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Musik - Einhundert Speicher auf Kompakt: Doppel-Vinyl zum Jubiläum


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Einhundert Speicher auf Kompakt: Doppel-Vinyl zum Jubiläum

Von dpa
Aktualisiert am 12.12.2017Lesedauer: 3 Min.
Speicher 100: Bunte Adler zum Jubiläum.Vergrößern des BildesSpeicher 100: Bunte Adler zum Jubiläum. Foto: Kompakt. (Quelle: dpa)
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Hamburg (dpa) - Die unter dem Namen "Speicher" bekannten Veröffentlichungen des Kölner Techno-Labels Kompakt feiern im Dezember mit der Nummer 100 ein rundes Jubiläum.

Auf Kompakt erscheint seit der Jahrtausendwende die sogenannte Speicher-Serie, deren einzelne Veröffentlichungen sich vom Titel her lediglich durch die aufsteigende Nummerierung unterscheiden. Die musikalische Ausrichtung der Tracks ist dabei in der Regel DJ-freundlich und zielt häufig direkt auf den Tanzflur. Die zugehörige Cover-Gestaltung der Speicher-Serie setzte seit Beginn ähnlich konsequent auf ein schnörkelloses und zeitloses Cover- und Label-Design mit dem Kölner Wappen in wechselnden Farben.

In seiner langjährigen Geschichte hat Kompakts Speicher-Serie dabei so einige Klassiker hervorgebracht. Beispielsweise das sphärische und basslastige "Wurz + Blosse" von Wighnomy Brothers auf Speicher 19, dessen genialer Nachfolger "Wombat" (Speicher 31) sehr treffend in der amerikanischen Techno-Beziehungs-Doku "Speaking In Code" eingebaut wurde. Oder die zunächst ziemlich unspektakulär daherkommende Techno-Nummer "Transparenza" (Speicher 36) von Michael Mayer & Reinhard Voigt, die mit ihren unerwartet einsetzenden Sirenen dem Dancefloor das Fürchten (oder eben die Ekstase) lehrt.

Ebenfalls erwähnenswert ist das äußerst geschmeidig laufende "Another Moment Of Silence" von Stardiver, das sich mit dem "Wer kann am längsten"-Track "Superjam" von Superpitcher die Speicher 48 teilt. Unbeschwerter und gut gelaunter TechHouse fand auf dem Sublabel mit beispielsweise "Closer" (Speicher 65) von Nicolas Stefan ebenso seinen Platz wie auch die experimentellen und abstrakten Entwürfe von Dmitry Gren (Speicher 42). Und natürlich dürfen die Pflichtkäufe der jüngeren Vergangenheit, allen voran die äußert fokussierten Produktionen von Patrice Bäumel, nicht unerwähnt bleiben.

Zum Jubiläum gönnt sich das Kölner Label nun eine schicke Doppel-Vinyl-Ausgabe mit insgesamt acht zum Teil sehr speziellen Tracks. Den Anfang macht Label-Chef Michael Mayer selbst, der bereits auf der Speicher 1 mit "Capiche" vertreten war. Auf der aktuellen Ausgabe heißt sein Track "Lout" und enthält so einige bewährte Zutaten für den perfekten Speicher-Track. "Lout" ballert dann auch von der ersten Sekunde an los, hat Acid im Blut, baut die Spannung schön effektiv im Hintergrund auf und entdeckt dabei mehr und mehr seine schimmernd-poppige Seite.

Jörg Burger, auch bekannt als Modernist, steuert mit dem Nachfolger "Beatmesse Pt.1+2" einen eher auf der Stelle tretenden und bei näherer Betrachtung wunderbar unkonventionellen Track hinzu. Das Stück weiß mit seinem Kirchenorgel-Sound und seinem federnden Basslauf zu gefallen und überrascht in seiner zweiten Hälfte durch das vollständige Aussetzen der Bass Drum und die Mutation in eine dröhnend umherwabernde Krautrock-Jam-Session.

Die eigentlichen (DJ-)Favoriten der Jubiläumsnummer kommen auf der C-Seite von Label-Mitbesitzer Jürgen Paape, der mit "Whisper Echo" einen hocheffektiven und selbstvergessenen Pop-Track mit kompetent eingesetzten Sprachsamples und einem wirklich perfekten Break beisteuert. Mit Jürgen Paapes zweitem Stück "Rodeo" folgt dann eine prototypische Kompakt-Nummer, deren Himmel voller Geigen hängt und an die liebevollen Kompakt-Veröffentlichungen von Kaito erinnert.

Die Brüder Wolfgang und Reinhard Voigt leisten abschließend auf der D-Seite ihren Beitrag. Der gemächlich vor sich hintrabende Track "Leise" lässt sich dabei mit seinen vernebelten Soundeffekten alle Zeit der Welt auf seiner Reise ins Nirgendwo. Das folgende Stück "Bum Bum Bar" von Voigt & Voigt geht dann abschließend wieder heftiger zur Sache, macht seinem Namen alle Ehre und hüpft zusammen mit Chris Trance (sehr schöner Name!) stoisch und trotzig auf der Stelle.

Nach vielen Jahren kontinuierlicher (Sub-)Label-Arbeit gönnen sich die Kompakt-Besitzer mit der Speicher 100 eine würdige Veröffentlichung auf Doppel-Vinyl, die zu gefallen weiß und die sich gleichzeitig erfreulich kompromisslos selbst feiert. Gut so!

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