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Herzogin Meghan und Prinz Harry in Interview: "Nichts war so, wie es schien"


Das Wichtigste aus dem Interview mit Oprah
Herzogin Meghan: "Nichts war so, wie es nach außen schien"

Von Maria Bode, Jennifer Doemkes

Aktualisiert am 08.03.2021Lesedauer: 5 Min.
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FILE PHOTO: Meghan and Harry give interview to Oprah Winfrey
"Ich wollte nicht mehr leben": Meghan und Harry haben in ihrem emotionalen Interview mit Oprah Winfrey schwere Vorwürfe gegen das britische Königshaus erhoben. (Quelle: Glomex)

Schon bevor es überhaupt ausgestrahlt wurde, sorgte das Interview von Harry und Meghan mit Oprah Winfrey im US-Fernsehen für Schlagzeilen. Was in dem Gespräch enthüllt wurde, haben wir für Sie zusammengefasst.

Fast auf den Tag genau ein Jahr ist es her, dass Prinz Harry und Herzogin Meghan ihren letzten offiziellen Auftritt als hochrangige Mitglieder des britischen Königshauses absolvierten. Das war am 9. März 2020 beim Commonwealth-Gottesdienst in der Westminister Abbey in London. Seitdem hat sich das Leben des royalen Paares sprichwörtlich um 180 Grad gedreht. Wieso es überhaupt zum sogenannten "Megxit" samt Neuanfang in Kalifornien kam und wie heftig das kurzzeitige Leben als Royal für sie war, besprach Meghan allein mit Oprah Winfrey, bevor Harry zu den beiden Frauen dazustieß.

Während zuerst Meghan von einigen heftigen Geschichten, in denen immer wieder Rassismus eine Rolle spielt, berichtete, nahm auch Harry kein Blatt vor den Mund und zeigte beispielsweise auf, wie sehr das Verhältnis zu seinem Vater und seinem Bruder in den vergangenen Jahren gelitten hat. Alles in allem klingt es immer wieder so, als seien die beiden tatsächlich einem goldenen Käfig entflohen. Aber lesen Sie selbst.

"Nichts ist so, wie es aussieht"

Im Allgemeinen sagte Meghan über ihre Erfahrungen mit der Royal Family: "Sie waren bereit zu lügen, um andere Mitglieder der Familie zu schützen." Sie fügte außerdem hinzu: "In den vergangenen vier Jahren war nichts so, wie es nach außen hin schien." Nur wenig durfte sie überhaupt machen oder selbst entscheiden. "Ich hätte mich nicht einsamer fühlen können." Am einfachsten ließe sich ihre damalige Situation mit den Corona-Lockdowns vergleichen.

Sie habe gar nicht richtig verstanden, was ihr Job war. Niemand habe ihr bei irgendwas geholfen. "Es ist so anders, es wird alles so romantisiert, besonders von uns Amerikanern. Deshalb ist es einfach, ein Bild von etwas zu haben, was nicht der Realität entspricht."

Erstes Queen-Treffen sorgte für Erstaunen

Meghan sprach zu Beginn des Interviews von ihrem ersten Treffen mit Queen Elizabeth II. und beschrieb dieses als "schön und einfach". "Wir saßen da und plauderten", so die 39-Jährige. Die Königin sei eine der ersten Personen der Royal Family gewesen, die sie traf. Etwas habe sie aber doch erstaunt: "Ich erinnere mich, dass Harry fragte: Weißt du, wie man knickst?" – darüber sei Meghan verwundert gewesen, denn sie dachte, so etwas passiere nur nach außen hin. Doch es gehe um Respekt gegenüber der Queen.

Heimliche Hochzeit

Was Meghan auch verriet: Sie und Harry haben bereits drei Tage vor ihrer royalen Hochzeit im Mai 2018 im kleinen und privaten Rahmen geheiratet. "Niemand weiß das, aber wir haben den Erzbischof angerufen", erzählte Meghan. "Wir haben gesagt: Dieses Spektakel, es ist für die Welt. Wir wollen unseren Bund zwischen uns. Die Eheversprechen, die gerahmt bei uns im Zimmer hängen, sind nur von uns beiden im Garten mit dem Erzbischof von Canterbury".

Meghan klärt über Kate-Geschichte auf

Nach der Hochzeit von Meghan und Harry im Mai 2018 wurde in den britischen Medien berichtet, dass die damalige Braut ihre Schwägerin bei den Vorbereitungen zum Weinen gebracht habe. Wie Meghan diese Geschichte nun darstellte, lesen Sie hier.

Rassismus in der Schwangerschaft

Gut ein Jahr nach der Hochzeit erblickte Archie, der Sohn von Harry und Meghan, das Licht der Welt. Über ihre Schwangerschaft berichtete die Herzogin von Sussex nun, dass sie währenddessen mit rassistischem Verhalten innerhalb des Königshauses konfrontiert wurde. Es habe Bedenken und Gespräche darüber gegeben, "wie dunkel seine Haut sein könnte, wenn er geboren wird", sagte Meghan, deren Mutter afroamerikanische Wurzeln hat. Wer solche Äußerungen getätigt habe, wollte Meghan allerdings nicht verraten, weil dies "sehr schädlich" für einige Personen wäre. Es sei aber wohl klar, dass ein "braunes Baby" ein Problem für den Palast gewesen wäre.

