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Jimmy Kimmel: An dieser Stelle kämpft er plötzlich mit den Tränen


Überraschendes Comeback
17 Minuten Klartext: Star-Moderator Kimmel schlägt zurück


Aktualisiert am 24.09.2025Lesedauer: 5 Min.
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Die Aussagen des Late-Night-Hosts im Video. (Quelle: t-online)
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Der Moderator und Komiker Jimmy Kimmel ist nach seiner unfreiwilligen Absetzung wieder zurück im TV. Bei seinem ersten Auftritt nach der Pause nimmt er kein Blatt vor den Mund.

Sein Comeback kam überraschend: Der Moderator Jimmy Kimmel ist nur eine Woche nach seiner Absetzung wieder ins Fernsehen zurückgekehrt. Am Dienstagabend (Ortszeit) trat der 57-jährige Showmaster in Los Angeles wieder vor die Kameras seiner Show "Jimmy Kimmel Live!" – und machte schon in den ersten Minuten der Sendung klar, was er von seiner unfreiwilligen Auszeit hält.

"Der Präsident der Vereinigten Staaten hat deutlich gemacht, dass er mich und die Hunderte von Leuten, die für diese Show arbeiten, arbeitslos sehen möchte. Unser politischer Anführer feiert also den Fakt, dass einige Amerikaner ihren Lebensunterhalt nicht mehr bestreiten können, weil er einen Witz nicht ertragen kann."

Kimmel, der vom Studiopublikum mit "Jimmy"-Sprechchören und stehenden Ovationen gefeiert wurde, nahm in seinem rund 17-minütigen Eröffnungsmonolog kein Blatt vor den Mund. An einigen Stellen war er den Tränen nah, besonders, als er über die Witwe von Charlie Kirk sprach: Sie verdiene Hochachtung dafür, dass sie dem Mörder ihres Mannes öffentlich vergeben hat.

Der Moderator attackierte im Laufe der Sendung US-Präsident Donald Trump immer wieder scharf. Er sagte, er wolle nicht sich selbst in den Vordergrund stellen, vielmehr gehe es ihm um das Grundrecht auf Meinungsfreiheit, das im ersten Verfassungszusatz der USA verankert ist. "Sehen Sie, diese Sendung als solche ist nicht wichtig. Wichtig ist, dass wir in einem Land leben sollten, in dem eine Show wie diese erlaubt ist." Kimmel spielte damit auf die Vorgänge vor einer Woche an.

Kimmel kritisiert "MAGA"-Bewegung

Dass der Disneykonzern, zu dem auch Kimmels Sender ABC gehört, die Show zunächst auf unbestimmte Zeit ausgesetzt hatte, löste in den USA eine Welle der Empörung aus. Kritiker sprachen von einem Angriff auf die Meinungsfreiheit im Land und warfen der Rundfunk-Aufsichtsbehörde FCC vor, politischen Einfluss auf die Entscheidung genommen zu haben. Deren Vorsitzender Brendan Carr hatte den Senderverantwortlichen in der vergangenen Woche unmissverständlich mit Konsequenzen gedroht, sollten sie den Moderator nicht absetzen.

Auslöser war eine Äußerung Kimmels in Bezug auf das tödliche Attentat auf den ultrarechten Trump-Aktivisten Charlie Kirk. Die "MAGA-Gang", so Kimmel, versuche verzweifelt, den Tatverdächtigen in krassen Gegensatz zu ihnen zu stellen und politisches Kapital aus dem Attentat zu schlagen. Trump und sein Umfeld machen seit den tödlichen Schüssen von Utah die Rhetorik der "radikalen Linken" für den Mord an Kirk verantwortlich.

Diese Aussage genügte offenbar, um die Trump-Regierung, vertreten durch den FCC-Vorsitzenden Carr, aktiv werden zu lassen. Carr wie auch Trump drohten Sendern, die sich mit Kritik an der aktuellen Regierung hervortun, die Lizenzen zu entziehen. "Wir können das auf die einfache Tour machen, oder auf die harte", hatte Carr in einem Interview gesagt. Daraufhin war Disney-ABC eingeknickt.

Lokalsender bleiben vorerst bei der Aussetzung

Die Walt Disney Company teilte nun mit, die Produktion der beliebten Sendung sei am vergangenen Mittwoch ausgesetzt worden, um die angespannte Situation im Land nicht weiter anzuheizen. Man sei der Meinung, dass einige Kommentare Kimmels unangebracht gewesen seien und habe die vergangenen Tage damit verbracht, intensive Gespräche mit Kimmel zu führen. Das habe zur Entscheidung geführt, die Show wieder aufzunehmen.

