Bei herrlichem Sommerwetter versammelten sich in ganz Deutschland Hunderttausende von Fußballfans, um den WM-Klassiker gegen England zu verfolgen. Aus Sorge, in die prallvollen Fanmeilen und -partys nicht mehr eingelassen zu werden, begann eine wahre Völkerwanderung Richtung England-Spiel schon kurz nach dem vorgezogenen Mittagessen gut drei Stunden vor dem Anpfiff. Eine halbe Stunde vor dem Anpfiff in Südafrika war die größte Fanmeile Deutschlands in Berlin mit weit mehr als 200.000 erwartungsfrohen Fans komplett dicht. Der 1,5 Kilometer lange Abschnitt der Straße des 17. Juni war so überfüllt, dass die Zugänge wie beim letzten Vorrundenspiel gegen Ghana frühzeitig dicht gemacht werden mussten. Es ging um die besten Plätze vor den acht Leinwänden zwischen Siegessäule und Brandenburger Tor. Schließlich waren etwa 500.000 Besucher anwesend.
Auch die hessischen Fußballfans füllten lange vor Spielbeginn die Public-Viewing-Arenen in Frankfurt, Wiesbaden und Gießen. Die Meilen und Partys überall im Land boten ein farbiges Bild in einem schwarz-rot-goldenen Fahnenmeer. Das rote Kreuz auf weißem Grund der tapferen Gruppen von britischen Fans leuchtete klar in der Minderheit.
Verbrüderung im Irish Pub
Zu ersten Verbrüderungen kam es in Dortmund, wo in einem Irish Pub englische und deutsche Fans gemeinsam auf den Anpfiff warteten und schon einmal kräftig anstießen. Viel Betrieb von immer mehr Fans auch in der Veltins-Arena in Gelsenkirchen, der Esprit-Arena in Düsseldorf und auf dem Dortmunder Friedensplatz.
München schickt die Engländer schon vor dem Anpfiff nach Hause
Tausende Menschen warteten in München schon Stunden vor dem Anpfiff des WM-Spiels Deutschland gegen England auf den Einlass ins Olympiastadion. Zum größten Public Viewing in der bayerischen Landeshauptstadt wurden zehntausende Fans erwartet. Die bisherige Kapazität von 35.000 Zuschauern haben die Veranstalter auf 60.000 aufgestockt. In der Münchner Innenstadt rechnete die Polizei allein auf der Feiermeile Leopoldstraße in Schwabing mit 50.000 Zuschauern. Die bayerischen Fans skandierten "Deutschland, Deutschland" und riefen "England is going home".
Sport
Deutschland im Freudentaumel
Hunderttausende feiern auf WM-Partys den Sieg gegen den großen Rivalen aus England. zum Video
Bereits gegen Ghana war der Teufel los
Viele Menschen kamen aus Erfahrung früher zu den Festen: In Berlin, Frankfurt und Dortmund hatten Polizei und Veranstalter die Party-Zonen wegen Überfüllung bei der Live-Übertragung des Vorrundenspiels Deutschland - Ghana (1:0) kurz nach Anpfiff für weiteren Zustrom geschlossen.
Geduldig in der Warteschlange
Auf allen Fanmeilen in Deutschland rückten die Fußball-Anhänger mit grenzenlosem Optimismus an und freuten sich über prächtiges Sommerwetter. Die Stimmung war erwartungsfroh. Trotz intensiver Personen- und Taschenkontrollen reihten sich die Menschen geduldig in die Schlangen ein. In Berlin war die Warteschlange vor dem Einlass auf das Festgelände schon zwei Stunden vor dem Match mehr als hundert Meter lang.