Sie entschieden nicht über Titel für Archie

Archie Harrison Mountbatten-Windsor trägt keine Titel, so hätten es seine Eltern Meghan und Harry entschieden, hieß es nach der Geburt des Jungen im Mai 2019. Dem war aber nicht so, erklärte die frühere Schauspielerin nun: "Es war nicht unsere Entscheidung, ob Archie einen Titel bekommt." Man habe dem Paar gesagt, dass "sie nicht wollten, dass er ein Prinz oder eine Prinzessin ist, was vom Protokoll abweichen würde". Außerdem sollte nicht für seine Sicherheit gesorgt werden. "Der Gedanke, dass unser Sohn nicht sicher sein würde, und der Gedanke, dass das erste farbige Mitglied dieser Familie nicht auf die gleiche Weise betitelt werden würde wie andere Enkelkinder war wirklich hart." Diese Entscheidung könne Meghan noch immer nicht verstehen. "Sie wollten diese Konvention ändern, für Archie. Ich meine, warum?" Ihr ging es dabei mehr um die Sicherheit ihres Kindes, nicht um irgendwelche Titel.

Kein Schutz für die Sussexes

"Als wir erstmal verheiratet waren und es schlimmer wurde, habe ich verstanden, dass wir nicht geschützt werden", berichtete Meghan in Bezug auf die täglichen, teilweise rassistischen und denunzierenden Schlagzeilen über sie. "Sie waren nicht darauf aus, die Wahrheit zu sagen, um mich und meinen Mann zu schützen", so die frühere Mimin. "Ich bereue es, dass ich ihnen geglaubt habe, als sie sagten, ich würde beschützt werden." Mit dem Rückzug habe Harry die Entscheidung getroffen, ihr "Leben zu retten".

Meghan hatte Suizidgedanken

Denn heftig waren Meghans Berichte über eine Zeit, in der sie keinen Ausweg mehr wusste und nicht mehr leben wollte. "Ich hatte Angst, weil das sehr real war. Das war keine abstrakte Idee, das war systematisch und das war nicht, wer ich bin", erzählte sie. Hier lesen Sie die Details.

Geschlecht des zweiten Kindes verraten

Harry und Meghan erwarten im Sommer wieder Nachwuchs. Im Interview mit Oprah Winfrey haben sie das Geschlecht des ungeborenen Babys verraten. Mädchen oder Junge? Das erfahren Sie hier.

Auch Harry fühlte sich gefangen

Harry sagte, die königliche Familie sei in ihrem Status schon von Geburt an eingesperrt. Das gelte auch für seinen Vater Prinz Charles sowie für seinen Bruder Prinz William. "Sie können nicht weg. Ich selbst war auch gefangen", sagte Harry, "ich wusste nur nicht, dass ich gefangen war."

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Keine finanzielle Unterstützung

"Meine Familie hat mir finanziell den Geldhahn zugedreht. Ich habe bekommen, was meine Mutter mir hinterlassen hat. Ich glaube, sie hat es kommen sehen", berichtete Prinz Harry über seine 1997 verstorbene Mutter, Prinzessin Diana.

Enttäuscht von seinem Vater, schwieriges Verhältnis zum Bruder

Harry fühlt sich von seinem Vater "wirklich im Stich gelassen". Besonders aus einem Grund: "Er hat etwas Ähnliches durchgemacht. Er weiß, wie sich Schmerz anfühlt", sagte Harry über seine Schwierigkeiten – und die seines Vaters – mit dem Königshaus und der britischen Presse. Der 36-Jährige sagte auch, dass er und Meghan "alles getan [hätten], was wir konnten", um der Royal Family weiteranzugehören. "Ich bin traurig, dass passiert ist, was passiert ist", so Harry.

Angst vor Konsequenzen?

"Ich werde mein Leben nicht in Angst leben. Es geht mir um die Wahrheit. Wie können sie denken, dass ich nach allem was war, schweigen würde? Ich habe meinen Vater verloren. Ich habe ein Baby verloren. Ich habe fast meinen Namen und meine Identität verloren. Aber ich bin noch hier. Ich will, dass die Leute sehen, dass es eine andere Seite gibt. Das Leben ist es wert, gelebt zu werden", sagte Meghan sichtbar stolz in Anbetracht möglicher Konsequenzen nach dem Interview.

"Also hat die Geschichte mit dem Prinzen ein Happy End?", fragte Oprah Winfrey am Ende des zweistündigen Interviews. "Ja, das hat sie", bestätigte Meghan sichtbar glücklich. Schließlich verglich sie ihr Schicksal mit dem der kleinen Meerjungfrau aus dem gleichnamigen Märchen: "Sie verliebt sich in den Prinzen und verliert daraufhin ihre Stimme. Aber am Ende bekommt sie ihre Stimme zurück." Das dies der Fall ist, hat die frühere "Suits"-Darstellerin in der vergangenen Nacht unter Beweis gestellt.

Verwendete Quellen
  • CBS: "Oprah with Harry and Meghan" vom 7. März 2021
  • eigene Recherchen
  • Nachrichtenagentur dpa
  • Nachrichtenagentur afp
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