter anderem einige Maßnahmen, um die Sicherheit in den Speed-Disziplinen zu erhöhen. Ab dieser Saison schreibt der Weltverband Fis das verpflichtende Tragen von Airbags bei Speedrennen und schnittfester Unterwäsche vor. Die viel diskutierten Carbon-Schienbeinschoner, die die Hebelwirkung des Unterschenkels verstärken und so für mehr Power sorgen sollen, sind künftig verboten.

"Gemeinsame Verantwortung" in der Sicherheitsdebatte im Skisport

Die Verbesserung der Sicherheit liege "in der gemeinsamen Verantwortung der Fis, der nationalen Skiverbände, der Athleten, Trainer und Organisatoren", sagte FIS-Präsident Johan Eliasch über die Sicherheitsdebatte vor Beginn der Wintersportsaison. Neben den verpflichtenden Airbags sollen "Bildungsinitiativen" und ein "Kulturwandel" dazu beitragen, das Risiko für die Skisportler weiter zu minimieren.

"Ski alpin ist per Definition eine Hochrisikosportart – das wird sich nie ändern", sagte der Verbandschef weiter. Und das ist – so makaber es anmuten mag – für viele auch ein Stück weit der Reiz. "Was sich ständig weiterentwickeln muss, ist die Sicherheitskultur, die den Sport umgibt, auf allen Ebenen – im Wettkampf wie im Training", führte Eliasch aus.

Bis zum Frühjahr 2026 sollen sämtliche Abfahrtstrainingsstrecken weltweit überprüft werden. Dabei sollen sowohl nationale als auch internationale Richtlinien im alpinen Skisport einer Überarbeitung unterzogen werden. Eine eigens eingesetzte Arbeitsgruppe soll neue Maßnahmen erarbeiten und testen. Diese Maßnahmen sollen rechtzeitig zur Saison 2026/27 bereitstehen.

Nach Horrorsturz im Anfang 2024: Ski-Star Kilde fordert Umdenken

Vielen Stars im Ski-Zirkus geht dieser Plan allerdings nicht schnell genug. Erst vor wenigen Tagen hatte sich Aleksander Aamodt Kilde in einem emotionalen Interview zu Wort gemeldet. Der norwegische Ski-Star forderte ein Umdenken: "Vielleicht müssen wir am Fundamentalen ansetzen – die Geschwindigkeit, die Netze, die Witterung. Wenn wir die Durchschnittsgeschwindigkeit drosseln würden, würde das einen großen Unterschied machen", schlug der Gesamtweltcupsieger aus der Saison 2019/20 im Gespräch mit "Eurosport" vor.

Dennoch konstatierte der Abfahrts-Star Vincent Kriechmayr kurz vor dem Saisonstart in Sölden: "Ein Restrisiko bleibt immer." Ob dies etwa durch feste und besser gesicherte Trainingsstrecken reduziert werden könne? "Nicht umsetzbar, zu teuer", glaubt der Österreicher.

"Tsunami im Fis-Vorstand": Ski-Star äußert Kritik am Verband

Der Franzose Alexis Pinturault scheint sich vor seinem Comeback bereits seinem Schicksal ergeben zu haben. "Seit 20 Jahren gibt es keine echten Verbesserungen", erklärte der Wintersportler, der nach seinem schweren Sturz in Kitzbühel diese Saison seine Rückkehr feiert, bei einem Medientermin.

Der Gesamtweltcupsieger weiß aus leidvoller Erfahrung, wovon er spricht: 2021 zog er sich beim Super-G einen Bruch am inneren Schienbeinplateau im rechten Knie sowie eine Verletzung am Innenmeniskus zu. Nach Ansicht des Skifahrers könne es wesentliche Änderungen bei der Sicherheit nur geben, wenn es zu einem "Tsunami im FIS-Vorstand" käme. Ob er damit eine komplette Neuaufstellung des Vorstands forderte, ließ er offen.

Wie es den verletzten Ski-Stars vor dem Saisonstart geht

Kilde, der bei seinem Sturz in Wengen vor fast zwei Jahren schwerste Verletzungen an Schulter und Wade erlitt, will bei den Speedrennen in Beaver Creek (USA) Anfang Dezember wieder dabei sein. Anders sieht es bisher bei dem zweimaligen Kitzbühel-Sieger Cyprien Sarrazin aus. Der 31-Jährige, der nach seinem heftigen Trainingsunfall Ende 2024 in Bormio sogar eine Zeit lang im Koma lag, hat die schlimmsten körperlichen Folgen zwar überwunden, aber ein Comeback des Franzosen ist derzeit noch nicht absehbar.

Derweil verschiebt sich auch das erneute Comeback von Marcel Hirscher. Der Kreuzbandriss, der ihn vorigen Winter ausgebremst hatte, ist auskuriert. Zuletzt war Österreichs früherer Alpin-Dominator, der inzwischen für die Niederlande fährt, aber krank.

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