Nach "Wetten, dass.. ?"-Unfall Samuel Koch: Selbstständig zu atmen, war finanzieller Nachteil

Ein tragischer Unfall vor laufender Kamera beschäftigt mehr als ein Jahrzehnt später noch immer die Justiz. Samuel Koch klärt auf, worum es ihm geht.
Fast 15 Jahre nach dem folgenschweren Unfall in der ZDF-Show "Wetten, dass..?" ist Samuel Koch erneut mit juristischen Fragen konfrontiert. Das Bundessozialgericht in Kassel hat das Verfahren am Mittwoch an das Landessozialgericht Stuttgart zurückverwiesen. Dort soll geklärt werden, ob Koch zum Zeitpunkt des Stunts gesetzlich unfallversichert war und welche Ansprüche ihm daraus zustehen könnten.
Koch war am 4. Dezember 2010 beim Versuch, mit Sprungfedern über Autos zu springen, schwer gestürzt. Seitdem ist er vom Hals abwärts gelähmt. Die Frage, ob der Auftritt als berufliche Tätigkeit gilt, könnte weitreichende Folgen für den Umgang mit Unfällen im Fernsehkontext haben.
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"Es geht nicht um das Verschulden"
Dass im Zusammenhang des Verfahrens der Begriff Klage fällt, die Koch rein juristisch eingereicht hat, stört den 37-Jährigen. In einem aktuellen Interview mit der "Bild"-Zeitung betonte er: "Es geht nicht um das Verschulden des Unfalls, sondern um die Frage, ob er als Berufsunfall anerkannt wird."
Viele seiner monatlichen Pflege- und Betreuungskosten – ein fünfstelliger Betrag – trägt Koch selbst. Möglich ist das nur durch seine Arbeit als Schauspieler, Redner und Autor und durch die Unterstützung seiner Familie. Seine Mutter gab ihren Beruf als Intensivkrankenschwester auf, sein Bruder wurde Physiotherapeut – beide mit der Intention, sich so besser um Koch kümmern zu können.
Nach seinem Unfall musste Koch das eigenständige Atmen neu erlernen – ein Kampf zurück ins möglichst eigenständige Leben, der in einer Hinsicht aber wohl auch Nachteile mit sich brachte: "Wer beatmet werden muss, erhält finanziell mehr Mittel", so Kochs Einschätzung. Der Unterschied könne sich deutlich auf die Höhe der Unterstützung auswirken.
Seit fünf Jahren zieht Koch nun durch die Instanzen. "Ich will nichts, was mir nicht zusteht, aber ich überprüfe die Rechtslage. Wenn mein Leben dadurch sei's nur um 50 Euro im Monat leichter werden könnte, dann nehme ich das dankbar an."
Eine Entschädigung des ZDF sei nach wenigen Tagen im Krankenhaus aufgebraucht gewesen. Finanzielle Unterstützung durch die damaligen Moderatoren Thomas Gottschalk und Michelle Hunziker habe er nicht erhalten und auch nie erwartet. "Von ihnen würde ich auch gar nichts annehmen wollen."
- bild.de: "Samuel Koch spricht über Verfahren zum "Wetten, dass..?"-Unfall: Seine Pflege verschlingt ein Vermögen!" (kostenpflichtig)
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