Tina Ruland ist besorgt "Wenn man Angst haben muss, allein nach Hause zu fahren"

Tina Ruland erlebt den Alltag in Berlin nicht mehr so unbeschwert wie früher. Die Schauspielerin spricht über ein wachsendes Unbehagen im öffentlichen Raum.
Seit vielen Jahren lebt Tina Ruland am Berliner Stadtrand, in einem Haus im Bezirk Zehlendorf. In der Vergangenheit schwärmte sie davon, wie ruhig es dort sei – und welche Vorteile die Lage für das Aufwachsen ihrer beiden Söhne habe. Doch das Sicherheitsgefühl, das sie früher im öffentlichen Raum hatte, scheint ihr abhandengekommen zu sein.
Das hat die 58-Jährige jetzt in einem Interview mit RTL erzählt. "Ich bin ja auch nur eine ganz einfache Bürgerin dieses Landes. Und ich bin natürlich auch nicht wirklich glücklich mit der Politik derzeit", sagt sie dort und führt aus: "Wenn man Angst haben muss, ganz allein nach Hause zu fahren, dann stimmt etwas in diesem Land nicht."
Als Frau allein in Berlin ein Problem?
Die Schauspielerin, die einem breiteren Publikum aus Produktionen wie "Manta Manta" bekannt ist und 2022 im Dschungelcamp zu sehen war, schildert, dass sie früher ohne Bedenken mit öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs war – auch spät am Abend. Heute nehme sie stattdessen häufig ein Taxi oder ein Uber.
Angesprochen auf konkrete Erlebnisse, betont Ruland, dass sie selbst bislang keine Übergriffe erfahren habe. Bei Freundinnen sei das allerdings anders gewesen. Ihre Vorsicht resultiere aus deren Erfahrungen, wie sie erklärt. "Als Frau allein in Berlin unterwegs zu sein, habe ich früher ganz easy gemacht", sagt sie. Inzwischen sei das für sie keine Option mehr.
"Früher bin ich oft auch spätabends noch mit öffentlichen Verkehrsmitteln gefahren", so Ruland. Ihre größte Sorge damals? Eine mögliche Begegnung mit Wildschweinen. Heute gehe es um etwas anderes: ein verlorenes Grundgefühl von Sicherheit. Dass dieses Empfinden subjektiv ist, räumt Ruland ein. Dennoch halte sie es für wichtig, über persönliche Ängste zu sprechen – auch wenn sie kontrovers aufgenommen werden.
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