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Italien: Familie aus den Schneemassen gerettet


Alle Kinder überleben Lawine
Italien: Familie aus den Schneemassen gerettet

Von dpa, afp
21.01.2017Lesedauer: 3 Min.
Italienische Rettungskräfte ziehen eine Frau aus den Schneemassen.Vergrößern des BildesItalienische Rettungskräfte ziehen eine Frau aus den Schneemassen. (Quelle: ap-bilder)
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Am dritten Tag nach dem schweren Lawinenunglück im Erdbebengebiet in Italien befreien die Einsatzkräfte noch immer weitere Überlebende aus dem verschütteten Hotel in den Abruzzen. Alle vier Kinder, die sich nach Behördenangaben in dem verschütteten Hotel aufhielten, wurden inzwischen gerettet.

Sie hatten mehr als 40 Stunden in dem zerstörten Gebäude unter Schneemassen ausgeharrt. Am Samstagmorgen waren neun von zehn Überlebenden befreit. Die Feuerwehrkräfte bargen am Samstag aber auch die Leichen von zwei Frauen, wie die Feuerwehr auf Twitter mitteilte.

Noch mehrere Vermisste

Insgesamt haben mindestens elf Menschen das Unglück überlebt, mindestens fünf Menschen sind tot. Es gibt noch mehr als 20 Vermisste, die im Innern des Hotels vermutet werden.

Glücklich ging die Geschichte für eine Familie aus: Einer der Überlebenden, der 38-jährige Familienvater Giampiero Parete, konnte am Freitag seine Frau und seine beiden Kinder in die Arme schließen.

Zunächst wurden der achtjährige Gianfilipo und seine Mutter Adriana gerettet. Begleitet vom Applaus der Einsatzkräfte wurden die beiden aus einem in den Schnee gegrabenen Loch gezogen und anschließend ins Krankenhaus gebracht.

Gianfilipo und seine Mutter hatten mit vier anderen Menschen in einem Luftloch in dem Hotel überlebt. Als sie gerettet wurde, schaute die Mutter zurück in das Loch und murmelte "meine Tochter, meine Tochter". Am Freitagabend gab es dann das Happy End für die Familie: Die sechsjährige Tochter Ludovica wurde mit zwei weiteren Kindern geborgen.

Giampiero Parete war bereits am Donnerstag gerettet worden. Der 38-jährige Koch von der Adriaküste, der mit seiner Familie in den Abruzzen Urlaub machte, hatte etwas aus dem Auto geholt, als die Lawine auf das Hotel niederging.

Parete wurde nach seiner Rettung wegen Unterkühlung behandelt. Mehr als 24 Stunden wartete er auf Nachricht über das Schicksal seiner Familie.

Helfer arbeiten die Nacht durch

Katastrophenhelfer arbeiteten derweil die ganze Nacht, um bereits ausfindig gemachte Menschen aus den Trümmern zu retten und weitere Vermisste zu suchen.

Seit Freitagvormittag hatten die Einsatzkräfte nach und nach mehrere Menschen aus dem Hotel Rigopiano in der Berggemeinde Farindola gerettet, nachdem am Mittwoch eine gewaltige Lawine über dem Haus hineingebrochen war.

Die Helfer - am Freitag waren es 135 - arbeiteten unter riskanten Bedingungen zwischen Massen an Schnee und Trümmern. Auch in der Nacht machten sie keine Pause - angesichts der vielen Stunden, die bereits seit dem Unglück am Mittwoch vergangen sind, ist keine Zeit zu verlieren.

Möbel weit weg geschleudert

Die gewaltige Lawine hatte am Mittwoch das Vier-Sterne-Hotel nach einer Erdbebenserie komplett verschüttet und Teile mitgerissen. Trümmer und Möbel wurden in bis zu 400 Metern Entfernung vom Hotel gefunden.

Nach Aussage des Hoteldirektors waren bis zu 35 Menschen in dem Gebäude. Es war vermutet worden, dass die Lawine von den Erdstößen ausgelöst wurde, eine offizielle Bestätigung dafür gibt es aber bislang nicht.

Das Rigopiano liegt auf 1200 Metern Höhe am Fuß des bis über 2900 Meter hohen Bergmassivs Gran Sasso. Es ist etwa 45 Kilometer von der Adriaküste entfernt. Auf seiner Facebook-Seite hatte es sich als Wohlfühloase im Schnee präsentiert.

Gäste wollten abreisen

Die Gäste hatten offenbar nach den vier schweren Erdbeben am Mittwoch abreisen wollen und bereits ausgecheckt. In den Abruzzen hatte es seit Tagen geschneit, der Schnee lag zum Teil meterhoch, es kam kein Fahrzeug durch, um sie mitzunehmen. Die letzten Kilometer des Zufahrtsweges waren dicht.

Die ersten Retter mussten sich in der Nacht zum Donnerstag auf Skiern zum Unglücksort vorkämpfen und kamen dort gegen 4.30 Uhr an.

Tausende Haushalte ohne Strom

Auch andernorts in Mittelitalien ist die Not weiterhin groß: Wegen des vielen Schnees sind Tausende Haushalte seit Tagen ohne Strom, einige Orte sind von der Außenwelt abgeschnitten. Allein am Freitag brachten Einsatzkräfte 120 Menschen in Sicherheit, wie die Feuerwehr auf Twitter mitteilte.

Seit August werden die Menschen in den Abruzzen immer wieder von starken Erdbeben heimgesucht - am Mittwoch trafen vier Erdstöße mit einer Stärke über 5 die Region mitten im Schneechaos. Neben den vier Toten im Berghotel waren vier weitere Todesopfer in anderen Orten zu beklagen.

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