Margaret Thatcher: "Eiserne Lady" soll zwei Affären gehabt haben

Was ist dran an den Gerüchten?

Margaret Thatcher soll zwei Affären gehabt haben

Über Jahrzehnte galt Margaret Thatchers Ehe als ebenso unerschütterlich wie ihre Politik. Doch ein neues Buch legt nahe, dass das öffentliche Bild der "Eisernen Lady" nicht die ganze Wahrheit widerspiegelt.

Margaret Thatcher und ihr Mann Denis waren mehr als 50 Jahre lang verheiratet. Er stand immer hinter der einstigen britischen Premierministerin, sie bezeichnete ihn mehrfach als den "roten Faden, der sich durch mein Leben zieht". Ein neues Buch der Autorin Tina Gaudoin will nun zeigen, dass nicht alles so perfekt war, wie es nach außen hin schien. In "The Incidental Feminist" heißt es, Thatcher habe zwei Affären gehabt – eine zu Beginn ihrer politischen Karriere, eine weitere mit dem konservativen Politiker Humphrey Atkins.

"Fundierte Gerüchte"?

Laut Gaudoin stammen die Informationen von mehreren Quellen, darunter Ex-Minister Jonathan Aitken. Er berichtet von "fundierten Gerüchten", wonach Thatcher eine Beziehung zu Atkins gehabt haben könnte – einem Mann, der trotz politischer Schwächen mehrfach befördert wurde.

Auch Thatchers PR-Berater Timothy Bell wird im Buch erwähnt. Gaudoin zufolge pflegte er eine besonders enge Beziehung zu Thatcher, habe bei Abendessen ihre Nähe gesucht und selbst Andeutungen über intime Situationen gemacht. Belegt sei das allerdings nicht.

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Charles Moore, Thatchers offizieller Biograf, äußerte Zweifel an den Behauptungen in Gaudoins Buch: Es gebe keine Beweise für eine Affäre mit Atkins, auch die Geschichte mit Bell halte er für "äußerst unwahrscheinlich".

Hatte auch Dennis Thatcher eine Affäre?

Neben Thatcher rückt Gaudoin auch ihren Ehemann Denis in den Fokus: Nach dem Auszug aus Downing Street habe er eine enge Freundschaft zu der Unternehmerin und Schauspielerin Mandy Rice-Davies gepflegt – samt Briefen und gemeinsamen Urlauben.

Gaudoin stellte ihr Buch beim Cheltenham Literaturfestival vor. Sie verteidigte Thatcher dort als eine Frau, die durch ihre bloße Präsenz Macht für Frauen "normalisiert" habe – auch wenn viele sie nicht als Feministin betrachten wollten.