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Till Lindemann: Musikmanager Thomas Stein löst Entsetzen mit Aussagen aus


"Maximal eklig in diesem Zusammenhang"
Musikmanager löst mit Lindemann-Aussagen Entsetzen aus

Von t-online, sow

Aktualisiert am 31.08.2023Lesedauer: 3 Min.
Till Lindemann: Der Rammstein-Sänger äußert sich nicht persönlich zu den schweren Vorwürfen gegen ihn.Vergrößern des BildesTill Lindemann: Der Rammstein-Sänger äußert sich nicht persönlich zu den schweren Vorwürfen gegen ihn. (Quelle: Imago)
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Ist das der rhetorische Tiefpunkt in der Debatte um Till Lindemann? In einer ARD-Talkshow wählte Manager Thomas Stein irritierende Worte zur Causa.

Da ist sie also: die erste abendfüllende Talkshow zum Thema Rammstein. Warum eigentlich die Band und nicht der Frontmann, gegen den ein Ermittlungsverfahren läuft? Das weiß nur die ARD, sie nennt die "Hart aber fair"-Sendung vom Montagabend jedenfalls: "Der Fall Rammstein und die Frage: Männer, seid Ihr wirklich noch nicht weiter?"

Schon da beginnen die gut informierten Zuschauer, sich verwundert die Augen zu reiben. Schließlich ist die gewählte Themenformulierung eine, die am eigentlichen Kern der Debatte vorbeizielt. Hier scheint es nicht mehr um Till Lindemann zu gehen, um den Mann, der Frauen mutmaßlich misshandelt haben soll und das über seine Anwälte als "unwahr" zurückweisen lässt. Es scheint hier um eine gesellschaftliche Geschlechterdiskussion zu gehen.

"Wie der mit 60 Jahren über die Bühne rennt"

Vielleicht war dieser Ansatz schon eine Steilvorlage für einige der missglückten Aussagen, die im Verlauf der Sendung durch das Studio von Moderator Louis Klamroth geisterten. Der Gastgeber hatte diese Runde bilden lassen: Rita Süssmuth, ehemalige CDU Familienministerin, die CDU-Kommunalpolitikerin Lisa Schäfer, Stefanie Lohaus als Investigativjournalistin, Buchautor Tobias Haberl und Thomas M. Stein, ehemaliger Musikproduzent.

Letzterer war es dann auch, der mit seinen Aussagen für Entsetzen sorgte. Deshalb befand sich der Hashtag #hartaberfair auch noch am frühen Dienstagvormittag in den Twittertrends. Vor allem ein Ausschnitt wurde dort fleißig geteilt. Thomas Stein erzählte dort auf irritierende Art und Weise, warum er das Verhalten Lindemanns, das diesem vorgeworfen wird, für unwahrscheinlich hält.

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Stein war der Meinung, dass man bei einem Rammstein-Konzert gewesen sein müsse, um die Lage beurteilen zu können. Nur wenn man die Liveshows der Rockgruppe kenne, erschließe sich ein eindeutiges Bild, so der Musikmanager. Konkret sagte er dann über Till Lindemann: "Wie der sich auf der Bühne ausarbeitet, wie der mit 60 Jahren über die Bühne rennt, da soll der plötzlich runtergehen und noch jemanden beglücken?"

Dieses Wort am Ende des Satzes, "beglücken", es führte zu einem regelrechten Shitstorm gegen den einstigen DSDS-Juror. "'Beglücken' natürlich auch treffsicher maximaleklig in diesem Zusammenhang", schrieb zum Beispiel die Autorin Anja Rützel. Eine andere Userin nannte die Argumentation eine "originelle Verteidigungslinie".

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Thomas Stein ist 74 Jahre alt, seit nunmehr rund 50 Jahren im Musikgeschäft tätig: als ehemaliger Promoter und Redakteur, als Geschäftsführer des Plattenlabels Bertelsmann Music Group (BMG) oder als Produzent und Castingshow-Juror. Für ihn, so sagte er es in der Talkshow an anderer Stelle, seien die Enthüllungen rund um Till Lindemann alle gar nicht überraschend gewesen. "Das gab es immer", so Stein.

Warum spricht niemand über das Schweigen?

Auch darüber wird nun diskutiert. Es sei ein eindeutiges Zeichen dafür, dass es in der deutschen Musikbranche offenbar ein "strukturelles Problem" gebe. Doch genau darum geht es im weiteren Verlauf der Sendung wenig. Stattdessen wird über die gleiche Bezahlung von Frauen und Männern gesprochen, eine mögliche Frauenquote und über Belästigungen im Alltag.

Der Fall Lindemann, die Schwierigkeit der juristischen Aufklärung* von #MeToo-Fällen, das System der "Row Zero", das Schweigen einer Branche und einer Band – mit Ausnahme von Schlagzeuger Christoph Schneider –, es kommt erstaunlich kurz an diesem Abend. Aber das war bei dem Titel dieser "Hart aber fair"-Ausgabe schon befürchtet worden.

*Die Berliner Staatsanwaltschaft hat das Ermittlungsverfahren gegen Till Lindemann am 29. August eingestellt. Es konnten keine Belege für ein strafbares Verhalten gefunden werden. Hier lesen Sie die Details zu der Entscheidung. Damit handelt es sich bei dem Sänger der Band Rammstein weder offiziell um einen Tatverdächtigen noch um einen Beschuldigten.

Verwendete Quellen
  • ARD: "Hart aber fair" vom 19. Juni 2023
  • twitter: #hartaberfair
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