Die Kritik an der ZDF-Sendung "Wetten, dass...?" reißt nicht ab. Jetzt gehen die Tierschützer auf die Barrikaden. Der Grund: Das Geschenk für die gewonnen Kinderwette. Der achtjährige Vincent Ribbeck würde von Herzen gerne mal mit Delfinen schwimmen. Das ZDF wollte ihm diesen Wunsch erfüllen und den Jungen gemeinsam mit seinen Eltern in die Türkei zum Delfinschwimmen schicken. "Ein Skandal", findet Jürgen Ortmüller, der Geschäftsführer des Wal- und Delfinschutz-Forums (WDSF).
Das WDSF hatte aufgedeckt, dass die Delfine in der Türkei „unter katastrophalen Bedingungen in kleinen Betonbecken und Käfigen“ gehalten werden. Auf seiner Homepage berichtet die Organisation weiter, dass die Tiere in der heißen Sonne ohne Schutz verbrennen, unter Stress leiden und für Therapien missbraucht würden. Jürgen Ortmüller erklärt: "Während die großen deutschen Reiseveranstalter sämtliche Delfinarientouren in die zehn Delfinarien in der Türkei gestoppt haben, legt ausgerechnet das ZDF nach und fördert mittelbar die Tierquälerei mit seinem Wettgeschenk."
Enorme Protestwelle auf Facebook
Auch auf der Facebook-Seite von "Wetten, dass...?" entstand eine enorme Protestwelle gegen das Wettgeschenk. "Ich bin sauer und entsetzt. Dass das ZDF das Leid der Delfine unterstützt und sich mit diesem Thema offensichtlich nicht auseinander gesetzt hat", schrieb eine Userin empört auf der Seite der Sendung. Eine anderer Fan fragte sich: "Wie kann man ein Kind zu gequälten, leidenden Lebewesen schicken?" Und fügte hinzu: "Ich habe das ZDF immer als einen seriösen Sender betrachtet. Doch wer einem Kind ein Delfinschwimmen, noch dazu in der Türkei schenkt, kann nicht seriös sein."
ZDF nimmt sich Kritik zu Herzen
Das ZDF hat auf die Kritik reagiert. Man versuche immer, die Herzenswünsche der Kinder-Kandidaten zu erfüllen. "Das ZDF hat aber selbstverständlich kein Interesse daran, Vincent in eine Anlage einzuladen, wo Tiere nicht artgerecht gehalten werden", heißt es auf der Facebook-Seite der Show. "Wir können aber versichern, dass vorher genau geprüft wird, dass die Delfine in natürlicher Umgebung leben. Sollte keine Organisation in der Türkei gefunden werden, die diese Bedingung erfüllt, werden wir uns eine Alternativlösung für Vincent und seine Familie überlegen."
Die Delfinschutzorganisation WDSF stehe in Kontakt mit dem Sender und der Familie von Vincent. "Die Sache mit dem Delfinschwimmen in der Türkei ist definitiv vom Tisch. Das WDSF wird jetzt gemeinsam in aller Ruhe eine Lösung für das Schwimmen von Vincent mit Delfinen in freier Wildbahn suchen", schreibt die Organisation auf seiner Webseite. Beispielsweise könne man einen Urlaub in Ägypten machen, wo das Schwimmen mit Delfinen in freier Wildbahn möglich ist.
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