Die Queen - der charmante Joker der Diplomatie
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1965 besuchte Queen Elizabeth mit ihrem Mann, Prinz Philip, das erste Mal die damalige BRD.
Auf Einladung des Regierenden Bürgermeisters von Berlin, Willy Brandt, trug sie sich in das Goldene Buch der Stadt ein. Ihr Besuch im Land der Kriegsgegner des Zweiten Weltkriegs galt als "Geste der Versöhnung". Weitere Stationen ihrer Reise waren Bonn, München, Stuttgart, Köln, Düsseldorf, Hannover und Hamburg.
Bei ihrem zweiten Staatsbesuch,1978, empfing Bundeskanzler Helmut Schmidt die junge Queen. Auf dieser Reise nahm die Königin in Berlin das erste Mal außerhalb Londons die offizielle Geburtstagsparade ab.
Zusammen mit dem Regierenden Bürgermeister von Berlin, Dietrich Stobbe, spazierte die Queen über den Kurfürstendamm, an der Gedächtniskirche hielt sie eine Ansprache vor 40.000 Menschen. Im Schloss Charlottenburg wurden Helgoländer Hummercocktail, Rotkalbsrücken "Jagdschloss Grunewald" und Kiwi-Sorbet serviert.
Eine strahlende Queen: 1992 besuchte sie bei ihrem dritten Staatsbesuch zum ersten Mal das wiedervereinigte Deutschland und das ungeteilte Berlin.
1992 stand sie mit Bundespräsident Richard von Weizsäcker und dem Bürgermeister von Berlin, Eberhard Diepgen, am mittlerweile wieder geöffneten Brandenburger Tor. Dort betrat sie erstmals ehemaligen DDR-Boden.
Beim Bankett im Brühler Schloss Augustusburg bekannten sich Elizabeth II. und Bundespräsident Richard von Weizsäcker zu Europa. Unter den Gästen des Empfangs: Tennisheld Boris Becker mit Freundin Barbara Feltus.
Im 1945 von den Briten zerbombten Dresden freuten sich nicht alle über den Besuch. Vor dem Versöhnungsgottesdienst in der Kreuzkirche mischten sich Buh-Rufe und Pfiffe in die Begrüßung.
Die Queen mit Hut und Handtasche. Königsblau ist eine ihrer Lieblingsfarben. Bei ihrem vierten Staatsbesuch 2004 durfte sie der Regierende Bürgermeister, Klaus Wowereit, auf einen Spaziergang durch Berlin begleiten.
Einen Toast auf die Queen brachte 2004 Bundespräsident Horst Köhler aus.
"Jedes Mal, wenn ich nach Berlin komme, bin ich aufs Neue erstaunt, wie sich die Stadt verändert", sagte sie beim Staatsbankett. In einem Panoramazug der S-Bahn fuhr sie mit dem britischen Botschafter nach Potsdam - Touristenprogramm für die Queen.
Im Ständehaus in Düsseldorf sah sich Queen Elizabeth II. dann eine Modenschau deutsch-englischer Designer an. Offensichtlich sehr zu ihrem Vergnügen.
Die britische Monarchin hat eigentlich nur eine repräsentative Funktion, doch sie gilt als diplomatischer Joker. Ihr elftägiger Deutschlandbesuch 1965 läutete die Wiederannäherung der einstigen Kriegsgegner ein. 2011 beeindruckte sie auf einer Irlandreise: Sie begann ihre Rede auf gälisch.
Der Tag, an dem ihr Vater König wurde: Am 12. Mai 1937 winkte Prinzessin Elizabeth mit ihrer Mutter Königin Elizabeth vom Balkon des Buckingham-Palastes, von dem sie selbst inzwischen als Königin so oft gewunken hat.
Nicht erst als Königin verzauberte Elizabeth die Menschen. Die Herzen ihrer Untertanen eroberte sie spätestens 1940, als die 14-jährige Prinzessin (rechts, links daneben Prinzessin Margaret) eine bewegende Rundfunkansprache hielt. In der "Children's hour" der BBC sprach sie zu Kindern, gemeint waren aber alle Briten. Es war eine Motivationsrede, um die harte Kriegszeit durchzustehen. "Gott wird sich um uns kümmern und uns Frieden und Sieg schenken", sagte sie in ihrer ersten öffentlichen Rede als Prinzessin.
Am 20. November 1947 heiratet Prinzessin Elizabeth Leutnant Philip Mountbatten, der von da an Prinzgemahl ist.
Die Queen und ihr Prinzgemahl: Seit 68 Jahren sind sie verheiratet und haben vier Kinder, Charles, Anne, Andrew, Edward.
Über ihr Privatleben weiß man nur wenig. Doch dass sie Hunde liebt, ist offensichtlich.
Den ersten Corgi-Hund bekam sie zu ihrem 18. Geburtstag, der Name der Hundedame war Susan. Inzwischen hatte sie mehr als 30 Vertreter dieser Hunderasse.
Mit Kopftuch statt Reithelm sitzt die älteste Monarchin der Welt fest im Sattel. Pferde sind ihre zweite große Leidenschaft. Beim traditionsrechen Rennen Royal Ascot schickt sie auch ihre eigenen auf die Rennbahn.
