Popsängerin Taylor Swift ist bei den diesjährigen MTV Video Music Awards in neun Kategorien nominiert. Unter anderem auch für das beste Video. Doch genau diese Nominierung sorgt in der Rapper-Szene für Ärger und löst eine Debatte über rassistische Diskriminierung in der Popkultur aus. Nach der Entscheidung der Musikpreis-Organisatoren kritisierte die Rapperin Nicki Minaj, sie fühle sich übergangen und deutete einen Zusammenhang mit ihrer Hautfarbe an.
Mit neun Nominierungen führt die 25-jährige Swift die Nominierungsliste an. Sie überholte damit unter anderem den britischen Sänger Ed Sheeran, der in sechs Kategorien nominiert ist, sowie die US-Künstlerin Beyoncé, die in fünf Kategorien auf einen Preis hoffen kann.
Nicki Minaj sieht sich diskriminiert
Nicki Minaj, eine der derzeit bekanntesten weiblichen Hip-Hop-Künstlerinnen, zeigte sich verärgert über die Auswahl der Nominierten. Auf dem Kurznachrichtendienst Twitter äußerte sie sich enttäuscht, dass ihr Video zum Song "Anaconda" nicht als bestes Video des Jahres nominiert wurde. Dabei spielte sie auf ihre afro-amerikanische Herkunft an: Das Video habe nach der Veröffentlichung einen neuen Rekord bei den Klicks am ersten Tag aufgestellt und die Halloween-Kostüme der Saison inspiriert.
Jedes "andere Mädchen" wäre unter diesen Umständen nominiert worden, twitterte sie in Anspielung auf Sängerinnen weißer Hautfarbe. Wenn schwarze Frauen die Popkultur beeinflussten, werde dies selten belohnt. Minajs Video wurde allerdings für die Rubriken "Bestes Video einer weiblichen Künstlerin" und "Bestes Hip-Hop-Video" nominiert.
Swift versuchte den Streit zu entschärfen und lud Minaj ein, mit ihr gemeinsam auf die Bühne zu kommen, sollte ihr Video "Bad Blood" gewinnen. "Ich habe dich immer geliebt und unterstützt. Es sieht dir gar nicht ähnlich, uns Frauen gegeneinander auszuspielen. Vielleicht hat ja ein Mann deinen Platz weggenommen." Minaj zeigte sich über diesen Kommentar erstaunt und forderte Swift auf, sich zur Situation afroamerikanischer weiblicher Popstars zu äußern.
"Amerika mag keine schwarzen Frauen mit eigener Meinung"
Schon bei der Grammy-Verleihung im Februar hatte es Diskussionen um Rassismus in der Popmusik gegeben: Damals wurde die weiße australische Rapperin Iggy Azalea in vier Kategorien nominiert. Obwohl sie leer ausging, warf ihr unter anderem die Rapperin Azealia Banks vor, die afroamerikanische Kultur auszubeuten. Auch sie selbst habe einen Grammy und Video Music Award verdient, twitterte Banks. "Aber ich werde niemals einen bekommen, denn Amerika mag keine schwarzen Frauen mit eigener Meinung."
Die Preise für die besten Musikvideos werden am 30. August in Los Angeles vergeben. Präsentiert wird die Show von der US-Popsängerin Miley Cyrus.
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