Trump reagierte am Dienstag wütend auf die Entscheidung, Kimmel ein Comeback zu ermöglichen. "Ich kann nicht glauben, dass Fake News ABC Jimmy Kimmel den Job zurückgegeben hat. Dem Weißen Haus wurde gesagt, dass seine Show abgesetzt sei!", schrieb Trump in einem langen Posting bei Truth Social. Darin bezichtigte er den Showmaster der Unfähigkeit: Er besitze kein Talent, sei nicht lustig und bringe seinen Sender in erhebliche Schwierigkeiten. Trump drohte ABC unverhohlen mit Konsequenzen: "Ich denke, wir werden ABC auf den Zahn fühlen deswegen. Mal sehen, wie wir uns schlagen. Das letzte Mal, als wir ihnen zugesetzt haben, mussten sie uns 16 Millionen Dollar zahlen", so Trump in Anspielung auf eine Klage gegen den Sender.

Der US-Präsident hatte ABC im vergangenen Jahr verklagt, weil deren Moderator George Stephanopoulos gesagt hatte, Trump sei wegen Vergewaltigung verurteilt worden. Tatsächlich wurde Trump wegen "sexuellen Missbrauchs" verurteilt. "Eine Bande von Verlierern!", postete Trump nun. Und an Kimmel gewandt: "Er soll an seinen schlechten Quoten ersticken."

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Doch nicht alle mit ABC kooperierenden TV-Kanäle wollten Kimmels Late-Night-Show am späten Dienstagabend (Ortszeit) ausstrahlen. Das Medienunternehmen Nexstar teilte mit, man bleibe zunächst bei der Aussetzung der Sendung. Die Gruppe hat zahlreiche lokale Sender im Portfolio. Diese zeigen auch Inhalte des bundesweiten TV-Senders ABC, der Heimat von Kimmels Show.

Zuvor hatte bereits die US-Mediengruppe Sinclair, die ebenfalls lokale TV-Stationen im Portfolio hat, auf der Plattform X mitgeteilt, dass man am Dienstagabend auf dem ursprünglichen Sendeplatz Kimmels ein Nachrichtenprogramm zeige. Man sei zugleich in Gesprächen mit ABC über eine mögliche Rückkehr der Sendung.

Riesendeal im TV-Markt der USA

Nexstar steht derzeit in Verhandlungen mit dem Rivalen Tegna. Es geht um eine Übernahme des Medienunternehmens, das ebenso wie Nexstar auf US-Lokalsender spezialisiert ist. Die Übernahme soll im Bereich von 6,2 Milliarden US-Dollar liegen, wie das "Wall Street Journal" berichtet. Allerdings ist das Unternehmen dabei auf das Wohlwollen der Trump-Regierung angewiesen, die das Geschäft – in Gestalt von Carr und der FCC – absegnen muss.

Nexstars CEO Perry Sook hatte sich zuletzt auffallend positiv über den US-Präsidenten geäußert. So sagte er unmittelbar nach Trumps Wahl im vergangenen November, er hoffe, dass der Präsident frischen Wind in die US-Medienlandschaft tragen werde. Er versprach, der Deal bedeute erhebliche Vorteile für diejenigen "Amerikaner, die sich für faktenbasierte und unvoreingenommene Lokalnachrichten" interessierten. Zugleich erklärte Sook, der "aktivistische Journalismus" würde durch die Fusion seines Unternehmens mit Tegna in seine Schranken verwiesen.

Politische Beobachter sehen diese Entwicklungen in den USA mit Sorge. Sie fürchten um den Erhalt der Meinungsfreiheit unter der Trump-Regierung. Jimmy Kimmel hatte dazu am Dienstagabend seinen eigenen Kommentar. Er machte unmissverständlich klar, dass er gegen jede Form der Gewalt sei und den tödlichen Anschlag auf Kirk verabscheue. Aber er pries auch die Redefreiheit und attackierte neben Trump auch dessen FCC-Chef Brendan Carr: "Sich mit der Missachtung des ersten Verfassungszusatzes in aller Öffentlichkeit zu brüsten, zeugt nicht gerade von Intelligenz", so Kimmel.

Verwendete Quellen

Quellen anzeigenSymbolbild nach unten

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