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Wetter: Tornado tobt in Bützow - Unwetter-Toter in Hamburg


Tornado tobt in Kleinstadt, ein Toter in Hamburg

Von wetter-info
Aktualisiert am 06.05.2015Lesedauer: 3 Min.
In der Kleinstadt Bützow wütete das Unwetter besonders stark.Vergrößern des BildesIn der Kleinstadt Bützow wütete das Unwetter besonders stark. (Quelle: dpa)
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Ein Todesopfer in Hamburg und eine verwüstete Kleinstadt in Mecklenburg-Vorpommern - das sind Teile einer vorläufigen Bilanz der schweren Unwetter vom Dienstagabend. Die Meteorologen der Unwetterzentrale sind sich sicher: "In Bützow hat ein starker Tornado gewütet." Videos von Augenzeugen und die Schäden zeigten dies deutlich, so Dennis Dalter gegenüber wetter.info.

Auch auf der von Meteorologe Thomas Sävert betriebenen Seite tornadoliste.de wurde der Tornado bestätigt. Zudem gibt es weitere Verdachtsfälle aus Mecklenburg-Vorpommern und Niedersachsen, die noch untersucht werden.

Schaden geht in die Millionen

Der Schaden in Bützow dürfte bei mehreren Millionen Euro liegen. Davon sprach der Landrat des Kreises Rostock, Sebastian Constien (SPD). Das genaue Ausmaß der Schäden ließ sich aber noch nicht absehen. Seit den Stadtbränden Mitte des 18. Jahrhunderts habe es kein vergleichbares Unglück in der 7600-Einwohner-Stadt bei Rostock gegeben. Bewohner Bützows sprachen von einem Tornado, der knapp zehn Minuten gewütet habe.

In Hamburg hatten schwere Sturmböen mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 100 Kilometern pro Stunde Bäume umgeworfen. Ein 26-Jähriger wurde am Hamburger Fischmarkt von einem einstürzenden Vordach erschlagen. Drei weitere Menschen wurden in ihrem Wagen eingeklemmt, sagte ein Feuerwehrsprecher. Eine schwangere Frau kam schwer verletzt ins Krankenhaus. Die Hamburger Feuerwehr musste insgesamt mehr als 500 mal ausrücken und war die ganze Nacht im Einsatz.



Doch kaum ein Ort war so stark von dem Unwetter betroffen wie Bützow. "Gegen 19 Uhr, mit Durchzug der angekündigten Kaltfront, entwickelte sich dort in einer Gewitterzelle ein Tornado", erklärte Dalter.

Trümmerteile verletzen Dutzende

Bei dem Unwetter waren nach Angaben Constiens etwa 30 Menschen durch umherfliegende Trümmerteile leicht verletzt worden. Bürgermeister Christian Grüschow sprach von "massiven Schäden".

Überall auf den Straßen liegen am Morgen noch Tausende Dachziegel. Auch die Dächer der Kirche und des Rathauses sind stark beschädigt. Zerstörte Autos mit zertrümmerten Scheiben stehen in der Nähe des Marktplatzes und der Kirche. In einem kleinen Park liegen umgestürzte Bäume.

Ein Polizeisprecher in Rostock sagte: "Es gilt da erst mal wieder ein ziviles Leben aufzubauen, über die Schadenshöhe hat noch niemand nachgedacht." Für den frühen Morgen hatten sich die Verantwortlichen von Stadt und Behörden zu einem Krisentreffen verabredet. Experten wollten noch am Mittwoch prüfen, inwieweit schwer beschädigte Häuser noch bewohnbar sind.

Kein Auto heil geblieben

Noch in der Nacht wurden Häuser wegen akuter Einsturzgefahr evakuiert. Die Bewohner seien bei Verwandten und Bekannten untergekommen. Eine Notaufnahme in der Sporthalle musste nicht benutzt werden. Wegen der zum Teil stark beschädigten Gebäude können zahlreiche Bewohner wahrscheinlich erst am Wochenende in ihre Häuser zurückkehren. "Davon ist in den meisten Fällen auszugehen. Zunächst werden alle Schäden gesichtet", sagte ein Sprecher der Rettungsleitstelle Bad Doberan.

An diesem Mittwoch sollten Bau- und Statikexperten die beschädigten Häuser begutachten. Noch sei nicht absehbar, wie viele Häuser einsturzgefährdet und nicht mehr bewohnbar sind. In der Innenstadt sei kein Auto heil geblieben.

Schiffe reißen sich los

Mehr als 150 Einsatzkräfte waren bis tief in die Nacht damit beschäftigt, Trümmerteile von den Straßen zu entfernen. Die Innenstadt von Bützow blieb bis zum Morgen gesperrt. Der Unterricht in zwei Schulen fällt aus.

In Hamburg, Bremen, Lübeck, Oldenburg und Stade konnten die Einsatzkräfte die Aufräumarbeiten in der Nacht abschließen. Am Burchardkai im Containerhafen in Hamburg-Waltershof rissen sich durch den heftigen Sturm fünf Containerschiffe los. Sie trieben aufeinander zu und berührten sich, sagte der Polizeisprecher. Dabei sei Schaden in unbekannter Höhe entstanden. Schlepper mussten die Schiffe zurück an die Kaianlagen bugsieren.

Rund 300 Fahrgäste eines Metronom-Zuges mussten in Bremen einen ungeplanten Stopp einlegen, weil ein Baum auf eine Oberleitung gefallen war. Bis zum späten Abend hatte die Feuerwehr in der Innenstadt den Notstand ausgerufen. Verletzt wurde niemand.

Auch in Schleswig-Holstein war die Feuerwehr wegen überfluteter Keller und umgestürzter Bäume verstärkt im Einsatz. "Lübeck hat davon am meisten abbekommen", sagte ein Feuerwehrmann am frühen Morgen. Starkregen drang auch in das Holstentor ein und überflutete Teile des Museums. Am Nordlandkai stürzte ein Hafenkran auf ein Containerschiff. Menschen wurden nicht verletzt, hieß es.

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